Nach 2 Tagen in Prag fuhren wir über Kutna Hora nach Budapest. Genau wie Prag, hat auch Budapest eine wunderschöne historische Innenstadt, die ebenfalls zum Weltkulturerbe der UNESCO gehört. Die Aufnahme der Altstadt in die Liste begründet sich auf nicht weniger als 37 Gebäude, Museen und Stätten.
Wenn man nur 2 Tage in Budapest verbringt, sollte man einen guten Plan haben, denn allein an den Uferpromenaden und vor allem deren Seitenstraßen gibt es immer wieder etwas zu entdecken. Unzählige alte Gemäuer beherbergen alle möglichen Museen, unterschiedlichste Theater, politische Organisationen, bekannte Handelshäuser und Hotelketten. Kleinere Kirchen und grüne Inseln mit Denkmälern lockern immer wieder das Stadtbild auf.
Wir hatten uns ein Apartment am Rande des Stadtwäldchens ersteigert, da man von hier aus die Highlights rund um das Stadtwäldchen zu Fuß erkunden kann und mit der Milleniumlinie hervorragend in die Innenstadt gelangt.
Die M1 (gelbe Linie) wurde 1896 im Zuge der Milleniumsfeier fertiggestellt und verband das Ausstellungsgelände am Stadtwäldchen mit dem Vörösmarty Platz auf der Uferseite von Pest. Der Platz selbst wird vom Mihály Vörösmarty Denkmal dominiert. In unmittelbarer Nähe des Platzes befinden sich verschiedene Museen, ein Warenhaus und das berühmte Café Gerbeaud, eines der traditionsreichsten Kaffeehäuser in Europa und k.u.k. Hoflieferant. 1995 kaufte ein deutscher Friseur (heute Müller Drogerie) das Gebäude samt Konditorei und ließ das Café im Erdgeschoss in seinem ursprünglichen Stil wieder rekonstruieren.
Unser Weg führte uns zuerst zur großen Markthalle auf dem Fővám Platz, die man direkt über die Vaci utca, die alte Handelsstraße von Pest erreichen kann. Unterwegs unternahmen wir unzählige Abstecher in die Seitenstraßen, Hinterhöfe und zur Uferpromenade, um immer wieder einen Blick auf den Budaer Burgberg zu werfen. Die Preise in den Läden der Vaci utca sind der Lage angepasst aber auch in der Markthalle macht man keine Schnäppchen mehr. Eine witzige Kneipe fanden wir genau gegenüber der Markthalle.
Mit der Straßenbahn ging es direkt an der Uferpromenade entlang zur Akademie der Wissenschaften und weiter zum Parlamentsgebäude, das in seinen Ausmaßen sogar sein Vorbild aus London übertrifft und das zweitgrößte seiner Art in Europa ist. Seit der Jahrtausendwende sind hier die Krone, das Zepter und der Reichsapfel ausgestellt. Die Führungen sind kostenlos. Wenn man schon mal in der Nähe ist, sollte man auch einen Blick in die Halle des Völkerkunde Museums werfen, es befindet sich direkt hinter dem Parlamentsgebäude.
Der Heimweg führte uns zum West End Shoppingcenter am Westbahnhof (er beherbergt den schönsten McDoof der Welt) und zum St. Stephan Platz. Dort befindet sich der größte sakrale Bau von Budapest, die St. Stephan Basilika. Der äußerst mühsame Aufstieg auf den Turm wird mit einem fantastischen Blick auf Budapest belohnt, die Cleveren fahren natürlich mit dem Fahrstuhl.
Am späten Nachmittag erreichten wir den Heldenplatz mit dem Milleniumsdenkmal. Am Fuße der Säule erinnern die Reiterstatuen von Fürst Árpád und sechs weiteren Fürsten an die Landnahme von 896. Auf der Spitze steht Erzengel Gabriel, der in einer Hand die ungarische Krone und in der anderen Hand das Patriarchenkreuz hält. Im halbkreisförmigen Säulenportal findet man die sieben Könige und die sieben bedeutendsten Personen, die für die Unabhängigkeit Ungarns kämpften. An der linken Seite des Platzes steht das Museum der bildenden Künste, mit einer der bedeutendsten Sammlungen weltweit. Gegenüber befindet sich die Kunsthalle, in der wechselnde Ausstellungen gezeigt werden.
Hinter dem Heldenplatz beginnt der Stadtpark, der zahlreiche Sehenswürdigkeiten bereit hält. Unter anderem den Zoo, einen Vergnügungspark, den Zirkus, das Széchényi Bad, Schloss Vajdahunyad und das Gundel Restaurant. Es gilt als das prestigeträchtigste Restaurant in Budapest. Direkt daneben wurde das Eulenburg Restaurant errichtet. Es hat die gleiche Küche wie das Gundel, ist aber preiswerter. Unser Lieblingsrestaurant war allerdings das Thököly étterem in der Thököly út 80 (Ecke Stefánia út).
Den 2. Tag verbrachten wir auf dem Gellértberg und im Burgviertel. Letzteres beherbergt neben dem Burgpalast das alte Budaer Rathaus (mit dem Haus der ungarischen Weine), die Dreifaltigkeitsstatue, die Standseilbahn, das Budaer Hilton und die Matthiaskirche mit der Fischerbastei. Nach der Überlieferung symbolisieren die sieben Türme, die sieben Eroberer und deren Dächer, die Zelte der Anführer. Im Mittelalter war sie Sitz der Fischerzunft, daher der Name. Ein weiteres Highlights in Budapest ist die Kettenbrücke. Sie war die erste feste Brücke südlich von Regensburg und verbindet seit 1849 Pest und Ujpest mit Buda und Óbuda. An Ihrer Stelle verband vorher eine Pontonbrücke aus Booten die beiden Ufer, jedoch nur außerhalb der Winterzeit.
Weitere Sehenswürdigkeiten:
- Gresham-Palast,
- Vigadó und die kleine Prinzessin,
- die größte Synagoge Europas mit den typischen Kuppeln,
- der größte Burger King der Welt,
- das Höhlensystem im Burgberg,
- Ostbahnhof,
- Andrássy út (Opernhaus, Oktogon, Haus des Terrors),
- Café New York,
- Margareteninsel,
- das neue Nationaltheater und der Palast der Künste,
- 25 km entfernt das Schloss Gödöllő (Lieblingsschloss von Sissi)