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summerdream

Master Amigo

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Montag, 18. Juni 2012, 08:37

Rundreise durch Schottland

Vorwort:

Ich unternahm im Juni 2012 meine erste Busrundreise und will darüber berichten wie das so abläuft. Danach kann jeder sich selbst ein Bild davon machen und auch entscheiden ob er das will oder nicht.

Wir hatten das Glück, in eine nette Gruppe von 42 Personen zu geraten, die harmonierte und wir hatten sehr viel Spaß. Auch die Reiseleiterin war super, drängte uns zu nichts, konnte sehr gut erklären, war jederzeit bereit Fragen zu beantworten und versorgte uns mit jeder Menge Tipps für die Stunden zur freien Verfügung. Während der manchmal sehr langen Fahrten kamen wir in den Genuss von gällischer Musik die sehr gut zu der jeweiligen Aussicht passte und man konnte sich richtig vorstellen wie das Leben früher in den Highlands war und auch während der Jakobiten-Aufstände. Ich kam richtig ins Träumen. Wir fuhren manchmal auch abseits der vorgesehenen Route weil sie uns unbedingt was tolles zeigen musste und das war dann richtig interessant. Dadurch kamen wir später als vorgesehen ins Hotel und dann war die Zeit bis zum Abendessen manchmal sehr kurz. Aber die Sehenswürdigkeiten haben sich immer gelohnt.

Der Check-In in den jeweiligen Hotels verlief bei 42 Personen nur deshalb so reibungslos weil die Reiseleiterin an der Rezeption vorab die Schlüssel holte und schon im Bus verteilte. Dadurch gab es keine Wartezeiten.

In den Hotels waren leider feste Essenszeiten da mehrere Reisegruppen dort waren. Auch Biker, Mountainbiker und Wanderer. Es wurden Drei-Gänge-Menüs mit drei Auswahlmöglichkeiten angeboten die durchwegs sehr gut waren. Da soll noch mal jemand über die englische Küche meckern. Ich war angenehm überrascht.
Bei drei Hotels konnte ich die Speisekarte ergattern und werde sie auch einstellen.

Es sind in den Hotels unbedingt Adapter erforderlich. In einigen Hotels kann man sich Adapter auch ausleihen. Ich würde mich nicht darauf verlassen, weil nur eine gewisse Anzahl zur Verfügung steht und man unter Umständen Pech haben kann.

Fazit:
Es war eine sehr schöne Reise mit vielen Eindrücken. Sicher ist man bei einer individuellen Rundfahrt flexibler, was ich mir manchmal auch gewünscht hätte, aber man muss sich nicht so sehr auf den Verkehr konzentrieren und kann mal entspannter die Landschaft genießen.

Im Juni wird es nachts nicht dunkel, da Schottland auf dem gleichen Breitengrad liegt wie St. Petersburg. Den Unterschied bei den Temperaturen wird vom Golfstrom beeinflusst. Somit kann man zu der Jahreszeit die Mittsommernacht in Schottland genießen.

Der Bus war leider sehr eng was die Beinfreiheit betraf, auch nicht so gut gefedert und da wurde man auf den Serpentinen in den Highlands schon mal gut durchgerüttelt. Vorteil war wieder: Im Auto fährt man längere Strecken an Mauern entlang, im Bus kann man dank erhöhter Position den Leuten in die Gärten gucken. Ein Schelm wer böses dabei denkt.
Wir können den Wind nicht ändern, aber die Segel anders setzen (Aristoteles)

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Montag, 18. Juni 2012, 08:39

1. Tag

Leider startete unsere Reise nicht so gut. Nach einem unruhigen Flug nach Frankfurt bekamen wir beim Landeanflug in Edinburgh einen richtigen Schreck. Das Flugzeug startete noch einmal durch und ging steil nach oben. Der Kapitän informierte uns, dass wir beinahe kollidiert wären und wir noch einmal zwei Runden drehen und erneut zur Landung ansetzen müssen. Das hätte ich gar nicht so genau wissen wollen. Danach setzte er ziemlich hart auf und uns hob es ein Stück aus den Sitzen. Mir war gar nicht gut dabei.

