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Thorben-Hendrik

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1

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:17

Politische / Soziale Situation Haiti?

Mal völlig abgesehen vom Erdbeben........

Wenn ich so etwas sehe.....die "reiche" DomRep und das bettelarme Haiti nebenan......

Ich frage mich, sind die Menschen dort zu Teil "selber schuld" an Ihrer Armut?
Warum gibt es dort praktisch keinen Tourismus?
Warum keine Industrie oder Infrastruktur?
Warum dulden die Menschen dort so eine Regierung? ?(

Sind Spenden wirklich der richtige Weg...mittelfristig......muss in Haiti nicht mehr passieren.... ?( :cool:

Sternedieb

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2

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:27

Ich frage mich, sind die Menschen dort zu Teil "selber schuld" an Ihrer Armut?


Wenn du die Entscheidung nimmst, das Land unter dem Volk aufzuteilen - nach dem gewonnen Aufstand der Sklaven - dann ja.
Und nicht vergessen - Haiti zahlte lange an Frankreich - insgesamt 90 Millionen Francs d’Or (ca, 17 Milliarden Euro) zur damaligen Zeit eine unvorstellbare Summe...

Warum gibt es dort praktisch keinen Tourismus?


Weil es die letzten Jahre nie möglich war. Zu unsicher - und es wollte niemand investieren. Aber es stabilisierte sich langsam. Erst vor 2 Wochen gab es eine Ankündigung, dass 2 neue Hotels gebaut werden sollten.

Warum keine Industrie oder Infrastruktur?


Weil kein Geld dafür vorhanden war. Und wenn so langsam was am wachsen war - kam der nächste Hurrikan.

Warum dulden die Menschen dort so eine Regierung?


Haben sie nicht - aber es wurde nie besser...
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

Thorben-Hendrik

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3

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:33

Ich hoffe es findet sich endlich jemand der den "Laden" mal organisiert....ich kann einfach nicht glauben, dass Haiti die einzige Insel in der Karibik sein soll die nicht überlebensfähig ist....
Selbst Kuba hat ja die Kurve einigermaßen bekommen :cool:

tequila

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4

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:34

Ist ja irgendwie ein Hohn das die Touristen nebenan in Palästen wohnen. Das Geld kassieren doch die Hotelbesitzer. Das sind sicher keine Einheimischen. Das Personal arbeitet für ein Hungerlohn. Keine Infrastruktur das halten die Besitzer durch ihr All Iinclusive - Angebot schon fern. Schön nur in die eigenen Taschen scheffeln. Machen wir da nicht so wenn wir nach Hispaniola reisen? :contentteam:

Sternedieb

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5

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:34

Ich hoffe es findet sich endlich jemand der den "Laden" mal organisiert


meinst du das ist irgenwie möglich? Wenn ja wie?
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

6

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:39

Thorben,

ohne Spenden, also Hilfsgüter und Menschen die sie verteilen, Karnkenhäuser aufbauen, medizinische Hilfe leisten usw. geht es garnicht. Man kann doch die menschen nicht einfach noch weiter sterben lassen. Sie schleppen sich zum Krankenhaus und erhalten keine Hilfe, weil nichts da ist und sterben zu 100derten vor der Tür im Dreck.

Ich hoffe und wünsche für die Menschen dort, dass jetzt auch mittel-und langfristig dort geholfen wird und die Welt durch diese Katastriphe den Menschen Hilfe zur Selbsthilfe gibt.
Ehrlichkeit verlangt nicht, dass man alles sagt, was man denkt.
Ehrlichkeit verlangt nur, dass man nichts sagt, was man nicht auch denkt.

Helmut Schmidt

tequila

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7

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:40

Irgendwann werden die sich doch wehren.

