Das Bocca di Bacco in Berlin zählt zu den Promi-HotSpot Restaurants in der Hauptstadt, welches teilweise hochgelobt, andererseits aber auch manchmal durchaus schlechte Kritiken bekommt. Was ist also wirklich "dran" am Bocca di Bacco?
Also, in erster Linie hat es eine sehr gute Lage und einige Hotels, in denen auch gerne einmal Prominente absteigen befinden sich in nächster Nähe. Darunter z.B. Namen wie das Regent Berlin und The Westin Grand Berlin. Außerdem kann man sicher davon ausgehen, dass die Personen, die einen Goldenen Schlüssel am Revers tragen, dieses Restaurant auf ihrer Liste haben.
Service:
Begrüßt wurden wir sehr freundlich und der Empfang am späten Mittag machte einen Klasse-Job. Ebenso wie der komplette Service während der gesamten Zeit. Klar, die herzliche Willkommenskultur war es nicht, aber die Basics passten. Nachdem sich meine (natürlich) Stoffserviette auf den Boden verabschiedete hatte, kam der Service schnell und lieferte Nachschub. Ein großes Kompliment gibt es auch für die Verabschiedung. Die richtigen Mäntel kamen unaufgefordert und schnell zu uns. Ein Punkt, welcher für das Personal relativ einfach zu handhaben ist, aber von den meisten Restaurants deutlich vernachlässigt wird - warum auch immer. Ebenso gab es bei allen Gängen und dies noch während des Essens eine höfliche Nachfrage, ob alles gut ist.
Einrichtung:
Gefällt mir persönlich sehr gut, wobei mir die Tische immer noch zu eng stehen. Dies war aber früher noch schlimmer und ist für Berlin teilweise Usus.
Damit zum wichtigsten Punkt - dem Essen. Da unser Besuch über die Mittagszeit stattfand, wählten wir das Mittagsmenü. Welches entweder für 16,50 € ( 2 Gänge) oder für 19,50 € (3 Gänge) geordert werden kann. Ja, das ist nicht günstig, aber für Berlin und seine besseren Restaurants durchaus (mindestens) üblich. Und angesichts der Lage, durchaus fair... wenn denn das Essen stimmt!
Angeboten wurden an diesem Tag als Vorspeisen eine Saubohnensuppe mit Miesmuscheln oder Vitello Tonnato und das war auch ganz klar als Kalbfleisch beschrieben. So wie es sein muss, aber auch nicht immer so gehandhabt wird. Da ich noch nie ein Suppenfan war, wurde das Vitello tonnato gewählt.
Geliefert wurde eine etwas kleinere Portion mit einer vernünftigen Deko. Nur die Zitronenscheibe kann man sich imho durchaus sparen. Zum Träufeln ist sie zu dünn und ansonsten kann sie zu nichts gebraucht werden. Mir persönlich war die Thunfischsauce etwas zu dünn, der Geschmack war aber ok und das Fleisch war gut.
Als Hauptgang konnten 2 weitere Gerichte gewählt werden. Darunter ein gegrilltes Stubenküken mit Paprika oder Trofie Pasta mit Salsiccia und Scamorza. Die Trofie waren auf den Punkt und das Gericht ansonsten fein abgeschmeckt.
Und weil wir schon dabei waren und die Bedienung nochmals nett nachfrage, gab es noch die Panna Cotta als Dessert. Für die 3 Euro mehr, durchaus akzeptabel. Mir hätte aber auch die Panna cotta ohne die künstliche Schokosauce gereicht. Die Schokosplitter dazu wären vollkommen ausreichend gewesen und hätten dem Gericht sogar gut getan.
Nicht vergessen werden darf, dass es vorab eine kleine Schale mit grünen Oliven gab und natürlich soll das gute Brot aus einer guten italienischen Großbäckerei, welches vorab gereicht wurde, nicht unterschlagen werden. Dazu gab es noch vernünftiges Olivenöl und eine Salzmühle. Das Restaurant möge mir verzeihen, falls es das Brot doch selber backen sollte. Mir persönlich ist das egal, denn gut war es so oder so. Nur die Oliven waren nicht ganz so ganz nach meinem Gusto, hätte ich aber auch nicht erwartet.
Ich rede jetzt hier nur vom Mittagstisch und stufe diesen als gut ein. Wer etwas Zeit mitbringt, ist hier gut aufgehoben. Die Weinpreise übrigens finde ich relativ fair, wenn man die Lage und den Anspruch des Restaurants berücksichtigt. Die Weinkarte ist überdurchschnittlich gut, wobei ich nicht dafür garantieren würde, ob denn alle Weine vorrätig sind. Mein erster ausgesuchter Wein war ausgegangen und es musste eine neue Wahl getroffen werden.
Fazit:
Jederzeit wieder - Mittags oder Abends. Am Service gab es wenig zu mäkeln und insgesamt gehen meine beiden Daumen nach oben. Niemand sollte dieses Lokal besuchen oder meiden, weil es einen Promistatus hat. Wer bereit ist etwas mehr auszugeben, ist im Bocca di Bacco durchaus richtig - wer einen "08/15 - Italiener" sucht, ist sicher falsch.
Essen:
XX
Ambiente:
X
Preis-/Leistung:
XX
Service:
Gesamteindruck:
X
Besucht im März 2017