Nachdem wir die Passkontrolle hinter uns gebracht hatten, orderten wir den Shuttlebus zum Hotel und checkten ein. Auspacken lohnte sich nicht da die Reise am nächsten Tag schon wieder weiter ging. Wir genossen ein gutes Essen im Hotelrestaurant, unterhielten uns sehr gut an der Bar und suchten dann unser Zimmer auf. In die Innenstadt wollten wir nicht mehr fahren weil wir morgens schon zeitig aufstehen mussten und am letzten Tag ein Hotel mitten in der Stadt hatten.
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Montag, 18. Juni 2012, 08:54

2. Tag

Nach einem reichhaltigen Frühstück und nachdem die Koffer im Bus verstaut wurden begrüßte uns die Reiseleiterin und das Abenteuer Schottland konnte beginnen.

Wir fuhren in die Innenstadt und besichtigten als erstes Holyrood House. Hier hatte Maria Stuart ihre Gemächer und heute wird es auch von der Queen bewohnt wenn sie in Edinburgh ist.





Das schottische Parlament ist gleich daneben.





An diesem Wochenende fand eine Charity-Veranstaltung zugunsten dem Kampf gegen Brustkrebs statt und da liefen viele Menschen 24 Stunden durch Edinburgh. Entgegen dem Vorurteil, die Schotten sind geizig, ist das Spendenaufkommen in Schottland an der Spitze Europas. Das Gerücht setzten die Engländer in die Welt, als die Clans vom Tausch lebten und kein Geld brauchten. Da hieß es: „Die geben nie Geld aus“. Warum auch? Sie hatten keines und brauchten auch keines.



Danach ging es Richtung Castle. Es waren schon die Tribünen für das Military Tatoo aufgebaut und auch ein Fuchs fand es so interessant, dass er schon mal die Tribüne inspizierte.



Die Geschichte des Castles ist sehr interessant und auch die Aussicht auf Edinburgh ist sehr schön. Leider war es bewölkt und wir hatten leichten Nieselregen.








Anschließend hatten wir drei Stunden zur freien Verfügung und liefen durch die Altstadt und auch die Neustadt. Wir genossen es, die Menschen zu beobachten und das Flair. Die Edinburgher laufen auch bei 15 Grad und Nieselregen in Sommerkleidung durch die Straßen. Da fällt man als Tourist schon dadurch auf, dass man eingemummelt durch die Gegend flaniert. Punkt 12 Uhr wird von der Kanone im Castle ein Schuss abgegeben. Die Touristen erschrecken erst einmal und schauen wo das her kommt und die Edinburgher gucken ganz ruhig auf ihre Uhr.





Am Spätnachmittag fuhren wir auf der A8 nach Glasgow. Die Glasgower und Edinburgher haben so ungefähr das Verhältnis wie Köln und Düsseldorf. Sie pendeln zwischen den zwei Städten, aber necken sich auch gerne.

Glasgow ist eine Industriestadt mit sehr hohen Arbeitslosenzahlen und leider auch sehr viele soziale Probleme.
Im Gegensatz zu Edinburgh, das zum Weltkulturerbe zählt und deshalb die Gebäude nicht verändern darf, ist Glasgow weniger gebunden und es sind sehr viele moderne Gebäude in den letzten Jahren entstanden. Für Fotografen gibt es schöne Motive.







Glasgow hatte den Vorteil gegenüber England, dass sie direkten Zugang zum Atlantik und damit auch zu den Kolonien hatten, während die Engländer erst mal an den Franzosen vorbei segeln mussten, die ihnen regelmäßig ein paar Schiffe abknöpften. Dadurch wurde Schottland für die Engländer interessant und so begann der Kampf um Schottland. Glasgow lebte in dieser Zeit von Schiffsbau und auch vom Handel mit den Gütern aus den Kolonien. Es gab in dieser Zeit viele schöne Gebäude der reichen Händler. Als die Kolonien selbständig wurden ging der Handel zurück und damit begann die erste Welle der Arbeitslosigkeit. Im zweiten Weltkrieg wurde ein großer Teil der Altstadt zerstört und danach mit neuen Häusern zugepflastert. Das Flair ging verloren. Als auch der Schiffsbau zurück ging waren die Glanzzeiten vorbei. Inzwischen hat sich die Hightech-Branche angesiedelt und es geht aufwärts.

