3 Höllentage auf der ITB. Mit maßlos überteuertem und unglaublich schlechten Catering (0,5l Softdrink € 4,-, furztrockene Brezel € 2,-, hundsmiserable vegetarische Asia - Nudelbox € 10,-
). Dazu fehlende Sitzplätze, um mal 10 Minuten Pause zu machen und den unwürdigen Fraß zumindet halbwegs entspannt und würdevoll einzunehmen. Da hat man abends nicht nur schmerzende Füsse, sondern auch so richtig Hunger und keine Lust auf irgendeinen Blödsinn. Genau dieses Gefühl bzw. diese Grundstimmung trieb mich instinktiv ins Fontana di Trevi.
Das nette Restaurant befindet sich knapp 10 gemütliche Gehminuten von der U - Bahn - Haltestelle Spittelmarkt (in der Nähe ist z. B. das Titanic Comfort Mitte, auch weitere Hotels sind in der Gegend) entfernt in Berlin - Mitte an der Leipziger Strasse. Etwas klischeehaft ist es mit seiner Neon - Beschriftung und den karierten Tischdecken zwar schon, aber es lohnt sich, hineinzuschauen. Gesucht und gewünscht wurde nach einem langen, nervigen, aufreibenden und trubeligen Messetag ein ganz normales Restaurant mit vernünftiger Küche und eher ruhiger, unaufgeregter Atmosphäre.
Die Begrüßung erfolgte souverän und herzlich mit italienischem Charme, wunschgemäß bekam ich einen ruhigen Tisch im Eck und konnte erstmal durchschnaufen und "runterfahren". Am frühen Abend (ca. 18.30) waren noch nicht viele Gäste anwesend, was mir auch ganz recht war, denn ich hatte Riesenhunger und wollte nur ganz in Ruhe etwas Gutes essen, etwas Wein dazu trinken und dann ab ins Bett.
Die als Vorspeise und zum Durchwärmen gewählte Minestrone Alla Paesana (€ 4,50) kam als reichliche und schmackhafte Portion daher, das Gemüse war nicht verkocht und der dazu gereichte Parmesan rundete das Ganze ab. Ich kenne Minestrone zwar eigentlich mit stärkerer Tomatennote sowie mit Sättigungsbeilage wie z. B. Nudeln oder Reis... aber da hat wohl je nach Region jede Italienerin ihr eigenes Spezialrezept. Geschmeckt hat die Suppe jedenfalls sehr gut, das vorab gereichte Brot schien mir hausgemacht und auf jeden Fall frisch zu sein.
Die Steinofenpizza "Antica"mit Ruccola, Parmaschinken und Parmesan (€ 10,50) konnte besonders durch ihren schön dünnen und knusprigen Boden geschmacklich überzeugen und kam als riesige Portion (Durchmesser gefühlte 40 cm) daher. Aber das passte schon, denn ich hatte angesichts des miesen und überteuerten gastronomischen Angebotes auf der Messe außer einem kleinen Frühstück den ganzen Tag nichts gegessen und richtig Hunger. Ganz zu schaffen war die leckere Pizza für mich trotzdem nicht. Evtl. Reste kann man sich auf Wunsch aber sicherlich zum Mitnehmen einpacken lassen.
Zum Essen gönnte ich mir 0,5l offenen Valpolicella (€ 9,-), der zwar sicher keine super Qualität hatte, aber durchaus trinkbar war und zur Pizza perfekt passte sowie 2 x 0,25 l San Pellegrino.
Zum Dessert (für das ja bekanntlich immer Platz ist
) musste es dann unbedingt die Zabaione (€ 05,50) sein, die auf der Karte wohl versehentlich als "geschlagenes Eiweiß mit Marsala" angepriesen wird. Kurz nach der Bestellung und der erbetenen Pause
kamen aus der Küche eindeutige Klappergeräusche, die mir verrieten, dass da jemand gerade meine Zabaione frisch zubereitet. Sie kam dann auch als sehr reichliche Portion und begleitet von den Worten "Hat Mama gemacht" daher und natürlich wurde statt Eiweiß Eigelb verwendet und das Ganze fein mit Zucker, Vanille und Marsala abgeschmeckt. Ganz leicht getrübt wurde der Genuss durch die Kugel Vanilleeis, die sich als Überraschung unter der Zabaione versteckte. Die hätte gerne von besserer Qualität sein dürfen und/ oder man hätte sie auch einfach weglassen können. Aber bei dem Preis geht das schon in Ordnung.
Gesamtfazit: Das entspannteste Abendessen an 3 Abenden in Berlin. Und das günstigste sowie reichhaltigste, welches auch qualititiv absolut überzeugte. Gerne wieder!
Meine Meinung:
Essen:
X
Ambiente:
X
Service:
X
Preis-/Leistung:
X
Gesamteindruck:
X
Besucht im März 2016