Sternedieb

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8

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:40

Ist ja irgendwie ein Hohn das die Touristen nebenan in Palästen wohnen. Das Geld kassieren doch die Hotelbesitzer. Das sind sicher keine Einheimischen. Das Personal arbeitet für ein Hungerlohn. Keine Infrastruktur das halten die Besitzer durch ihr All Iinclusive - Angebot schon fern. Schön nur in die eigenen Taschen scheffeln. Machen wir da nicht so wenn wir nach Hispaniola reisen?


Hispanola ist zwar eine Insel aber es sind Grundverschiedene Länder. In Haiti gibt es keine Hotelpaläste oder irgendein All-inklusive.
Und in Haiti wären sie schon froh - für einen Hungerlohn arbeiten zu können. In der DR verdienen die Haitianischen Zuckerrohrarbeiter ca. 2 US-Dollar am Tag und sind halbwegs glücklich.

Wenn mal jemand was erschreckendes sehen möchte - soll er sich Haiti mit Google-Maps anschauen und man wird feststellen, dass dort fast nichts mehr steht - das ist vor dem Erdbeben. Fast alles kahl. Und dann auf Port-au-Prince. Von knapp über neun Millionen Haitianer leben hier rund 2.000.000 im Ballungsraum.
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

tequila

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9

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:46

Das könnte sich aber mal rächen. Grenzen sind schnell eingerannt. Die Haitianer wissen sicher genau was in der DR abgeht.

Ich find es einfach schrecklich. Der eine stochert lustlos am Buffet herum und der andere isst Lehmbrötchen.

Thorben-Hendrik

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10

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:51

Meine Gedanken haben..........nix mit den Spenden zu tun....das möchte ich bitte getrennt halten....das hat für mich nix mit einander zu tun.....

Ich wundere mich nur eben.....das diese Land offensichtlich alleine nix auf die Reihe bekommt....aber eigentlich in einer Region liegt.......wo solch ein unterdurchschnittliches Wachstum eigentlich nicht üblich ist.....

11

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:52

Die Beiträge wurden abgesplittet und hierher verschoben.

Sternedieb

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12

Sonntag, 17. Januar 2010, 19:56

Das könnte sich aber mal rächen. Grenzen sind schnell eingerannt.


Diese nicht. Dafür ist sich die DR der Lage zu genau bewusst. Und ohne Waffen geht nicht viel.
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Fitschi

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13

Sonntag, 17. Januar 2010, 20:09

Die Dominikaner halten die Grenze dicht, das war 1995 so und wird heute nicht anders sein. Die Haitianer will keiner haben, das sind die ungeliebten Gastarbeiter.
Die AI Hotels..die luxuriösen...wo man super Urlaub machen kann..eins davon kenne ich...und genau das war für mich eigentlich der Auslöser nicht mehr in die Dom Rep zu fahren..DAMALS (1995)...nicht das ich wieder einen Rüffel kriege..sind die Dominikaner nicht viel besser dran gewesen als die Leute in Haiti, in den Resorts haben sich die Tische gebogen und ein paar hundert Meter daneben sind die dickbäuchigen ( vor Hunger) Kinder herumgelaufen, nur 10 % der Einwohner hatten Wasseranschluß (Aussage eines Einheimischen) und viele Leute sind an Thypus gestorben.
Und Haiti war/ist noch um einiges schlimmer dran.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Sternedieb

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14

Sonntag, 17. Januar 2010, 20:53

DAMALS (1995)...nicht das ich wieder einen Rüffel kriege..sind die Dominikaner nicht viel besser dran gewesen als die Leute in Haiti,


Auch 95 ging es der DR deutlich besser als Haiti. Sicher war und ist die Dominikanische Republik nicht reich - aber deutlich reicher als Haiti.

Und - es ist so, dass die DR ein höheres Bruttoinlandsprodukt als z.B. Thailand, die Malediven, Tunesien, Ägypten oder Marokko hat.

Und das ist nicht erst seit einigen Jahren so.
Alles immer ohne Gewähr, nicht dass man auch als Forenuser irgendwann als Terrorist verhaftet wird.

