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Sternedieb

Master Amigo

  • »Sternedieb« ist der Autor dieses Themas

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1

Samstag, 10. Januar 2009, 20:16

Darf man einem türkischen Hotelier Alkohol schenken?

Die Frage ist relativ einfach - Darf man einem türkische Hotelier Alkohol schenken? Ist sie auch einfach zu beantworten? Würdet ihr das tun oder würdet ihr ihm eher etwas anderes mitbringen?

Der Hintergrund meiner Frage. Ich war dieses Jahr von einer Firma in die Türkei eingeladen. Diese Firma wiederum von dem Türkischen Hotelier.
Als besonderes Mitbringsel für den Hotelier gab es eine Flasche hochprozentiges. Bei der Überreichung konnte man kurzfristig entgleisende Gesichtszüge des muslimischen Hoteliers erkennen. Ob aus Freude oder nicht - konnte ich nicht beurteilen... Glaubt ihr er hat sich gefreut? Wahrscheinlich gibt es hier einige, die die türkischen Gepflogenheiten besser kennen als ich und können dazu etwas sagen.
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

Ute70

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2

Samstag, 10. Januar 2009, 20:27

Hallo Sternedieb,
ich würde nur Alkohol verschenken, wenn ich eindeutig weiß, daß dies auch gerne angenommen wird bzw. gewünscht ist.
Der GM vom Letoonia hatte sogar den Wunsch, daß wir ihm feine Leberwurst aus Deutschland mitbringen :D , was wir auch getan hatten. Ich hatte ihn vorher noch mal darauf hingewiesen, daß in in dieser Wurst auch Schweinefleisch ist. War ihm egal.

Es steht keinem Türken auf der Stirn geschrieben, ob er enthaltsam lebt oder sich doch den Genüssen z.B. des Alkohols hingibt.

Ich persönlich bin sehr vorsichtig mit solchen "Mitbringseln". Auch bei Gummibärchen, denn da ist bekanntlich Schweinegelantine drin :HC: .

LG Ute

3

Samstag, 10. Januar 2009, 20:29

Ich würde es auf keinen Fall tun. Sowas finde ich äußert peinlich und unsensibel :hmpf: . Selbst wenn er sich im stillen Kämmerlein mal einen Schluck genehmigt, kann man sowas nicht öffentlich überreichen.
Eigentlich sollte es jeder wissen, der in ein Land reist wo man damit rechnen muß das die zu beschenkende Person Moslem sein könnte. Damit bringt man die Person in eine missliche Lage. Nochdazu einen Hotelier bei der Begrüßung einer Firma die er eingeladen hatte.

Eindeutig no go :thumbdown: Die Firma hatte wohl keine Ahnung :kuller: Traurig :Günni:
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

LaMujer

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4

Samstag, 10. Januar 2009, 20:29

Für mich gehört Alkohol generell zu den Geschenken, die man mit Bedacht
verschenken sollte. Will heissen, dass man sich vorher schlau macht ob
das Geschenk gut ankommt.

Ist genauso wie wenn man jemandem Schoki schenkt und der mag garnichts Süßes. :S

Es sei denn es ist ein Alibi-Geschenk, bei dem es heisst "Hauptsache geschenkt", dann ist es egal was man schenkt.

In der Türkei war ich zwar noch nicht, aber ich kenne hier sowohl
trinkfeste Türken als auch welche, die nichts anrühren (zumindest nicht
offiziell ...) ;)
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Ute70

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5

Samstag, 10. Januar 2009, 20:32


Die Firma hatte wohl keine Ahnung :kuller: Traurig :Günni:

Die Firma hätte vielleicht vorher mal jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt :HC:

6

Samstag, 10. Januar 2009, 20:33


Die Firma hatte wohl keine Ahnung :kuller: Traurig :Günni:

Die Firma hätte vielleicht vorher mal jemanden fragen sollen, der sich damit auskennt :HC:


Oder ihr Gehirn einschalten :grin:
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Ute70

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7

Samstag, 10. Januar 2009, 20:35


Oder ihr Gehirn einschalten :grin:

oder das, wenn´s denn vorhanden ist :cool:

Omira

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8

Samstag, 10. Januar 2009, 21:23

oder das, wenn´s denn vorhanden ist :cool:
Das zu fragen ist berechtigt.
Es zeigt von höchster Unsensibilität und eigentlich Mißachtung der Person und ihrer Religion, Alkohol öffentlich zu überreichen. Auch in dem Fall, daß der Geber gewußt hätte, daß der Beschenkte Alkohol trinkt.
Nicht derjenige ist stark, dessen Eitelkeit Schmeichler und Dummköpfe unterstützen.
J. Čapek

LaMujer

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9

Samstag, 10. Januar 2009, 21:31

das ist genauso daneben als hätte man ihm einen riesen Schinken überreicht ... :shocked:
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