Abends genossen wir nach dem Abendessen das englische Bier an der Bar.



Fortsetzung folgt ……
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Dienstag, 19. Juni 2012, 21:38

3. Tag

Nach einem reichhaltigen Frühstück machten wir uns auf den Weg in die Highlands.

Die erste Station war der Loch Lommond, der größte Binnensee Großbritanniens und auch der schönste. Die Landschaft und die Farben des Sees sind einmalig. Leider war es wieder einmal bewölkt und so kam das auf den Fotos nicht so zur Geltung. Dieser See hat uns am besten gefallen.

Einer schottischen Legende nach ruhen hier die Seelen der verstorbenen Schotten und wenn ein Schotte im Ausland stirbt kehrt seine Seele zum Loch Lommond zurück. Ein ganz bekanntes schottisches Lied gibt es dazu auch. Wir gerieten richtig ins Träumen.

Leider gefällt es dort einer bestimmten Mückenart, die in Schwärmen auftritt, auch sehr gut. Die sind so klein, dass man sie fast nicht sieht aber dafür umso besser spürt. Im Juni und September hält sich das noch in Grenzen, aber im Juli und August sind diese Biester unerträglich.





Wir trennten uns sehr schwer vom Loch Lommond und fuhren weiter Richtung Argyll. Da erwartete uns ein richtig romantisches Schloss mit einem tollen Garten: Inveray Castle. Das Schloss wurde 1743 im gotischen Stil für den dritten Earl of Argyll erbaut und ist den Loire-Schlössern nachempfunden.
Im Schloss selbst ist Fotografierverbot, aber das Drumherum reicht für viele Motive. In den Innenräumen, die von der adligen Familie noch bewohnt werden, sind sehr viele Fotos auch aus der heutigen Zeit. So erfuhren wir, dass der Duke of Argyll 2002 geheiratet hat, die königliche Familie komplett auf der Hochzeit war und inzwischen drei Kinder den Stammbaum der Campbells weiter sichern. Wir staunten nicht schlecht als wir im Souvenirladen den Duke höchstpersönlich trafen, der beim Souvenirverkauf eifrig mit half.
Hinter dem Souvenirladen befindet sich ein Café in dem man essen kann. Wir stärkten uns erst einmal bevor wir den Garten erkundeten.





Inveray ist ein hübsches kleines Dörfchen aus dem 18. Jh. Mit einer besonderen Atmosphäre.



Durch das beeindruckende Tal Glencoe, von Charles Dickens „Begräbnisstätte der Riesen“ genannt, ging es nach Fort Williams. In Glencoe wurde der Clan der Mc Donalds (hat nichts mit der Fastfood-Kette zu tun) vom Campbell-Clan vernichtet. Diese Geschichte wäre zu lange für einen Reisebericht. Wen es interessiert kann es nachlesen.



Fort William ist eine Kleinstadt, die durch ihre attraktive Lage am Ufer des Loch Linnhe und am Fuße des Ben Nevis, dem höchsten Berg Schottlands, besonders interessant ist. Wir hatten das seltene Glück, auch den Gipfel zu sehen der meist im Nebel liegt. Wir waren ein bisschen enttäuscht, denn von einem Fort ist nichts mehr zu sehen.

Zu den Bergen gibt es auch eine nette Geschichte:
Einem Lord Monroe war langweilig und er kam auf die Idee, Schottland zu kartographieren und auch die Berge zu vermessen. Nach getaner Arbeit entschied er, dass alle Berge über 974 m Monroes (schottisch: Munroes) heissen. Es gibt immerhin davon 283. Inzwischen auch einen Wettbewerb unter Bergsteigern, alle 283 zu schaffen. Bis jetzt hat das noch keiner hingekriegt. Der Ben Nevis fordert jedes Jahr mehr Todesopfer als der Mount Everest.
Die Namensgebung ließ ein Mr. Corbett nicht auf sich sitzen und bestimmte, dass alle Berge von 500 m bis 974 m Corbetts heissen.
In den 60er Jahren war Marilyn Monroe sehr berühmt und da entschied man sich, nachdem man schon Monroes hatte, die kleinen Berge unter 500 m Marilyns zu nennen.

