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Sternedieb

Master Amigo

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Sonntag, 26. Oktober 2014, 11:50

Mit dem Mietwagen an der Westalgarve unterwegs - Portimão, Sagres, Cabo de São Vicente usw.

Als Versuch kommt an dieser Stelle ein Reisetipp, dessen Text ursprünglich für den Blog vorgesehen war. Da es nun aber ein Bericht über eine Mietwagenfahrt von Portimão zum südwestlichen Punkt des Festlandes von Europa ist, sind einige Kilometerangaben dazu gekommen. Als kleiner Hinweis: Hinter allen Bildern, die anklickbar sind, verbergen sich weitere Bilder von dem jeweiligen Ort, Restaurant, der Kirche und / oder von der jeweiligen Sehenswürdigkeit. Viele weitere Bilder kommen nach und nach hinzu.

Start Portimão - KM: 0
Tag 5 startete mit einem sich schon am Morgen abzeichnenden Traumwetter. Die Sonne lachte über uns und nicht wie sonst, die ganze Welt. Diesen Tag wollten wir nutzen, um in Richtung Sagres zu fahren, denn für Sagres und dem Cabo de São Vicente wollte ich unbedingt schönes Wetter haben. Ein schöner Ausblick kann bekanntermaßen durch schlechtes Wetter etwas eingeschränkt sein.

Budens - KM 40
Den ersten Stopp legten wir nach rund 45 Minuten und damit etwas über 40 Kilometer von Portimão entfernt in Budens im Kreis Vila do Bispo ein. Budens ist ein kleiner Ort mit rund 1500 Einwohnern (laut Instituto Nacional de Estatística). Es war also nicht zu erwarten, dass es hier Grandioses zu sehen gibt. Natürlich - die obligatorische Kirche stand da und sie hatte auch geöffnet, denn es ist Sonntag und damit auch Messezeit. Da diese bereits in vollem Gange war, gab es keinen Blick ins Innere.


(Igreja Matriz de Budens)


(Budens)

Raposeira - KM 48 - direkte Fahrt von Portimão 40 KM
Da die frühgotische Wallfahrtskapelle Ermida da Nossa Senohra de Guadelupe bei Raposeira in den Reiseführern sehr gelobt wird und wir praktisch auch direkt daran vorbeikamen (liegt direkt an der N125 zwischen Figueira und Raposeira), nahmen wir die älteste gotische Kapelle der Algarve mit auf den Plan. Da der Eintritt kostenpflichtig (2 € pro Person) ist und ich immer noch so meine Probleme damit habe, für ein Gotteshaus Eintritt zu bezahlen, verzichteten wir auf den Blick in die Kapelle. Neben der Kirche befindet sich auch noch eine Ausstellung über Heinrich dem Seefahrer (Infante D. Henrique), dem man nachsagt, dass er hier zu Lebzeiten gebetet habe.


(Ermida de Nossa Senhora de Guadalupe)

Und da auch Raposeira auf dem Weg lag, stoppten wir hier. Auch um kurz ein Getränk zu organisieren, denn das Wetter war einfach gut und die Klimaanlage machte einen trockenen Hals. Und während sich Senhora Taxista um die Getränke kümmerte, schaute ich mir die Kirche des Ortes an. Getränke wurden im Casa Pasto Rodrigues, einer kleinen Snack-Bar / Restaurant besorgt, wobei man dies auch in einem kleinen Sparmarkt neben der Kirche hätte tun können, wobei dieser zu spät entdeckt wurde. Übrigens hatte dieser kleine Shop auch am Sonntag offen, wie fast alle Supermärkte an der Algarve. Selbst die Autowaschanlagen haben sonntags geöffnet.


(Igreja (Matriz) da Raposeira)


Casa Pasto Rodrigues in Raposeira

Vilo do Bispo - KM 52
Auch das nächste Ziel haben wir einfach so und ohne Vorplanung besucht, also irgendwie frei nach dem Satz von Paul Theroux: "Touristen wissen nicht, wo sie gewesen sind - Reisende wissen nicht, wo sie sein werden", wobei ich mich trotzdem zu dem "dummen" Touris zähle, denn ein Tourist bleibt in den Augen der Einwohner ein Tourist, egal ob er sich als Reisender sieht - nur sein Verhalten ist das, was ihn unterscheidet. Aber nun zu Vila do Bispo, welches mit einem Ort mit ca. 1000 Einwohnern einen eigenen Kreis an der Algarve (Concelho) bildet. Vila do Bispo kann mit einer schmucken Kirche (Igreja Matriz de Vila do Bispo) aufwarten. Die Kirche stammt ursprünglich aus dem 16. Jahrhundert zu Ehren der Nossa Senhora do Cabo und trägt deshalb auch die Bezeichnung Igreja Matriz de Nossa Senhora da Conceição, wurde aber nach dem Erdbeben an der Algarve grundlegend umgestaltet. Die Kirche ist zwar als Gebäude von öffentlichem Interesse zertifiziert, allerdings trotzdem nur zu Messezeiten geöffnet, was ich sehr schade finde, denn von Innen ist die Kirche mit einem einzigen Schiff atemberaubend schön. An der Decke befindet sich ein riesiger Kronleuchter, der die auf Kassetten angebrachten Bemalungen beleuchtet. Und an den Wänden findet man alte Azulejos aus dem Jahr 1715. Da ich während der Messe (sonntags um 12.00 Uhr) dort war, konnte ich einen Blick darauf werfen und war begeistert. Natürlich gibt es davon kein Foto - ich möchte ja ein halbwegs anständiger Tourist sein. In einem separaten Reisetipp dann noch etwas mehr dazu.


