Knapp 2 Stunden Flugzeit von Wien findet man sich in einer fremden, geheimnisvollen Welt wieder. Damit das nicht so bleibt, möchte ich euch über meine Recherchen informieren. Amsterdam stieg im 17. Jahrhundert zur größten Handelsstadt der Welt auf. Der Platz auf den unzähligen Inseln wurde eng, deshalb wurden nur sehr schmale Parzellen vergeben und die Häuser sind dementsprechend hoch. Der Reichtum der Einwohner zeigt sich auch heute noch darin, dass der Sparstrumpf allgegenwärtig ist.
Er ist - wie das Fahrradschloß oder der Käselaib - ein typisches Souvenir, das man unbedingt von einer Amsterdam-Reise mitbringen sollte.
Der Reichtum Amsterdam beruht vor allem auf den Einkünften aus dem Cannabis-Handel, der mitunter seltsame Blüten treibt.
Heutzutage wird Cannabis allerdings immer mehr zurück gedrängt. Der Handel verläuft längst nicht mehr so offensichtlich wie früher. Dem aufmerksamen Beobachter fällt allerdings beim Betrachten dieser Flagge sofort die Ähnlichkeit der Worte "Canal Bus" und Cannabis auf.
Die Amsterdamer sind sehr verantwortungsbewusst. Unter Drogeneinfluss ist das Lenken von Fahrzeugen verboten. Sofort wird dann das Fahrrad an den nächsten Baum gestellt. Um das in geordnete Bahnen zu lenken, gibt es in der Stadt überall Abstellanlagen für die Fahrräder.
So entstanden auch die Kanäle. Irgendwie muss man sich ja fortbewegen, wenn man schon nicht mehr Radfahren darf.
Amsterdam ist eine lebensfrohe Stadt. Deshalb wird die Schutzpatronin auch gerne mit der Taube auf dem Kopf und einem fransigen Cocktailspießchen in der rechten Hand dargestellt. Offensichtlich hätte es eine Haube statt der Taube sein sollen, ein Hörfehler bei der Übermittlung des Auftrags an den Bildhauer.
Warum das allgegenwärtige Amsterdamer Stadtwappen drei Kreuze zeigt, wissen die Einwohner selber nicht. Es gibt mehrere Theorien, mit denen ich euch nicht langweilen will. Ich tippe auf An-Alphabetismus, die beiden in Ketten Herren links und rechts sind wohl lernunwillige Schüler. Es scheint sich um das Anti-Analphabetismus-Denkmal zu handeln.
Trotz dieses Mahnmals habe ich noch nie in so kurzer Zeit so viele Menschen getroffen, die so derartig schlecht Deutsch reden. Aber bitte.
Die Amsterdamer sind nicht nur sehr lebensfroh, sondern auch traditionsbewusst. Immer wieder trifft man Einwohner in der Traditionellen Landestracht, dem Bloemen-Hoed, wie sie ihn in ihrem holprigen Deutsch nennen.
Es gäbe noch so viel zu erzählen, z.B. über die Wohnungsnot, die vor allem weibliche Ein-Personen-Haushalte betrifft. Die jungen Damen müssen mit winzigkleinen Einzimmer-Wohnungen in Erdgeschoßlage auskommen, die nicht mal über Vorhänge verfügen. Fotos gibt's davon keine. Ich konnte dieses Elend nicht mitansehen.