Nach dem Abendessen marschierten wir in eine Sportsbar und sahen uns das Spiel Deutschland – Niederlande an. Anfangs sehr vorsichtig, denn neben uns saßen holländische Biker. Richtige Rocker-Typen. Aber es stellte sich heraus, dass sie viel harmloser waren als sie aussahen und sie nahmen auch die Niederlage gelassen hin. Der Wirt in dem Pub war sehr gut drauf und wollte unbedingt wissen woher wir kommen. Wir hätten ihm nicht verraten sollen, dass wir Münchner sind. Der konnte sich den ganzen Abend nicht mehr beruhigen und rieb uns immer Chelsea unter die Nase. Aber es war ein sehr lustiger Abend und es wurde spät, was sich am nächsten Tag rächte denn da hatten wir die längste Strecke der Reise vor uns.
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Samstag, 23. Juni 2012, 20:00

4. Tag

An diesem Tag fuhren wir zur Isle of Skye (Tagesstrecke ca. 315 km).

Auf dem Weg kamen wir am Glennfinnan vorbei, Dort wurde Harry Potter gedreht. Hogward wurde im Film hineinkopiert. Eine sehr schöne Landschaft



Durch diesen Nationalpark führt eine der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt.



Mit der Fähre setzten wir über.





In der Inselhauptstadt Portree machten wir Mittagspause, probierten am Hafen fish and chips und schlenderten gemütlich durch das kleine Städtchen.



Über die Brücke, die die Insel mit dem Festland verbindet, ging es weiter zum „Highlander Schloss“ Donan Castle. Das auf einem Felsen liegende Schloss war sehr lange eine Ruine und erst zu Beginn des 20. Jh. wurde damit begonnen diese zu restaurieren.



Unsere Reiseleiterin hatte natürlich wieder einmal einen kleinen Umweg und eine Überraschung für uns. Sie zeigte uns einen See (Loch) der genau die Umrisse Schottlands hat. Den Namen habe ich leider vergessen und konnte ihn auch nicht ergoogeln.



Dieser Tag war sehr anstrengend und langsam machten sich die Strapazen einer Busreise bemerkbar. Ich hatte einen Muskelkater vom Sitzen und mancher Mitreisende auch geschwollene Füße. Auch fing das ständige Koffer packen, Bus raus und rein an zu nerven. Aber noch wollten wir einiges sehen.
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Sonntag, 24. Juni 2012, 17:16

5. Tag

Die Reise ging weiter zum Loch Ness.

Loch Ness formt einen großen Bestandteil des Kaledonischen Kanals. Der Kanal wurde zwischen 1803 und 1822 erbaut und ist der erste von der Regierung finanzierte Transportweg in Großbritannien, der heute noch genutzt wird. Die natürlichen Wasserwege des Kaledonischen Kanals bestehen aus Loch Dochfour, Loch Ness, Loch Oich und Loch Lochy. Der letztere hat auch ein Seeungeheuer, namens Lissie.
29 Schleusen werden benötigt, um den Wasserspiegel um jeweils durchschnittlich 2,5 m zu heben und zu senken. Hier am Loch Ness sind 8 Schleusen hintereinander und es braucht eine geraume Zeit bis die Boote alle passiert haben.



Danach besichtigten wir noch die Burgruine Urquhart Castle, die malerisch am Loch Ness liegt.

Dank der strategisch wichtigen Position an den Ufern des Loch Ness hatten die Bewohner von Urquhart Castle die Kontrolle über den gesamten Great Glen.
Diese Stelle wurde seit 4000 Jahren bewohnt und lange bevor Urquhart Castle im 13. Jahrhundert in Schriften erwähnt wurde, befanden sich an dieser Stelle eine Festung aus der Eisenzeit und eine piktische Siedlung. Über viele jahre wurde Urquhart Castle wieder und wieder belagert, gestürmt, abgerissen und wieder aufgebaut, während des 14. Jahrhunderts wurde es mehrmals vom Clan Mac Donald, Lords of the Isles, erobert.

