Eines vorab: Wir haben schon mehrfach einen Ausflug nach Saona unternommen, meist die
Saona exclusiv - Tour mit RH - Tours. Saona gehört für uns in Punta Cana einfach mit dazu, wenn das Wetter mitspielt. Je nach Anbieter und Ausflugsgestaltung kann ein Saona - Ausflug allerdings auch schnell zu einer unschönen Massenveranstaltung werden, bei der Ruhe und einsame Strände einfach nicht gegeben sind - von daher sollte man Saona nicht bei jedem x-beliebigen Reiseveranstalter buchen (die diesen Ausflug meist für deutlich über 100,- US$/ Person verkaufen), sondern sich vorher genau über Ablauf, Gruppengröße, etc. informieren.
Dieses Mal wollten wir einen anderen Anbieter ausprobieren und entschieden uns für den Saona Crusoe VIP - Ausflug von SeavisTours, die den Ausflug in etwas anderer Konzeption als RH Tours durchführen.
Zunächst trifft man sich in Bayahibe am Hafen bei Seavis Tours im Besucherzentrum, kann noch in Ruhe einen Kaffee trinken, den Ausflug bezahlen und bekommt auch das Nationalpark - Armbändchen als Zeichen, dass man die Nationalparksteuer entrichtet hat. Ein Transfer ist für Gäste, die nicht direkt in Bayahibe sind und zum Hafen laufen können, zubuchbar. Von den Hotels in Bavaro/ Punta Cana z. B. kommen für den ca. 1 Stunde langen Hin- und Rücktransfer US$ 25,- Transferkosten zum Ausflugspreis von US$ 85,-/ Person hinzu, was sehr fair ist.
Mit dem Speedboot geht es dann in einer Gruppe von max. 26 Personen (international gemischt, überwiegend Holländer, Belgier, Deutsche, Franzosen und evtl. Russen) hinaus aufs Meer, an den Felsen des Penon vorbei, wo früher die Taino - Indianer gelebt haben bis zur Piscina Natural, einem durch Hurricane George entstandenen Flachwassergebiet vor der Küste. Hier stößt man auch schnell auf riesige Seesterne, die ein beliebtes Fotomotiv sind. Aber bitte die Seesterne NICHT aus dem Wasser heben, sondern immer unter der Wasseroberfläche halten. Sonst gibt es bald keine mehr.
In der Piscina Natural gibt es für den, der schon mag, auch den ersten Cuba Libre oder (noch besser) typisch dominikanischen Santo Libre (= Rum mit Sprite) und einen kleinen Snack.
Danach geht es weiter durch die Mangroven, wo man viele Vögel und sonstige Tiere beobachten kann. Mit viel Glück sogar manchmal Delphine und Mantas.
Der nächste Stop erfolgt in Mano Juan. Hier waren wir schon öfter mit RH - Tours und dieses Mal habe ich mich doch etwas erschrocken, wie das beschauliche Fischerdörfchen sich verändert hat. Stellte sich das Dörfchen früher noch sehr improvisatorisch und verschlafen dar, so wird jetzt verstärkt der Souvenirhandel betrieben. Direkt am Strand auch zu vergleichsweise hohen Preisen (wenn man das Preisgefüge von vor 2-3 Jahren kennt), aber immer noch zu fairen Preisen im Vergleich zu diversen Souvenirshops, bei denen man bei anderen Ausflügen "ausgesetzt" wird. Das fällt aber wahrscheinlich nur Urlaubern auf, die schon mehrfach in Mano Juan waren und die Entwicklung des Dorfes im Laufe der Jahre nach und nach mitverfolgt und gelegentlich miterlebt haben. Vielleicht sind die Verkaufsaktivitäten sowie die Massage- und Rastazöpfchenangebote der Dorfbewohner auch abhängig von Tageszeit und Veranstalter. Ich würde nicht sagen, dass aufdringlich versucht wurde, Kokosöl, Schmuck, Bilder, Zöpfchen, Massagen, etc. zu verkaufen - aber für jemanden wie mich, der sowas in Mano Juan noch nie so erlebt hat, war das schon ein kleiner Kulturschock.
Im Gegensatz zum Angebot anderer Veranstalter hält man sich bei der von uns gebuchten Tour nicht nur am Strand von Mano Juan auf, sondern begibt sich auch auf einen durchaus informativen Dorfrundgang, der z. B. an der Meeresschildkrötenaufzuchtstation und am Dorfkrankenhaus vorbeiführt und auch sonst allerlei interessante Impressionen bietet.
