Lt. einem Bericht der in diesem Thema stark polarisierenden Bild - Zeitung gibt es Pläne, Touris, Hausfrauen und Studenten, etc. stundenweise mit versteckten Kameras auszurüsten und als Amateur - Steuerfahnder einzusetzen. Dabei sind auch Tavernen im Visier. Wenn diese nicht, so wie es vorgeschrieben ist, ihren Gästen eine Quittung ausstellen, soll das geahndet werden, gleichzeitig soll sich die Steuerkultur im Land ändern.
Das soll Varoufakis zumindest an einen Brief an den Eurogruppenchef Jeroen Dijsselbloem geäußert haben.
Ich denke, dass hier mit Kanonen auf Spatzen geschossen wird. Bislang war und ist es in Griechenland üblich, dass man, wenn man sich irgendwo auf ein Getränk niederlässt, mit seinem Getränk auch gleich den entsprechenden Kassenbeleg bekommt. Mit ausgewiesener Steuer und allem Drum und Dran. Meist steckt er in einem Schnapsglas, einer Metalldose, früher (zu Zeiten analoger Photographie) wurden auch gerne Filmdöschen genommen. Wenn dann noch Speisen hinzukommen, erhält man seine Rechnung genauso auf einem ordentlichen Ausdruck und das, ohne dass man darauf hinweisen muss. Schon seit vielen, vielen Jahren wird das so gehandhabt.
In sehr, sehr ländlichen Gebieten und ganz winzigen Tavernen kann das manchmal anders sein, vielleicht auch, weil die technischen Möglichkeiten (Kassensysteme) nicht vorhanden sind oder die ganz kleinen Betriebe sich umsatztechnisch noch im steuerlichen Freiheitsrahmen bewegen - aber das sind Peanuts. Es sind nicht die kleinen Tavernenwirte oder Saftverkäufer am Straßenrand, die den Staat in die jetzige Situation gebracht haben. Die Auslöser sitzen ganz woanders - und an die muss man ran bzw. an die muss man sich rantrauen.