Am Eingang befindet sich natürlich wieder ein Souvenirshop und ein Besucherzentrum mit Kino. In einem 8-minütigem Film (auf Wunsch mit deutschen Untertiteln) wird eindrucksvoll die Geschichte des Castles gezeigt.
Anschließend eroberten wir das Castle. Von der Spitze des Grant Turms hat man einen wundervollen Ausblick auf den See und das Tal.







Bei einer halbstündigen Bootsrundfahrt hielten wir Ausschau nach Nessie. Ließ sich aber nicht blicken, nur die Attrappe entdeckten wir.



Das nächste Ziel war Inverness. Die Stadt liegt zwischen dem Ufer des Moray Firth und dem Fluss Ness und gilt als Tor zu den Highlands. Da es viele kleine Dörfer mit wenig Einkaufsmöglichkeiten gibt ist Inverness die Einkaufsstadt für die ganze Umgebung. Die meisten erledigen dort alle 4 Wochen ihre Großeinkäufe.

Wir bummelten gemütlich durch die Fußgängerzone, aßen ein Sandwich während wir einem Straßenmusikanten zuhörten und Leute beobachteten. Auch das Kaufhaus Marks and Spencer haben wir besucht. Auf die Burg sind wir nicht gelaufen, denn dort ist die Polizeistation und das Gericht einquartiert und man kann sie nur von außen besichtigen.





Auf dem Rückweg zum Hotel machte unsere Reiseleitung einen Abstecher nach Culloden Moor. Hier fand am 16. April 1746 die entscheidende Schlacht zwischen englischen Regierungstruppen und aufständischen Jakobiten statt. Danach begann für die Schotten eine lange Leidenszeit. Kilt, Dudelsack und die gällische Sprache wurden verboten. Viele wurden ermordet, die Häuser geplündert und angezündet und eine große Zahl bei Nacht und Nebel auf Schiffe gebracht und nach Kanada und Australien verschifft. Dadurch leben heutzutage mehr Schotten im Ausland als in Schottland selbst. Seitdem sind die Highlands dünn besiedelt



Wieder ging ein ereignisreicher Tag zu Ende. Langsam wurden die Informationen und Eindrücke zu viel, aber es war immer noch interessant.
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Mittwoch, 27. Juni 2012, 19:24

6. Tag

Dieser Tag war sehr entspannend und voller Erlebnisse. Auch hatte das Wetter ein Einsehen und wir hatten einen Tag voller Sonne.

Der Tag begann mit einer Reise in die Vergangenheit mit einem traditonellen Dampfzug. Von Aviemore nach Glenbogle konnten wir eine Teilstrecke einer der schönsten Eisenbahnstrecken der Welt genießen. In einem Salonwagen, der den Chic der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts ausstrahlte, tranken wir stilgemäß Tee, aßen Scones und genossen einfach die vorüber ziehende Landschaft. Die Fahrt ging durch das Moorgebiet des Cairngorm Gebirges, eine seit hunderten von Jahren unberührte Landschaft, die heute zum größten Nationalpark Großbritanniens zählt.

Leider verpassten wir nur knapp den Royal Scotsman, den legendären Luxuszug, für ein Fotomotiv. Wir sahen ihn nur kurz vor der Weiterfahrt. Sah schon toll aus. Zwei Tage in diesem Zug kosten ca. 2.500 Pfund pro Person. Fast ein Schnäppchen.







Anschließend Fahrt zum Cawdor Castle. Ein Märchenschloss aus dem 14. Jahrhundert, das von insgesamt drei Gärten umgeben ist. Dieses Schloss spielt eine Rolle in Shakespeares Mac Beth und zahlreiche Legenden geben ein geheimnisvolles Flair.
Die Räume haben den alten Charme erhalten aber auch in einer gelungenen Mischung aus modernem Leben und Tradition. Eine Durchess of …. Verbringt die meiste Zeit des Jahres dort und es gibt sowohl eine moderne Küche als auch im Kellergeschoss eine historische die bis 1930 auch voll genutzt wurde.