15

Sonntag, 17. Januar 2010, 20:59

ist das nicht sche..... egal.
wir müssen den MENSCHEN jetzt helfen.

ich hab es gemacht.

16

Sonntag, 17. Januar 2010, 21:29

wir müssen den MENSCHEN jetzt helfen.


Ich hätte es auch gemacht, lieber Pitt! Ich hätte es sicherlich gemacht, wenn ich wüßte, das die Hilfe auch an den richtigen Stellen ankommt.
Aber dem ist ja leider nicht so...
:urlaub1:

Thorben-Hendrik

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17

Sonntag, 17. Januar 2010, 21:43

ist das nicht sche..... egal.
wir müssen den MENSCHEN jetzt helfen.

ich hab es gemacht.


Nein es ist nicht Egal!
Genau dies ist ja das Problem was die Menschen haben......es soll Ihnen dauerhaft besser gehen.....

Sina

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18

Sonntag, 17. Januar 2010, 23:17

Daß es den Leuten dauerhaft besser geht, ist ein Wunsch, den ich gern unterschreibe. Aber wir müssen realistisch bleiben. Im Moment können wir nur Löcher stopfen, mit Spenden z. B. an "Ärzte ohne Grenzen" das uns Mögliche tun, um den akut Betroffenen zu helfen. Und wir können im Urlaub in der Dominikanischen Republik einem haitianischen Gärtner für Trinkgeld eine geöffnete Kokosnuss abkaufen, die er gerade von einer Hotelpalme geholt hat, damit sie keinem Touri auf den Kopf fällt, ihm ein paar Basecaps/Schuhe/T-Shirts für sich und seine Kinder schenken, etc. und ihm vor allem mit Respekt begegnen. Anders kommen wir derzeit an die Menschen leider nicht ran...

Damit es den Menschen langfristig besser geht... ein hehrer Wunsch, dem vielleicht auch ein Stück weit die Mentalität im Wege steht.

Ich hole etwas aus:

Als ich meine ersten Wochen der Reiseleiterzeit auf der Isla Margarita direkt im Zentrum von der größten Stadt der Insel, Porlamar, gelebt habe, war es für mich ein recht krasser Kulturschock. Ich hatte gemeinsam mit eienr belgischen Kollegin eine Traumwohnung (für damalige Reiseleiterverhältnisse): Jeder ein eigenes Bad, große Küche mit Kühl-/Gefrierkombi, Mikrowelle, Backofen, sogar Spülmaschine, Fernseher, Waschmaschine, Trockner, Klimaanlage...alles da. Sogar einen Jacuzzi hatten wir auf unserer großen Terrasse. Von der Terrasse aus blickten wir direkt auf ein Armutsviertel, welches auch durchquert werden musste, um den mit hohen Eisentoren gesicherten Parkplatz zum Appartement zu erreichen. Und wo unsere Nachbarn bei Regen mit einem Stück Seife auf die Straße rannten und "geduscht" haben, weil sie kein fließendes Wasser hatten und den Strom nur aus illegal angezapften Leitungen bezogen ;( . Für mich eine kranke Welt - ich als kleine Reiseleitung als Gast im fremden Land lebte mit allem Komfort und ein paar Meter unter mir müssen die Einheimischen im Regen duschen :hmpf: :cry:

