Prag – Faust-Haus
Das legendenumwobene Faust-Haus befindet sich in der südwestlichen Ecke des
Karlsplatzes. Das ursprünglich gotische Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, wurde später im Renaissance und schließlich im Barock Stil umgebaut.
Seine geheimnisvolle Geschichte verdankt es mehreren Alchemisten, die dort nacheinander gewohnt haben. Angefangen von dem Engländer Edward Kelly, der das Haus 1590 gekauft hat und seine Experimente um Blei in Gold zu verwandeln dort praktiziert hatte.
Der Nächste war Graf Mladota, der im Haus einige damals unbegreifliche mechanische Gerätschaften hatte und bei dem - wie es berichtet wurde - während seiner chemischen Versuchen Flammen aus den Fenstern schlugen. Also musste der Teufel im Spiel gewesen sein.
Die bekannteste Legende ist aber die von Dr. Faust, der in diesem Haus vom Teufel durch die Decke geholt wurde.
Diese Geschichte entstand wahrscheinlich in Anbetracht eines Lochs in der Decke, das sich lange Zeit nicht zumauern ließ. Dr. Faust hat dort allerdings nie gewohnt.
Das letzte Geheimnis stammt aus dem II. Weltkrieg als dort eine Brandbombe einschlug, aber das Haus nicht abbrannte. Angeblich wurde es durch die sieben dort eingemauerten Katzen gerettet. Die Katzenskelette wurden später bei der Renovierung tatsächlich gefunden.
Heute ist im Faust-Haus passenderweise eine Apotheke.