Der Höhepunkt des Tages war der Besuch einer Hütehundevorführung. Der Schäfer Neill hat mit seinen Hunden schon zahlreiche Preise in ganz Großbritannien errungen und ist auch als Züchter sehr gefragt. Die Border-Collies sind sehr liebe Tiere müssen aber auch den ganzen Tag auf Trab gehalten und mit Aufgaben gefordert werden.
Im Bus wurde schon darauf hingewiesen, wenn jemand Probleme mit frei laufenden Hunden hat auch die Vorführung vom Bus aus sehen kann denn diese Tiere sind sehr anhänglich. War auch so, die kamen angelaufen, wollten gekrault und geknuddelt werden, ich konnte es kaum fassen, dass man so nah an die Hunde kam.
Die Vorführung war sehr interessant. Die Tiere werden auf den Schäfer trainiert, jedes Tier hat seinen eigenen Ruf und auch seinen Pfiff. Macht auch keinen Sinn, wenn beim Befehl „Sitz“ alle Hunde sitzen oder bei „Lauf“ alle Hunde laufen. Im ersten Jahr werden sie auf Befehle in gällischer Sprache trainiert und im zweiten Jahr mit der Hundepfeife.

Im September, wenn die Welpen ein halbes Jahr sind fängt das erste Training an. Aber nicht mit Schafböcken, das wäre für die jungen Tiere zu gefährlich. Man fasst es kaum, die üben mit Enten. Die Reiseleiterin erzählte ganz begeistert, dass sie jedes Jahr von dem Spektakel gar nicht genug kriegen kann.

Die Lämmer darf man mit Fläschchen füttern und die Welpen knuddeln, sofern man sie erwischt. Die sind so voller Energie und blitzschnell. Es war eine Schulklasse vor Ort und außer unserer Reisegruppe auch Eltern und Großeltern mit Kindern. Ein Erlebnis der besonderen Art.





Nach dem Abendessen war ein traditioneller Celtic-Abend (Hochland-Abend) im Hotel angesagt. Wir hatten eine Vorstellung von Geigenmusik, Dudelsack oder ähnliches.
Es kam eine Zwei-Mann-Band die eher moderne Musik spielte und einem Tanzlehrer der schottische Volkstänze mit den Reisenden einüben wollte. War zwar interessant, einige hatten auch ihren Spaß dabei aber unser Ding war das nicht. Wir verzogen uns ganz unauffällig mit einigen Mitreisenden an die Bar und hatten noch einen netten Abschluss bevor es über Perth wieder zurück nach Edinburgh ging.
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Dieser Beitrag wurde bereits 3 mal editiert, zuletzt von »Omira« (19. Februar 2013, 21:59)


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Mittwoch, 27. Juni 2012, 19:34

Ich beneide euch,naja vielleicht klappt es bei uns nächstes Jahr.

Super Beitrag :TOP: :TOP: :TOP:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Alex69« (27. Juni 2012, 19:35)


Molly

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Mittwoch, 27. Juni 2012, 20:19

Sehr schöner Beitrag, vielen Dank. Ich bekomme schon wieder Fernweh :püh: Ich liebe die Highlands und die Ruhe die sie ausstrahlen :dackel:

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Mittwoch, 27. Juni 2012, 20:48

Ich bin doch noch gar nicht fertig mit der Reise. :patschi: Trotzdem :danke: für das Feedback.

Molly ich habe dich beneidet als ihr auf eigene Faust unterwegs wart und mir die Fotos sehr oft angeschaut. Für mich ging ein langer Traum in Erfüllung und die Highlands sind wunderschön.
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Molly

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Mittwoch, 27. Juni 2012, 22:41

Nächsten Spätsommer haben wir auch wieder eine längere Tour geplant - mit dem Campingbus. Diesmal geht es dann mit
Sohnemann dorthin, er hatte bisher keine Lust auf Landschaftstouren :pfft: Ihn interessieren am meisten die alten Burgen
und Schlössel und kleine Orte wie: Stranraer am Loch Ryan und Kirkubright an der Westküste, die nicht so bekannt sind. :ironic:

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Mittwoch, 27. Juni 2012, 23:53

7. Tag

Über Tomintoul, dem höchstgelegenen Dorf Schottlands, ging es ins „Royal Desidee“, berühmt nicht nur für seine zahlreichen Schlösser (Braemar, Balmoral) .
In dem Dorf kauft auch die Queen ein, wenn sie Urlaub in Balmoral macht. Wir konnten es uns nicht verkneifen und kauften im Laden des Hoflieferanten ein curried chutney und Orangen-Marmelade.