Eines Abends "sprach" mich ein Mann an, als ich gerade dabei war, das Eisentor zum Parkplatz aufzuschließen. Eigentlich war er nett - er wollte mich zwar wohl ursprünglich überfallen und ausrauben, ich habe ihn angeranzt, daß er mir lieber helfen soll, das sauschwere Tor aufzuschieben und habe ihm ein Abendessen und ein regelmäßiges kleines Einkommen, wenn er einmal in der Woche mein Auto wäscht, in Aussicht gestellt...schlussendlich war er mit meiner Tüte voller Lebensmittel und Getränken zufrieden, die ich kurz zuvor im Supermarkt besorgt hatte. Vielleicht habe ich ihn auch einfach überrumpelt, weil ich ihn auf spanisch angeranzt habe - damit hatte er sicherlich nicht gerechnet. Irgendwie war ich ihm aber wohl symphatisch und er hat mich eingeladen, in den nächsten Tagen doch einfach mal auf ein Bier bei seiner Familie und ihm vorbeizuschauen. Sie wohnten schräg gegenüber von der Garageneinfahrt. Das tat ich (natürlich brachte ich Bier, Cola, Chips, etwas Obst und ein Paket Windeln für den Familiensproß mit) zwar mit mulmigem Gefühl, aber ich habe es nicht bereut - denn die Familie und auch die Nachbarn haben danach auf mich aufgepasst. Der Familienvater stand abends, wenn ich normalerweise nach hause kam, parat und hat die Einfahrt bewacht, damit mir nichts passiert, hat hingebungsvoll mein Auto gewaschen (wofür ich ihn natürlich bezahlt habe) - mir ist da nichts passiert und ich fühlte mich beschützt.

Die geselligen Abende vor der Hütte der Familie wurden mehrfach wiederholt. Ich fragte den Familienvater einmal, warum er nicht nach mehr strebt. Warum er sein Können nicht z. B. in einer Autowaschanlage einbringt, wo er regelmäßig und vor allem mehr verdient, als wenn er Gelegenheitsjobs macht. Seine Antwort war: "Ich bin glücklich mit dem, was ich habe. Ein paar Gaunereien, hier und da mal Autowaschen - reicht" Meine Gegenfrage: "Ok, aber willst Du nicht fliessendes Wasser haben? Und eine Klimaanlage? Und einen Fernseher?" Er: "Hab ich doch. Das Wasser fließt manchmal vom Himmel, wenn mir warm ist, geh ich in den großen Supermarkt und fernsehen kann ich im Schaufenster von Radio Shack... Wichtig ist, daß meine Familie etwas zum Essen und zum Trinken hat und das alle gesund sind." Ich: "Ja, aber...willst Du deinen Kindern keine bessere Zukunft ermöglichen? Willst Du nicht, daß sie, wenn sie erwachsen sind, einen guten Job bekommen, daß sie vielleicht sogar studieren können?" Er: "Wir sind glücklich mit dem, was wir haben und machen das Beste daraus. Wer weiß schon, was morgen ist..."

Genau dieses "Wir sind glücklich mit dem, was wir haben" ist einerseits etwas, was ich bewundernswert finde und von dem wir uns eine dicke Scheibe abschneiden könnten. Wir sind ja irgendwie nie zufrieden und wollen immer mehr und mehr und mehr... Auf der anderen Seite behindert dieses fehlende Streben nach "mehr" und das "nicht an morgen denken" aber auch vieles :hmpf: Diese "Leichtigkeit des Seins" zieht sich irgendwie durch viele Karibikstaaten. Mal mehr, mal weniger ausgeprägt. Einerseits bewundernswert aus unserer Sicht, andererseits auch schwierig (auch aus unserer Sicht). Der gesunde Mittelweg fehlt.

Das schreckliche Erdbeben sehe ich für Haiti als Chance. Als Chance für einen kompletten Neuanfang. Jetzt steht ein Land, das sonst keinen wirklich interessiert hat, plötzlich im Focus, bekommt internationale Unterstützung, kann sich neu finden und neu organisieren. Ich hoffe inständig, daß diese Chance trotz aller Trauer auch genutzt wird.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Thorben-Hendrik

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19

Montag, 18. Januar 2010, 08:21

Ja das sollte man hoffen....vielleicht ist es ein guter Start in eine bessere Zukunft für das arme Land...

bmw hardy

Neu Amigo

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Beruf: Operativ technischer Assistent, Freuerwehrmann

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20

Montag, 18. Januar 2010, 21:53

Vor allem reiche Domrep ?( :pfft: