Vor einigen Tagen traf ich mich mit einer ehemaligen Kollegin in der Innenstadt von Köln. Von ihr wurde der Bieresel vorgeschlagen, da sie dort in der Nähe arbeitet. Das Lokal kannten wir beide noch nicht und so war das o.k.
Es liegt auf der Breite Straße und gehört zu den alteingesessenen Kölner Lokalen. Schon 1297 soll es an der Stelle eine Gaststätte gegeben haben und seit 1414 wurde es als Brauhaus Zum Esel geführt. Schon damals wurde im Kölner Stadtgebiet nach dem Reinheitsgebot Bier gebraut. Im Laufe der Jahrhunderte wurde immer etwas umgebaut und verändert, heute grüßt schon von weitem der „Bieresel“ als Figur an der Vorderfront des Hauses die Gäste. Das Lokal gehört der Sünner-Brauerei, daher wird auch Sünner Kölsch ausgeschenkt. Es bietet Platz für 170 Gäste, zusätzlich gibt es noch einen Wintergarten mit 40 Plätzen. Bei schönem Wetter sind draußen zusätzliche Sitzgelegenheiten vorhanden.
Wir wollten aber an einem Oktoberabend lieber gemütlich im Innenraum sitzen. Dem Lokal sieht man natürliche seine jahrhunderte lange Geschichte an. Im Eingangsbereich gibt es eine Theke, dahinter sind die Gasträume mit Sitzbänken und Tischen. Die dunkle Holzvertäfelung und die Dekorationen verleihen dem Lokal ein rustikales Flair. Wir suchten uns einen Platz und wurden auch gleich von einer Kellnerin wahrgenommen. Zuerst wurden wir gefragt, ob wir zu der Reservierung gehörten, da stellten wir fest, dass wir das ‚Reserviert-Schild‘ übersehen hatten. Daraufhin verzogen wir uns an einen anderen Tisch, die Speisekarte wurde gebracht und die Kellnerin erkundigte sich nach unseren Getränke-Wünschen. Wir bestellten Kölsch, das allerdings mit 1,60 € für 0,2 l schon im höheren Level liegt. Aber ist halt Innenstadt.
Die Speisekarte ist riesig, der Bieresel gilt als das älteste und bekannteste Muschelhaus in Köln, dementsprechend umfangreich war auch das Angebot. Neben Muscheln rheinische Art gab es Muschen mit Knoblauch, überbacken und, und, und.....Aber auch das übrige Angebot kann sich sehen lassen. Fleisch und Fisch in reicher Auswahl, darunter Klassiker wie Schnitzel in diversen Variationen. Eine spezielle Grünkohlkarte gab es ebenso wie rheinische Spezialitäten zB. Reibekuchen oder Halven Hahn, für den sich meine Bekannte entschied. Das ist kein Geflügel, sondern ein Roggenbrötchen mit einer dicken Scheibe Gouda, das ganze mit Senf und Gurke garniert. Es gab auch noch eine Tageskarte mit diversen Speisen der bürgerlichen Küche wie z.B. Tafelspitz. Ich esse im Restaurant immer gerne Gerichte, die man sich selbst eher nicht zubereitet, weil sie zu aufwendig sind. Daher entschied ich mit für die Fischsuppe, die dann auch tatsächlich ihre 8,40 € wert war. Insgesamt fand ich das Preisniveau o.k., die Muschelgerichte aber recht teuer.
Die Suppe war sehr schmackhaft und gut gewürzt. Ich fand sie auch reichhaltig, es waren große Fischstücke von unterschiedlichen Fischsorten enthalten. Dazu gab es ein dickes Stück Weißbrot mit Knoblauch, insgesamt war es ein gelungenes Gericht. Die Bedienung war freundlich und aufmerksam, so dass wir rundum zufrieden waren. Als wir gegen 20.00 Uhr das Lokal verließen, war es ziemlich voll. Ich würde daher empfehlen, wer ab 19.00 Uhr dort essen will, einen Tisch zu reservieren. Als wir um 18.00 Uhr dort eintrafen, waren noch etliche Plätze frei.
Das Lokal liegt in der
Breite Strasse 114
50667 Köln
Telefon:
0 22 1 / 257 60 90
Es hat täglich von 11:30 - 24:00 Uhr beöffnet.