In Pitlochy statteten wir der kleinsten Distillery Schottlands einen Besuch ab. Sie wird nur von drei Mann betrieben und dadurch ist der Whisky sehr exklusiv, da nur kleine Mengen davon hergestellt werden.
Zuerst durften wir Whisky und einen Whiskylikör kosten und dann ging es durch die Distillery mit einem deutschen Mitarbeiter, der dort Erfahrungen sammeln möchte. Es war sehr interessant wie Whisky hergestellt wird. Das Wichtigste ist die jahrelange Lagerung. Mindestens 10 Jahre, aber oft auch sehr viel länger. Das teuerste Fass ist 250.000 Pfund wert. Leider konnte ich es nicht rausschmuggeln, hätte wohl im Bus und Flugzeug Probleme gegeben.








Über Perth ging es wieder zurück in die schottische Hauptstadt Edinburgh.



Abends wollten wir die Pubs unsicher machen, haben aber übersehen, dass das EM-Spiel England gegen Schweden. Die Pubs waren vollkommen überfüllt und es herrschte ein unerträglicher Lärmpegel. Zum Glück gab es aber auch fußballfreie Lokale und da fanden wir ein ruhiges Plätzchen. Den Spielstand und die Stimmung konnte ich immer mit verfolgen wenn ich eine Zigarette draußen rauchte. Die Pub-Besucher standen auch draußen und diskutierten über das Spiel. Es ist aber nicht leicht den schottischen Akzent zu verstehen.

Es regnete in Strömen und auch am nächsten Tag unserer Abreise.
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Mittwoch, 27. Juni 2012, 23:59

Nachwort

Es war eine schöne und unvergessliche Reise. Insgesamt haben wir 1165 km durch Schottland zurück gelegt.

Aber nach dem 7. Tag reichte es erst einmal. Eine Busreise ist anstrengend, manchmal hat man zu wenig Zeit an einem Ort, manchmal zu viel. Kommt halt immer auf die einzelnen Interessen an. Bei der ersten Schottland-Reise will man auch die bekannten Sehenswürdigkeiten abklappern. Bei einer Wiederholung kann man das auslassen und neue weniger bekannte Ziele einplanen.

Die Beine schmerzen nach so langer Fahrt und allmählich gehen einem auch die Mitreisenden auf die Nerven. Man ist viele Stunden auf engstem Raum zusammen und man sehnt sich dann nach mehr Individualität. Es hat sich trotzdem gelohnt. Viele neue Eindrücke gewonnen, viele Fotos geschossen und nette Leute kennengelernt. Ich träume immer noch von den Highlands und ihrer faszinierenden Geschichte.
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Dienstag, 7. August 2012, 18:33

Toller Beitrag :D
Ich bin auch ein großer Schottlandfan... Habe dort einmal studiert und seit dem bin ich dem Land verfallen :ironic:
Habe viel auf deinen Bilder wieder erkannt, da krieg ich gleich wieder Fernweh!
LG

Fitschi

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Dienstag, 7. August 2012, 21:58

:knuddel: Dreamy :thumbsup:
Aber wie war das Essen, hattet Ihr das Futter dabei oder konntet Ihr "fremdgehen"
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

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Montag, 20. August 2012, 20:52

Essen war sehr gut. Wir waren angenehm überrascht. Man hat immer Vorurteile wegen englischem Essen. Stimmt aber nicht. Die englische Küche hat durch die Kolonien indischen Einfluss, auch der schottische Lachs ist sehr gut.
Es gab immer drei Gänge mit jeweils drei Auswahlmöglichkeiten. Da war für jeden Geschmack was dabei. Das englische Frühstück hat uns auch geschmeckt. Häggis haben wir aber nicht probiert.

Ich will wieder hin. :love:
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