Reiseforum - Reiseberichte

Najaaa... das ist zwar ausgesprochen dumm, aber andererseits sollte man da auch realistisch bleiben. Die Ereignisse haben sich gestern überschlagen, Varoufakis ist weg, kurz danach kam "der Neue"... wie soll der innerhalb eines Tages das auf den Damm bringen, was sein Vorgänger komplett verbockt hat? Die Zeit drängt immens und ich bin optimistisch, dass bald Vorschläge kommen. Ob die was taugen, bleibt abzuwarten

Der muss einfach nur Vorschläge präsentieren die der Rest der Geldgeber halbwegs akzeptieren kann. Dazu scheint er bzw. die Regierung Griechenland, wie sein/bei seinem Vorgänger, bislang nicht in der Lage. Er spart sich immerhin (noch) die markigen Sprüche.

Der ist nicht neu. Nur an der Stelle in seiner neuen Funktion.

Ansonsten war er bereits Verhandlungsführer bei den abgebrochenen Gesprächen zum Ende Juni.

Zitat von »Thorben-Hendrik«

Die brechende Neuigkeit des Tages ist

Griechenland reisst ohne Vorschläge zum EU Gipfel.....

Kann man durchaus mal machen, macht doch eigentlich wenig Unterschied zu vorher ...

@ cuate: Ja, ich weiß - aber dass er "kurzfristig" und mal eben so in 24 Stunden ein Land zu retten hat... darauf war er wohl nicht so ganz vorbereitet. Und er hat eine Menge zu leisten, um den riesigen verbalen Misthaufen, dem Varoutaugtnix ihm hinterlassen hat, wieder aufzuräumen

Mich erinnert das Ganze ein wenig an Wahlkampf in der Dominikanischen Republik vor einigen Jahren. Da stellte sich der Präsidentschaftskandidat vor Volk, hielt ein Ei hoch und meinte: "Aktuell bezahlt Ihr für dieses Ei soundsoviel Peso. Wenn Ihr mich wählt, wird es soundsoviel Peso billiger." Und die Menge war am Jubeln. Fröhlich ging es weiter mit einem Kilo Mehl, Hühnchen, etc.. Dieser Kandidat sprach das einfache Volk in einer Sprache an, die es verstand, brachte die Argumente, die das Volk hören wollte - und gewann haushoch. Der Erfolg hat zwar nicht lange gehalten, aber immerhin.

Was anderes haben Tsipras und Varoufakis letztendlich auch nicht gemacht. Die haben den Bürgern sogar noch Mehrwertsteuererhöhungen auf elementarste Grundnahrungsmittel angedroht für den Fall, dass sie nicht "Oxi" sagen. Grundnahrungsmittel, die viele einfach brauchen, weil sie sich nichts anderes leisten können. Kein Wunder, dass "Oxi" gewonnen hat...

... die wieder einmal allerletzte Frist für vernünftige Reformvorschläge seitens Griechenland endet am Donnerstag.

"Die Europartner erwarteten, dass die griechische Regierung bis spätestens Donnerstag Vorschläge mache, wie ein Hilfsprogramm des Euro-Rettungsschirms ESM aussehen könne, sagte die Bundeskanzlerin"

Quelle

Ein Sondergipfel der EU berät dann am Sonntag über die Griechenlandkrise. Ob es dann eine Verlängerung und eine wirklich endgültige allerletzte Frist gibt, das entscheidet sich erst dann.

@sina - der ehemalige Chefunterhändler und jetzige Finanzminister Tsakalotos muss sich nicht erst einlesen, wenn der die Materie nicht kennt, wer dann? Der hat im Gegentetil, in der "guten Tradition " seines Vorgängers erst einmal gar keine schriftlichen Vorschläge mit nach Brüssel gebracht. Mehr als vage Angebote und die Zusage demnächst etwas schriftliches zu liefern war nicht drin. Griechisches Regierungsbusiness as usual ...

@Sina

Sorry Sina, aber Griechenland (die Regierung unter Tsipras und Varoufakis) hatte 6 Monate Zeit, umsetzbare Reformvorschläge vorzulegen. Ich behaupte mal, dass man dieses Ziel niemals ernsthaft verfolgt hat. Was natürlich auch nicht einfach ist. Wenn man Reformvorschläge in Brüssel vorschlägt, muss man diese auch "zu Hause" im eigenen Land verkünden und durchsetzen. Das aber ist kaum noch möglich, da das Volk solche Reformen ablehnt - siehe das Ergebnis des Referendum.

Ich bleibe dabei, Tsipras verfolgt zwei Ziele:

1.) Schuldenerlass und dann "wird es schon irgendwie weitergehen", natürlich mit finanzieller Anschubhilfe aus den EU Ländern.

und/oder

2.) Tsipras "knallt" vorsätzlich das Land vor die Mauer, um eine Staatspleite zu verursachen. Dann muss die EU humanitäre hilfe leisten, denn man wird kaum Menschen in Europa verhungern lassen. Nur, humanitäre Hilfe muss man im Gegensatz zu Krediten nicht zurückzahlen. Tsipras weiß sehr genau, dass GR niemals die Kredite zurück zahlen kann. - Wenn man wirklich versucht ein funktionierendes und durchsetzbares Steuersystem aufzubauen (was bei der Mentalität und dem Widerstand aber eher nicht gelingen wird) und wenn man dann noch mit Hilfe der EU versuchen würde, eine funktionierende und ertragreiche Wirtschaft aufzubauen, dauert das mindestens 10 Jahre, nur um eine "schwarze Null" in der Staatsbilanz zu erzielen. Von Rückzahlung der Kredite ganz zu schweigen.