(Igreja Matriz de Vila do Bispo)

Sagres - KM 60
Nun aber weiter zum Festung oder Festungsanlage von Sagres mit dem Namen Fortaleza de Sagres (Entfernung max. 10 Minuten bei freier Straße), welches schon bei der Zufahrt beeindrucken konnte. Rechts und links davon steile Klippen und vor uns die Mauern des Fort. Parkplätze gab es ausreichend und dazu noch kostenlos, allerdings war es sehr windig und eine Jacke kann trotz schönem Wetter ratsam sein. Falls jemand Sorge wegen seiner Tanknadel hat, kein Problem - in Sagres gibt es mehrere Tankstellen.


(Zufahrt zur Festung von Sagres)

Ich möchte mich an dieser Stelle nicht mit vielen Beschreibungen aufhalten, sondern mache das dann besser in einem separaten Tipp und schreibe einfach mal etwas zu dem hier Erlebten. Dass die Anlage groß ist, war klar, allerdings ist die Größe dann schon beeindruckend. Das wirklich Beeindruckende waren jedoch nicht die Mauern und die Anlage, was wirklich den Reiz ausmachte, war der unglaubliche Blick aus das Meer und die Küsten, was meiner Meinung nach nur doch die Ponta da Piedade toppen kann.

Außerdem konnten wir schon am Anfang noch vor dem Betreten der Anlage ein Schauspiel "bewundern" was einem teilweise eine Gänsehaut bereitete. Es handelte sich dabei um Klippenfischer, die ihre Angel an teils gesicherten Stellen, aber dann auch wieder an sehr gewagten Stellen auswarfen. Den "Vogel" schossen aber zwei Fischer ab, die praktisch direkt ein einer Steilwand standen. Wie diese dort hingekommen sind oder vor allem, wie sie wieder hochkamen - wird sich mir nicht erschließen. Das war allerdings beim Cabo de São Vicente, auch dort waren die Steilwandangler aktiv.


(Such den Angler)


(Angelstelle mit Aussicht)

Nach einem doch wirklich ausgiebigen Rundgang durch das Fort von Sagres meldete sich der kleine Hunger und der große Durst. Und da wir noch weiter zum Cabo de São Vicente wollten, fuhren wir erstmal in Richtung Sagres. Irgendwie spülte es uns auf dem direkten Weg in Richtung Strand und zwar an die Praia da Mareta oder heißt der Strandabschnitt etwa doch Praia do Telheiro? Ich weiß es nicht und würde es auch nicht bestätigen oder abstreiten wollen. Jedenfalls stach uns hier das Restaurante O Telheiro Do Infante ins Auge. Spontan kehrten wir ein, wurden freundlich begrüßt und bekamen sogar einen Platz auf der Terrasse. Auf jeden Fall ein schöner Platz, um die Aussicht zu genießen. Ein detailierter Restaurant-Tipp folgt dazu.


(O Telheiro Do Infante Restaurant von oben)


(Terrasse im O Telheiro Do Infante Restaurant)

Cabo de São Vicente KM 70
Wie erwähnt wollten wir noch zum Cabo de São Vicente, wenn wir schon mal hier sind. Schließlich ist das Kap des heiligen Vinzenz (von Saragossa) nach dem es benannt wurde, der Ort mit der letzten Bratwurst vor Amerika. Spaß beiseite - braucht normalerweise niemand, das Cabo ist jedoch durchaus sehenswert und steht sicher in den Top 10 der Sehenswürdigkeiten der Algarve, bzw. sollte darin stehen. Übrigens als kleiner Klugscheißer-Tipp: Wer die Möglichkeit hat und den Leuchtturm betreten möchte, kommt am besten an einem Mittwoch noch etwas vor 14.00 Uhr hierher und spricht mit den Wärtern vor Ort - gegen Trinkgeld oder freundliches Fragen müsste das möglich sein.


(Aussicht vom Cabo de São Vicente)


(Bekannt aus dem TV)


(Noch ein Suchspiel - wo sind die Fischer?)


(Der bekannte Leuchtturm von hinten)

Praia do Beliche - KM 74
Auf dem Rückweg bietet sich noch ein Stopp (Je nach Tageszeit und Wetter etwas länger oder kürzer) an der Praia do Beliche an, welche direkt auf dem Weg (zwischen dem Cabo und Sagres) liegt und auf die ein Schild hinweist. Es handelt sich dabei um einen kleinen Strand, welcher durch die Felsen von West- und Nordwinden geschützt liegt und über Treppenstufen erreichbar ist. Mit etwas Glück findet man auch oberhalb des Strandes einen kostenlosen aber ungesicherten Parkplatz.


Praia do Beliche

Ponta da Piedade - KM 115
Wer noch möchte, kann dann noch zur Ponta da Piedade fahren, was wir diesmal nicht gemacht haben, da wir schon dort waren. Aber wer noch nicht dort gewesen sein sollte - bitte anschauen.


Ich freue mich an dieser Stelle auf Kommentare, Fragen, Kritik, Lob oder was auch immer.