Sina

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10

Samstag, 10. Januar 2009, 22:00

Alkohol schenken ist immer so eine Sache. Vor allem in der geschilderten Situation. Selbst wenn man mit dem Hotelier gut bekannt ist und weiß, daß er bestimmte hochprozentige Dinge gerne trinkt und seinen Geschmack mit Sicherheit trifft - dann überreicht man es eher diskret und nicht vor versammelter Mannschaft. Schließlich hat ein Hoteldirektor für sein Personal auch eine Vorbildfunktion, erwartet vom Personal jederzeit vorbildliches Verhalten und (in muslimischen Ländern) durchaus auch die Einhaltung religiöser Tugenden - inkl. Verzicht auf Alkohol. Zumindest während der Arbeitszeit. Schenkt man dem Hotelier unsensiblerweise nun eine Flasche Alkohol, kann man ihn in eine unangenehme Situation bringen. Das Geschenk zurückzuweisen, wäre unhöflich. Durch die zwangsläufige Annahme des Geschenkes steht der Hotelier evtl. vor seiner Mannschaft als inkonsequent da.

Andere Geschenke wären da sicherlich sinnvoller gewesen. Gute Schokolade und erlesene Pralinen (sicherheitshalber natürlich alkoholfrei) kommen in der Türkei eigentlich immer gut an. Dazu noch ein Edel - Kugelschreiber mit Namensgravur, eine schöne Krawattennadel, eine schöne Laptoptasche, ein edles Taschenmesser o. ä. wäre sicherlich ein stilvolleres und angemesseneres Gastgeschenk gewesen. Eine Flasche Alkohol kommt mir auch bißchen mager für eine großzügige Einladung einer Firma vor.

@ Ute - das, was Du da vom GM des Leetonia schreibst, erinnert mich an einen ägyptischen Hotelier (Moslem, kein Kopte). Der will immer Fleischwurst haben. Gegessen wird sie erst, wenn es dunkel ist. Dann sieht Allah es angebl. nicht und da Allah kein Deutsch kann, kann er auch die Zutatenliste nicht lesen :ironic: Meint zumindest der Hotelier, der natürlich weiß, daß in der Fleischwurst Schweinefleisch enthalten ist. Ich bringe ihm auch gerne seine Wurst mit - es steht mir nicht zu, ihm was vom Islam zu erzählen. Aber die wird diskret unter 4 Augen und sicherheitshalber auch schön mit Geschenkpapier umwickelt überreicht, damit er vor seinem Personal nicht blöd dasteht.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Dieser Beitrag wurde bereits 2 mal editiert, zuletzt von »Sina« (10. Januar 2009, 22:31)


Ute70

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11

Samstag, 10. Januar 2009, 22:14

Ich habe das "Mitbringsel" für den Generalmanager auch diskret übergeben.
Denn die andere Variante wäre wie ein "Elefant im Porzellanladen" :HC: .

Wir kennen auch einige Türken, die ganz wild auf Jack Daniels sind :cool: , das durften wir dann auch diskret übergeben :whistling: .

12

Sonntag, 11. Januar 2009, 00:07

Ich würde einem Hotelier nie Alkohol schenken. Alkohol ist immer entweder popelig oder protzig. Und falls man nicht genau weiß, dass der Mann Alkohol trinkt - es soll ja viele Aleviten in dem Gewerbe geben - dann ist es auch noch ein Affront.

Ich möchte auch selbst keinen Alkohol geschenkt kriegen, obwohl ich weder Hotelier noch Muslim bin. Noch nicht mal von einem Premium-Reiseverunstalter als Trostpflästerchen für ein paar Reisemängel und das Benehmen einer Reiseleiterin, die mit dem Dienst-Besen von Hotel zu Hotel düst.
Gutmensch und Bahnhofsklatscher

Sina

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13

Sonntag, 25. Januar 2009, 20:22

Alkoholische Geschenke sind - wie schon geschrieben, immer so eine Sache. Vor allem, wenn man nicht weiß, was und ob der zu Beschenkende trinkt.

Eine aufs Zimmer gestellte Flasche Sekt/Wein nebst Obstkorb ist aber in vielen Hotels auch eine Art "Goody" für Stammgäste oder eine Möglichkeit, sich mit einer gutgemeinten Geste für Kleinigkeiten, die vielleicht schiefgelaufen sind, beim Gast zu entschuldigen.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Sina« (25. Januar 2009, 23:32)


Sonnenschein

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14

Sonntag, 25. Januar 2009, 22:28

lach mich schepps, diese Geschichte ist richtig gut sina..

Der will immer Fleischwurst haben. Gegessen wird sie erst, wenn es dunkel ist. Dann sieht Allah es angebl. nicht und da Allah kein Deutsch kann, kann er auch die Zutatenliste nicht lesen..

Ich denke auch, es wäre für die Firma besser gewesen sich vorher zu informieren, was gefallen würde.. Damit ist man immer auf der sicheren Seite und tritt bestimmt in keinen versteckten Fettnapf..

Unsere türkischen Bekannten, muss ich aber wie schon oben erwähnt, hinzufügen lieben den Whiskey "Jack Daniels"..
errare humanum est ..

