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Dienstag, 12. Oktober 2010, 16:00

London - Die U-Bahn

Die Londoner Tube (Röhre) ist ein Verkehrsnetz der Superlative. Sie ist die älteste und längste U-Bahn der Welt. Und sie ist wie ich meine eine absolute Top-Sehenswürdigkeit.


Hier ein paar Daten

U-Bahn-Betrieb seit 1863 (seit 1870 elektrisch)
11 Linien, 275 Stationen, 408 km Streckennetz
Die ca. 500 U-Bahn-Züge befördern im Schnitt 2,6 Mio. Fahrgäste pro Tag (an Spitzentagen 3,4 Mio.)






Verhältnis der Londoner zur Tube

Die Londoner lieben und hassen ihre U-Bahn. Kein Tag vergeht ohne Betriebsstörungen, im Schnitt sind es 55 pro Tag. In den Stationen gibt es Info-Tafeln, die darüber informieren, welche Linien "good service" bieten, wo es zu "delays" kommt, und zwischen welchen Stationen gerade "no service" besteht. Besonders am Wochenende kommt es zusätzlich noch zu geplanten Unterbrechungen, da werden Umbauarbeiten und Reparaturen durchgeführt. Außerdem wird das Streckennetz ständig ausgebaut. Die Regierung setzt bis 2030 dafür 16 Mrd. GBP ein.

Gleichmütig sitzen und stehen die Londoner (angebl. durchschnittlich 80 Minuten täglich) in den engen Zügen. Blickkontakte vermeidet man wo es geht. Gespräche mit unbekannten Mitreisenden sind unüblich. Wahrscheinlich sind Zeitungen in London deshalb so beliebt. Vorteil: So verrückt kann man gar nicht aussehen, dass das irgendjemanden kratzen würde.




Wenn man sich als Tourist über einen Stadtplan beugt und ein ratloses Gesicht macht, finden sich aber immer ein oder mehrere, die ihre Hilfe anbieten und vor allem miteinander diskutieren, welcher Weg wohl am schnellsten von A nach B führt.


Mind the gap

Das U-Bahn-Logo und der schaltplanartige U-Bahn-Plan vom einfachen U-Bahn-Angestellten Harry Beck sind schon längst Markenzeigen von London geworden. Das mahnende "Mind the gap" (achten Sie auf den Spalt), das bei manchen U-Bahn-Stationen über Lautsprecher kommt, wohl auch.




U-Bahn-Historik

Viele Londoner beschäftigen sich in ihrer Freizeit intensiv mit dem U-Bahn-Netz. Vor allem Stationen, die aufgelassen wurden (disused stations) haben es ihnen angetan. Und die Möglichkeiten, wie man dort hingelangt. Eine beliebte Website bei U-Bahn-"Forschern" ist www.underground-history.co.uk.

Es gibt auch sogenannte "dummy houses", also Fassaden ohne Haus dahinter, die dazu verwendet werden, um Frischluft in die U-Bahn-Schächte zu bekommen. Eine solche Fassade befindet sich an der Adresse 23 - 24 Leinster Gardens, ganz in der Nähe der Portobello Road. Sie stammt noch aus der Zeit der dampfbetriebenen U-Bahn. Die Adresse wird immer wieder für Scherze verwendet, z.B. für Einladungen zu Parties.


Tarife

Die Tube befindet sich gemeinsam mit Autobussen und Straßenbahnen (Bus and Tram), Docklands Light Railway (DLR) und vielen Bahnlinien im Tarifverbund von "Transport for London". Einzelfahrscheine sind unüblich und aus Kostengründen nicht zu empfehlen. Für Touristen bietet sich eine Travelcard (wahlweise für 1 od. 7 Tage) an. Die Karte wird in 2 Versionen ("peak" ganztags oder "off-peak" nur außerhalb der Stoßzeiten) für verschiedene Tarifzonen angeboten. Nähere Infos HIER

Der Londoner nutzt die U-Bahn mit einer blauen Magnetkarte (oyster). Auch Besucher erhalten diese oyster-Card. "Oystern" ist praktisch und smart. Es entstehen dabei niemals höhere Kosten als bei Verwendung von Travelcards. Ab dem Zeitpunkt, wo die Kosten einer Travelcard erreicht sind, wird kein Guthaben mehr von der Karte abgebucht. Die Oystercard kann man bequem an Automaten oder Fahrkartenschaltern wieder mit Bargeld aufladen.


