Das Restaurant Hessler gehört zum
Hotel Hessler und liegt in Maintal bzw. Dörnigheim, einem Stadtteil von Maintal, etwa 10 Kilometer von Frankfurt oder Hanau entfernt. Bekannt wurde das Haus unter der Köchin Doris-Katharina Hessler, die als die erste Frau in Deutschland einen Michelin-Stern (1979) erhielt und sehr lange in der Sendung "ARD-Buffet" auftrat. Nach ihrem Tod im Jahr 2004 übernahm 2008 der der aktuelle Koch und Chef des "Hesslers" Markus Medler, das Haus von Ludwig Hessler, nachdem er dort zuvor 2 Jahre als Chefkoch wirkte.
Aktuell ist das Restaurant immer noch mit einem Michelin Stern "dekoriert" und auch der Gault Millau verlieh 15 Punkte, wobei es 2011 noch 16 Punkte in diesem Restaurantführer waren.
So war ich also Gast in einem Restaurant, welches einen hohen Anspruch vermittelt und ich deshalb auch grundsätzlich auch ein wenig kritischer bin, als in einem nicht "ausgezeichneten" Haus, denn Anspruch weckt eine höhere Erwartung und je höher die Erwartung ist, desto schwieriger wird es für den Koch und seine "Brigade" dieser gerecht zu werden.
Um es vorweg zu nehmen, der Service war sehr gut, wobei man merkte dass eine gewisse Erfahrung im Service von Vorteil ist und nicht Alles perfekt funktioniert.
Nachdem wir ursprünglich ein Menü bestellen wollten und die jeweiligen Gänge bereits auf der Homepage studiert hatten, haben wir uns am Abend im Restaurant doch gegen das Menü entschieden, da dieses anscheinend kurz zuvor umgestellt bzw. geändert wurde und uns nicht mehr so überzeugen konnte.
Das gereichte Brot und die Butter war ziemlich "normal" und die dazugehörende Creme (Frischkäse mit Pilzen?) war nicht wirklich meins. Der Gruß aus der Küche (Amuse-Gueule) war sehr schön zurecht gemacht und bestand aus 2 Gläsern mit einer Art Mousse sowie einer sehr "fischigen" Suppe plus einem "Bällchen" mit Safranschaum".
(Brot mit Aufstrich und Amuse-Gueule)
Als Vorspeise wählte ich mit den Cannelloni mit Kaisergranat und Lauchpüree, ein Gericht welches normalerweise zum Menü gehört und dafür kein Preis auf der Karte angegeben ist. Die Vorspeise fand sich dann mit 26 € auf der Karte. Für diesen Preis sollte sie dann auch wirklich geschmacklich überzeugen, was sie auch tat. Der Teig der Hülle war sehr fein und sowohl die Füllung als auch das beigelegte Schwanzfleisch schmeckte ausgezeichnet.
(Cannelloni mit Kaisergranat auf Lauchpüree)
Das Hauptgericht (gebratenes Rinderfilet mit Hokkaidokürbis und Perlzwiebeln) war natürlich perfekt gebraten, hätte aber etwas zarter sein können.
(Bild: Rinderfilet mit Hokkaidokürbis)
Als Dessert wählte ich das Blaubeerküchlein mit Thymianeis, welches solide zubereitet und ansprechend dekoriert war. Zum bestellten Espresso wurden noch ein paar Pralinen auf einer kleinen Etagere serviert. Wenn man die Pralinen mit hinzu nimmt, erhält der Preis von 3,50 € eine Berechtigung.
Fazit:
Ein schönes und gutes Restaurant mit nicht günstigen Preisen und einem freundlichen Service. Sehr positiv zu erwähnen ist, dass Markus Medler sich bei den Gästen erkundigte ob alles in Ordnung war. Die Weinkarte ist übrigens sehr erlesen.
Meine Meinung:
Essen:
X
Ambiente:
X
Service:
X
Preis-/Leistung:
XX
Gesamteindruck:
X