Sina

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15

Sonntag, 25. Januar 2009, 23:49

Bei vielen steckt eine gewisse "Scheinheiligkeit" dahinter - Wasser predigen, aber Wein trinken. Jack Daniels, Chivas Regal, etc. trinken viele sehr gerne mal. Auch wenn sie nach außen hin den strenggläubigen Moslem mimen und in ihrer innersten Überzeugung auch sind. Aber auf gewisse Genussmittel wollen sie deshalb trotzdem nicht verzichten. Das zu bewerten oder zu be- oder gar zu verurteilen, steht mir nicht zu. Ich bin schon vor Jahren aus der Kirche ausgetreten.

Aber trotzdem sollte man keinem Moslem in aller Öffentlichkeit Alkohol oder Schweinefleisch schenken, um ihn nicht das Gesicht verlieren zu lassen. Wenn er es sich ausdrücklich wünscht - ok. Dann aber bitte diskret.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

16

Montag, 26. Januar 2009, 07:48

Ich würde einer Person muslimischen Glaubens nie öffentlich Alkohol schenken, selbst wenn ich weiß, dass er ihn trinkt. Gerade in der Türkei wird die Strenge der Koranauslegung kontrovers diekutiert. Wenn ich einem Türken, vor allem in leitender Position, öffentlich Alkohol schenke, "oute" ich ihn als Anhänger der modernen Ströung, was ihn vor einigen seiner Angestellten, seiner Familie, der Konkurrenz etc. in Misskredit bringen könnte. Eine kleine Anmerkung dazu: im Gegensatz zu Blut, Aas und Scheinefleich ist der Genuß von Alkohol im Koran nirgendwo ausdrücklich verboten. Es gibt sogar Suren, die Wein im positiven Licht darstellen. So erwarten den Muslim im Paradies Ströme von Wasser, Milch, Honig und - Wein (Sure 47:15). Allerdings wird an einer anderen Stelle (Sure 5:90) der Wein als Werk Satans bezeichnet. Andere Formen des Alkohols werden überhaupt nicht erwähnt, so daßß mancher Muslim fröhlich Bier, aber keinen Wein trinkt. All dies läßt also reichlich Raum zur Interpretation zu. Die vorherrschende Meinung in der islamischen Welt verdammt den Alkohol jedoch nach wie vor.
Gruß, Peter

17

Montag, 26. Januar 2009, 08:02

Es gibt auch Moslems deren Umfeld garnicht weiß das sie Alkohol trinken. Gerade wenn die Familie nicht dort wohnt wo sie arbeiten. Den Wunsch " ungläubigen " gegenüber zu äußern ist für sie kein Problem. Sie rechnen auch nicht damit das man den Alkohol in der Öffentlichkeit übergibt.

Es gab in Beirut, nannte man früher " Schweiz des nahen Ostens" Bars und Clubs wo aus strenggläugigen Ländern die obersten Prediger der Moschee und in ihren Heimatländern tief verschleierte Muslima tranken und tanzten. Bekleidet nach dem neusten pariser Chick. Natürlich im christlichen Teil Beiruts.
Dort im Hafen lagen auch ihre Jachten. Am Tag sah man darauf die tollsten Bikinischönheiten.

Aber alles nicht in ihrer Heimat. Öffentlich darüber gesprochen wird auch nicht, dass weiß auch jeder und würde es nie tun.
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Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Freundin« (26. Januar 2009, 08:44)


18

Mittwoch, 28. Januar 2009, 12:51

Meine Türkeierfahrungen sind ja nun noch sehr, sehr klein. Aber daß es dort den muslimischen Glauben mit einige Verboten, die für uns Christen nicht gelten (Schweinefleisch und Alkohol z. B.) gelten, ist doch einem Menschen mit durchschnittlicher Allgemeinbildung hinlänglich bekannt. Von daher würde ich niemals Alkohol an einen Moslem verschenken.
Wir nehmen im Urlaub immer ein paar Kleinigkeiten für das Zimmermädchen und die Kellner mit, die wir zusätzlich zum Trinkgeld verteilen. Meist diese kleinen Haribotütchen. Aber nicht in muslimische Länder. Da nehmen wir lieber Schokolade, Parfumproben, usw. mit.

19

Mittwoch, 28. Januar 2009, 12:55

Darf man einem türkischen Hotelier Alkohol schenken?

also dem Hotelier bring ich ja keinen mit

aber dem Direktor oder Manager schon

weiss ja was die mögen :grin: :grin:
Wenn der Wind des Lebens weht, bauen ...die einen Schutzmauern und ...die anderen Windmühlen.

LaMujer

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20

Sonntag, 1. Februar 2009, 17:23

Ich nehme mal an, dass die meisten dort dem Alkohol gegenüber doch ganz aufgeschlossen sind und wie ich schon schrieb, Alkohol ist auch in unserem Land nicht immer das passende Geschenk.

Letzte Woche kam ein Bericht über die Zollkontrolle am Flughafen München und da haben sie einen Piloten der Sun Express mit 3 Flaschen Whisky aus dem Duty Free im Gepäck erwischt. :shock: :kuller:
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