Die statistischen Zahlen hab ich von wikipedia.org und london.de

Dieser Beitrag wurde bereits 4 mal editiert, zuletzt von »Omira« (1. März 2013, 20:38)


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Mittwoch, 26. Januar 2011, 10:46

Schade, dass es in London nicht viel anders ist, als in Deutschland. Ich meine jetzt die Betriebsstörungen.
Schade, aber die U-Bahn war gedacht als die effektivste Möglichkeit, durch die Stadt zu reisen. Die wird aber mit den Jahren überall (außer Moskau) immer mehr "gestört". So dass die Fahrgäste häufig nicht mehr wissen, besonders wenn sie gleichzeitig die Gäste der Stadt sind, wie sie weiter fahren sollten.

Aber in Paris war meine Stadtbesichtigung, muss ich sagen, kaum durch "Betriebsstörungen" gestört....

binehol83

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Beruf: Reiseverkehrskauffrau

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3

Mittwoch, 30. März 2011, 16:05

Da ich öfter mal in Hamburg und Berlin unterwegs bin, war ich das U-Bahn Fahren ja schon gewohnt. Als ich dann aber nach London kam, war das doch eine "Erfahrung". Das das Licht mal ausgeht, ist anscheinend ganz normal... Immerhin warten die Engländer jedenfalls brav und drängeln nicht so wie die Deutschen! :ironic:

4

Mittwoch, 30. März 2011, 16:24

Die warten während der Fahrt auch brav auf ihren Sitzplätzen, bis der Zug in der Station steht. Erst dann stehen sie auf und gehen zum Ausgang des Wagens. Bei uns stehen die Leute auf, sobald der Zug anfährt, wenn sie beim nächsten Halt aussteigen wollen. Nur eine von vielen interessanten Verhaltensmustern, die man in der Londoner U-Bahn beobachten kann. Was man aber nicht tut. Londoner beobachten die anderen Fahrgäste nicht, man guckt ins Leere oder in die Zeitung.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »NoDurians« (30. März 2011, 16:36)


5

Dienstag, 25. Oktober 2011, 08:27

Wer sich der U-Bahn anvertrauen will - die älteste und größte der Welt, aber sie rumpelt von einer Krise in die andere - hat schon sein erstes London-Abenteuer gebucht. Über vermüllte Treppenstufen muss man in ein dunkles Loch hinabsteigen, sich vor den Ticket-Sperren aufreihen, die Rolltreppe weiter hinunter nehmen, durch enge, verwinkelte Gänge hetzen, eine schwere und schimmelige Schwüle - wohl der Nähe zur Hölle wegen - aushalten, sich in die überfüllten Wagons quetschen, und wenn man aussteigt, darf man die ganze Prozedur in umgekehrter Reihenfolge wiederholen.

Auslandskorrespondent Jochen Wittmann im Wochenendjournal der Kieler Nachrichten vom 13. Dezember 2003

Viel besser kann man's nicht beschreiben.

Luigi

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Beruf: Restaurantchef

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6

Dienstag, 25. Oktober 2011, 12:14

Ist doch überall so.. :übel:
Das Reh springt hoch - Das Reh springt weit - Warum auch nicht - es hat ja Zeit :AmigoFligar:

7

Dienstag, 25. Oktober 2011, 12:41

Nein, ist es nicht. In vielen Städten ist die U-Bahn ein langweiliges Mittel zum Zweck, das wie ein Uhrwerk funktioniert. Nüchterne Technik auf höchstem Niveau, kein Gedränge, keine Mysterien, keine Überraschungen.

In London hingegen ist die U-Bahn eine Sehenswürdigkeit aller ersten Ranges, ein gewaltiges Monster das täglich 2 1/2 bis 3 Millionen Menschen verschluckt und an anderer Stelle wieder ausspuckt, ein faszinierender Ort um Menschen zu beobachten, soziales Verhalten zu studieren, und vieles mehr.

8

Freitag, 28. Oktober 2011, 15:19

Ich kamm mich da NoDurians nur anschließen, die Ubahnen in Deutschland sind nichts besonderes. An mancher U-Bahn-Treppe wird mir schon übel wenn ich da nur vorbeilaufe und mir der Geruch entgegenkommt. In London wiederrum ist das ein richtiger Touristenmagnet. Als ich mal einen Kurzurlaub in London verbracht habe, liebte ich den Geruch und hab mich regelrecht gefreut damit zu fahren :thumbsup:
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