Ich bin gerade dabei, ein Fotobuch vom letzten Urlaub zu machen. Wird ein eher aufwändiges Projekt, wir haben ca. 2000 Fotos gemacht, die Standard-Layouts gefallen mir nicht und viel Text soll auch rein. Ohne strukturiertes Arbeiten geht da nix. Hier ein paar Anregungen, wie ich versuche, zu einem befriedigenden Ergebnis zu kommen:
1) Fotos sichten:
Die Oberfläche der Fotobuch-Software eignet sich überhaupt nicht, um die Qualität der Fotos zu beurteilen. Da drinnen sieht man z.B. nicht gut, welches der 7 Sonnenuntergangs-Fotos das beste ist, nicht einmal ob ein Foto scharf ist, oder der Horizont gerade kann man da vernünftig beurteilen. Das bedeutet, man benötigt einen Ordner, wo nur die Fotos reinkommen, die auch tatsächlich in Ordnung sind.
2) Fotos nachbearbeiten:
Kontrast erhöhen, Horizontlinien ausrichten, richtigen Bildausschnitt wählen, vielleicht das eine oder andere Foto ein bissl nachschärfen. Ich erledige das mit dem Freeware-Programm Irfanview.
3) Besondere Fotos:
Fotos, die besonders gut gelungen sind, will man natürlich möglichst großformatig im Fotobuch haben. Die muss man gesondert kennzeichnen, damit man sie dann auch findet, sonst landen sie irgendwo im Fotobuch in einem Kästchen in Briefmarkengröße oder man vergisst überhaupt, das Foto zu verwenden. Aber auch mittelmäßige Fotos eignen sich gut für Fotobücher, nämlich dann, wenn man sie als Hintergrundbild verwendet und tlw. mit anderen Fotos oder Textfeldern überlagert. Hier ein Beispiel für ein Foto, das nichts besonderes ist, sich aber für ein Fotobuch sehr gut eignet. Besonders schön ist, wenn man bereits beim Fotografieren dran denkt, und den Bildausschnitt so wählt:
Langweiliges Foto als Hintergrund auf eine Doppelseite geklatscht, vier kleine Fotos dazu, Textfeld, fertig! Nächste Seite!
4) Text schreiben:
Wenn man nur Beschreibungen zu den Fotos macht, kann man sich das sparen. Wenn das Fotobuch jedoch viel Text enthalten soll, dann sollte man den vorher z.B. im Wordpad schreiben, und danach in die Textfelder klicken, denn die Fotobuch-Software ist auch kein besonders guter Texteditor.
5) Layout wählen:
Um sich für ein bestimmtes Layout zu entscheiden, ist es sehr hilfreich, sich bei den Profis was abzukucken. Schöne Bildbände oder Zeitschriften helfen dabei. Wie sind die Fotos angeordnet, gehen die Fotos bis zum Seitenrand, haben die Fotos Rahmen, welche Hintergrundfarbe wird verwendet, welche und wieviele Schriftarten und -größen werden verwendet, wo sind die Textbereiche.
5) Strukturiert arbeiten:
Ich finde, wenn man Seite für Seite von A - Z fertig macht, verzettelt man sich leicht und braucht wesentlich länger. Also versuche ich zuerst, sämtliche Fotos ins Fotobuch zu ziehen und beschäftige mich danach mit dem Text. Am Ende gehe ich nochmals über alle Seiten, schau mir die Feinheiten vom Layout an, und schiebe noch ein bissl hin und her.
6) Kontrolllesen lassen:
Unbedingt sollte eine andere Person das Fotobuch vor der Ausarbeitung ansehen und kontrolllesen. Bisher bin ich immer auf mind. einen Tippfehler draufgekommen, und zwar erst dann, als ich das fertige Fotobuch aufgeschlagen hab.
Anmerkung: Ich schreib das nicht als Oberschlaumeier, der alles weiß.

Mich würden eure Erfahrungen zum Thema Fotobücher interessieren, aber NICHT, mit welchem Anbieter ihr arbeitet, oder wer wann wieviel Euros bezahlt hat (das ist langweilig), sondern wie ihr's macht.