Die Krone Hanweiler liegt in der gleichnamigen Ortschaft, welche gleichzeitig ein Teilort von Winnenden ist, in der Durchfahrtsstraße in Richtung Korb.
Das Lokal stand einige Zeit leer und wird seit November 2011 von Toni Josef
Wahl geführt, der zuvor die Weinstube zur Krone in Winnenden-Birkmannsweiler betrieben hat und aktuell auch für das Restaurant Irma La Douce in Stuttgart und des Erste
Wahl Catering Partyservice Events verantwortlich ist.
Da wir einige Male in der Weinstube zu Gast und dort fast immer zufrieden waren, haben wir uns für einen Besuch in der "
neuen" Krone entschieden.
Laut Speisekarte lautet das Motto: Schwäbisch, oifach, guat - auf deutsch: Schwäbisch, einfach und gut. Auf den ersten Blick passt das auch ganz gut zu den Räumlichkeiten. Beim betreten des Hausflurs muss man zuerst den Blick schweifen lassen um den Eingang der Gaststätte zu finden, denn geradeaus würde man direkt in der Küche landen, wenn denn das Schild stimmt.
Der Gastraum selbst ist einfach aber nett dekoriert und stimmig, bis auf die Wein - Flaschenhalterungen aus Plexiglas, da half auch nicht, dass darin Mops-Wein vom Weingut Konrad Häusser steckte. Und eine Gardine (Vorhang) könnte auch "
net schada". Der PVC-Boden ist in Ordnung, da er zu dem oben genannten Konzept passt.
Bestellt wurde ein Zwiebelrostbraten (Medium) mit hausgemachten Spätzle für 16,50 €, der als Tellerrostbraten mit Bauernbrot 13,50 Euro gekostet hätte. Geschmacklich absolut in Ordnung und perfekt Medium gebraten mit einer in einer separaten Schüssel gelieferten Portion Spätzle, damit diese nicht die Sauce aufsaugen.
Leider hatte der Koch noch "etwas" Schnittlauch übrig, den er auf dem kompletten Teller verstreut hat. Mich hätte es mehr gefreut, wenn er etwas Fleisch übrig gehabt hätte, denn so ist mein "
Rostbrätle" etwas, auf dem für ihn zu großen Teller, klein geraten was ja gar nicht so der gewünschten schwäbischen Küche entspricht. Obwohl ich selbst eher das Motto Klasse statt Masse liebe, hat mir hier trotzdem etwas Masse gefehlt. Denn wenn man es mit dem der Weinstube zur Krone vergleicht, war er selbst in diesem Vergleich kleiner und das obwohl dort ein etwas anderes Konzept mit einem höheren Anspruch "transportiert" wurde. OK, er kostet dafür auch etwas mehr (17,90) dafür gab es aber auch einen Salat und einen Gruß aus der Küche oder auch komplett unschwäbisch Amuse-Gueule genannt. Evt. ist der Schnittlauch derzeit auch etwas teuer, damit es in Relation zur Weinstube steht und in diesem Ausmaß auch den Salat ersetzen kann. Noch ein Vergleich dazu, sei mir erlaubt. Ganz in der Nähe befindet sich noch ein Restaurant, welches seit zig Jahren und 3,5 Tagen (seit 1902) existiert, hat den Rostbraten mit Bratkartoffeln und Salat für 17,90 € auf der Speisekarte, der zwar mit weniger Schnittlauch aber dafür mit deutlich mehr Fleisch aus der Küche "transportiert" wird und den Teller damit kleiner werden lässt.
(Bilder: Zwiebelrostbraten mit Spätzle)
Da leider nur der Schnittlauch reichlich war, haben wir uns, durch das freundlichen Verkaufstalent der Bedienung noch für einen Nachtisch entschieden, der ganz schwäbisch, französisch, italienisch
aus einer Crème brûlée und einer Panna cotta bestand. Meine Crème brûlée schmeckte, konnte jedoch den Preis von 6.20 € nicht rechtfertigen. Ich bin ein Fan einer guten Crème brûlée oder einer Crema catalana und kann ihr selten widerstehen. Wenn jedoch im Winter die Beilagen die aus Heidelbeeren, Himbeeren, Physalis und Sternfrucht (Karambole) bestehen wird das Dessert automatisch teuer. Diese Art von "Dekoration" erwarte ich in einem Lokal mit diesem Motto nicht und wenn, dann dürfen auch die Ecken der Karambole abgeschnitten sein, denn darin befinden sich die Bitterstoffe. Und wenn sie noch leicht gesalzt ist, wird sie etwas milder. Das nur mal so am Rande als
Modus.
(Crème brûlée)
Service:
Die Servicekraft ist sehr nett und bemüht und hat auch dafür, dass wir die einzigen Gäste waren sofort eine Antwort bereit. Wahrscheinlich hat sie mein staunendes Gesicht und meine Frage, ob sie denn noch einen Platz für 2 hätte richtig interpretiert und fand einen Grund in den sehr kalten Temperaturen, die wohl viele Leute zu Hause fest gefroren hätten. Auch sonst war die Bedienung sehr freundlich und aufmerksam und auch der bestellte Espresso ging aufs Haus. Hätte sie gleich das überschüssige und bereits eingedeckte Besteck abgeräumt und nicht erst nach dem Essen, hätte ich ihr 5
gegeben und das nicht oder obwohl es sonst nicht viel zu tun gab. Sehr freundlich war auch der Koch, der aus der Küche kam, wobei er auch die Zeit gehabt hätte, während unserem Essen zu fragen ob alles in Ordnung ist und ob es uns schmeckt.
Fazit:
Der Service war gut, das Essen soweit in Ordnung, das Konzept und das Motto passt jedoch nicht zu den verlangten Preisen. Der Nachtisch ist zwar qualitativ in Ordnung, ist aber Null Komma Null schwäbisch. Genauso wenig wie er denn zum Motto passt. Anstatt Crème brûlée, Panna cotta oder Marillenknödel mit Vanillesauce (6,00 €) empfehle ich z.B. Ofenschlupfer oder Dampfnudeln ohne teure Deko, dafür jedoch preislich schwäbisch. Bei McDo und Burger King erwarte ich das was ich zu erwarten habe und nach dem amerikanischen: You get what you pay for... stimmt hier etwas nicht.
Aktueller Stand, würde ich die Krone Hanweiler nicht noch einmal besuchen, hoffe jedoch, dass sich das gastronomische Können durchsetzt und sinnvolle Änderungen des Konzeptes durch genommen werden. Es war wirklich nicht schlecht dort, wie geschrieben war das Essen in Ordnung, gestört hat mich einfach, dass das schwäbisch, oifach, guat - oifach net gepasst hat
Die Kritikpunkte bzw. Verbesserungsvorschläge und die daraus resultierende Mehreinnahmen dürfen mir
wahlweise auf mein Konto der Kreissparkasse oder der Volksbank überwiesen werden.
Meine subjektive Meinung - Bewertung:
Essen:
XX
Ambiente:
XXX
Preis-/Leistung:
XXX
Service:
X
Gesamteindruck:
XXX
Besucht im Februar 2012