Griechenland wird noch über Jahre/Jahrzehnte am EU Tropf hängen. Entweder mit weiteren Krediten, mit humanitärer Hilfe, mit Anschubfinanzierungen oder sonstigen Unterstützungsgeldern - aus welchen internationalen Töpfen auch immer. Offensichtlich sind bestimmte Politikerkreis und auch Teile der Bevölkerung völlig beratungsresitent. Das Volk auf Reformen einzustimmen hätte schon vor 5 Jahren passieren müssen. Jetzt ist es eigentlich zu spät. Der Durchsatz von tiefgreifenden Reformen wird in GR auf (erheblichen) Widerstand stoßen, u.U. auf gewaltsame Tumulte, bis hin zum Bürgerkrieg. Das weiß Tsipras genau so wie weite Teile der EU. Dort ist man inzwischen emotional verprellt, weil Griechenland seit Monaten nur "spielt", "trickst" und mit der EU (dem Kreditgeber) umgeht, wie mit einem ahnunglosen Pratikanten.

Griechenland wird uns noch über Jahrzehnte beschäftigen, in welcher Form auch immer. In jedem Fall mit erheblichen Finanzspritzen. Leider ist zu befürchten, dass man dort auch so weiter "wurtschtelt" wie bisher.

Ich denke es wird weitere Hilfsprogramme geben, humanitärer und auch anderer Art, und das weiß Tsipras genau und spielt damit. Die Eu hat bisher etwa 290 Miliarden, Deutschland allein rund 90 an Krediten gegeben, die ja zurückfließen sollen und außerdem noch Zinsen bringen. Bei einem Grexit fehlen dann allein in Deutschland 90 Milliarden im Staatssäckle und das wäre auch eine Niederlage für Frau Merkel. Und eine Verbindung Griechenlands zu Russland wird der EU auch nicht gefallen. Da Griechenland stark von Importen abhängt, wird es Jahrzehnte dauern um eine eigene Wirtschaft mit schwarzen Zahlen aufzubauen. So wird uns das Thema noch Jahre beschäftigen.

@Seepferdchen

Die knapp 90 Milliarden Euro (noch als Bürgschaft) kann Deutschland als uneinbringbare Forderung in der Bilanz verbuchen. ;(

Zur Zeit wird Gregor Gysi's Rede im Bundetag bei fb groß gefeiert.
Die sollte man sich mal durchlesen um einmal die andere Wahrheit zu erfahren.......
(Das hat NICHTS mit den Verfehlungen der gr. Regierung zu tun !!)

Hier lesen:


http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.…lige-kanzlerin/

Ohne " Unken" zu wollen aber bei FB werden auch Katzenvideos, der Gebrauch von MMS und Theorien zur Hohlwelt gefeiert. Nicht alles was da " gefeiert" wird ist gut und sinnig. Diese Rede zähle ich persönlich zu nicht " feierwürdig"

Zitat von »Sternedieb«

@ Aramis

wer diesen Redner feiert, muss eine ziemlich leichte Murmel haben.

Klar, ohne Zweifel !!

Allerdings steckt dort auch einges an Zündstoff drin, zumal er vor 17 Jahren exakt dieses Szenario zur Euroeinführung vorhergesagt hat.
(Nicht Griechenland betreffend, sondern allgemein)

Also, ich kann jetzt nur für das, was den Tourismus anbelangt, sprechen. Und da ist keine Krise spürbar. Ganz im Gegenteil. Momentan überfluten Tunesien - Umbucher Griechenland und sorgen für volle Hotels und dementsprechenden Umsatz. Es wurde vorausschauend eingekauft, genug Bargeld, um Lieferanten zu zahlen, ist auch vorhanden. Ok, das Personal hat teils nur eine Anzahlung auf den nächsten Monatslohn bekommen, aber die Gewissheit, dass der Rest folgt, sobald die Banken wieder funktionieren. Ist ja nicht so, dass die Hotels am Hungertuch nagen. Der Urlauber braucht sich derzeit keine Sorgen zu machen, sollte sich aber nicht darauf verlassen, mal eben so Geld aus einem griechischen Geldautomaten ziehen zu können, sondern genug Bares mitbringen. Oder, wo es geht, mit Kreditkarte zahlen. Und dem netten Kellner oder der Putzfrau vielleicht auch mal bei hoher Zufriedenheit einen Euro mehr als normal zustecken.

Das einzige, wovor es mir graust, ist ein Generalstreik mitten in der Hauptsaison. Und das halte ich nicht für ausgeschlossen, sondern für sehr wahrscheinlich. Wenn die Oxi - Wähler merken, wofür sie gestimmt haben, gehen die auf die Barrikaden...

Geschenkt! An denen verdient eh keiner was...

Vor wenigen Minuten lief im SWR-Fernsehen ein gut gemachter Beitrag über die Krise im Land. Nah an den Menschen und deren Situation. Ob Handwerker, Touristiker, Rentner - die Perspektiven dieser Menschen sind mehr als bitter. Der Abstieg des Landes scheint unaufhaltsam. Ausweg?

Leider ist der Beitrag (noch) nicht in der Mediathek zu finden. Der Titel (falls es später jemand suchen möchte):
betrifft: Griechenland - Ferien im Pleitestaat.

Edit: Lief wohl vor zwei Tagen schon im WDR und hier ist das Video zu finden.