Das Mittagessen findet direkt am Strand statt. Es wird rustikal und lecker gegrillt, dazu gibt es verschiedene frische Salate. Wer mag, kann sich bei Buchung für US$ 10,- Aufpreis auch schon eine Languste vorbestellen, die für ihn gegrillt wird. Für die Langustenexemplare, die ich auf dem Grill gesehen habe, war dieser Aufpreis mehr als nur gerechtfertigt und fair, aber wir waren auch mit dem Standardangebot völlig zufrieden. By the way.... in Mano Juan gibt es auch eine tolerable Toilette für die Ausflügler. Fürs kleine Geschäft der männlichen Fraktion mag diese ok sein, fürs kleine Geschäft der Damen auch.... aber für empfindliche Gemüter ist das nichts. Sehr empfindliche Gemüter sollten Desinfektionstücher/ -spray und einzeln verpacktes feuchtes Toilettenpapier mitführen. Nach dem Mittagessen gibt es dann noch eine musikalische Darbietung von Kindern aus dem Dorf. Das ist ein Deal zwischen den Kids und dem Veranstalter. Die dürfen nach dem Essen singen, tanzen, etc. und im Anschluss mit dem Hut herumgehen, um Geld zu sammeln... aber sollen die Touris nicht anbetteln. Komisch.... waren das nicht die gleichen Kids, die uns beim Dorfrundgang mit den Worten "Un dollar, un dollar..." ansprangen, denen ich dann ein paar kleine Päckchen Gummibärchen gab und die sich dann beschwerten, dass es nicht für jedes Kind eins gab?
Kann ich ahnen, dass plötzlich aus 3 Kindern 15 werden?
Aber egal. Das ist halt so.
Weiter geht es zum naturbelassenen Canto de la Playa. Diesen naturbelassenen Strand, wo nur das Haus eines Zuckerbarons steht und sonst nichts ist, kannten wir schon von vorherigen Ausflügen. Dort wurde er immer als "Privatstrand" bezeichnet
Hier ist Zeit zum Baden, Schnorcheln, Beachvolleyball - Spielen, Strandwanderungen, etc..
In den Sand legen sollte man sich dort aber nicht - denn es hat Sandflöhe, welche ziemliche Hautreizungen verursachen können, wenn sie erstmal zugebissen haben. Aber es ist eine traumhafte Kulisse und es ist wirklich schön, dort am Strand herumzuwandern.
Spätnachmittags geht es dann wieder zurück nach Bayahibe, man hockt im Besucherzentrum von Seavis noch ein wenig nett beieinander, gönnt sich vielleicht noch ein Presidente oder ein Hefeweizen (wenn's denn gekühlt gewesen wäre...
) und tritt dann den Heimweg an.
Fazit: Ein sehr symphatischer Ausflug, bei dem nicht nur Baden und Spaß, sondern auch Information ein Schwerpunkt ist und der weit mehr Klasse hat als die Standard - Katamarantouren der großen Veranstalter. Zwar fehlt der Katamaran - aber dafür muss man sich nicht den hoffnungslos überfüllten Hauptstrand von Saona antun, der eh nichts Dolles ist, wo Massen von Urlaubern sich um die Liegen prügeln und mindestens alle 5 Minuten mit "Masaje, Trenzas (Rastazöpfe) und
sowie Animation bedrängt werden. Die Saona - Angebote der großen Veranstalter sind in aller Regel teurer und anders konzipiert. Da geht es in aller Regel von Bayahibe aus zur Piscina Natural, an den Taino - Höhlen vorbei und ab an den überfüllten Hauptstrand, der durch die Menschenmassen recht unromantisch ist. Zwar meist mit einem netten Katamaran... aber ich bevorzuge es, mehr Zeit vor Ort durch kürzere Anreise per Speedboot zu haben und dafür weniger Masse an den Stränden. Den Hauptstrand in Saona, braucht man sich jedenfalls nicht anzutun und es ist gut und richtig, diesen bei einem Saona - Ausflug auszuklammern, sondern sich stattdessen ruhigere Ecken zu suchen. Auch im direkten Vergleich würde ich Seavis RH - Tours vorziehen. Zwar sind beide Ausflüge gut - aber bei Seavis sieht man mehr. Bei RH hat man im Gegenzug einen Katamaran anstelle des pragmatischen Seavis - Speedbootes. Da muss jeder selbst entscheiden, was ihm persönlich wichtiger ist-