Es ist 5 Uhr 30, aber schon taghell, eigentlich bin ich noch müde. Wieso hab ich bloß gesagt das ich auf den Fischmarkt möchte?
Notgedrungen raffe ich mich also auf. Über Nacht sind viele fahrende Stände auf dem vorher ziemlich leerem Platz aufgebaut worden, kaum zu glauben.
Wir traben also los, mit nüchternem Magen. An der Treppe zum Markt hocken noch etliche Überbleibsel der letzten Nacht herum, die Leutchen (samt Hund ) sitzen friedlich besäuselt inmitten der Glasscherben und versuchen, ob der Rest der Flasche nicht doch noch reingeht, wir bahnen uns vorsichtig den Weg durch das Chaos.
Der erste Laden ist Nudel Olli, um 10 Euro gibt´s einen Sack voller Nudeln,
beim nächsten Stand wird lauthals ein Korb Obst oder Gemüse (wahlweise) angeboten, je nach Korbqualität von 10 Euronen aufwärts,
das gleich läuft mit Schokolade
und holländischen Pflanzen, die erhält man kistenweise um wenig Geld.
Es gibt Stände mit Lakritze,
Fleisch, Wurst ,Schinken und Speck, Käse, Kaffee und Gebäck,
Ledergürtel und Handtaschen, T-Shirts, Glasreiniger, Souvenirs,Gesundheitsartikel oder Glastreiniger,
weiters lebende Tiere wie Hasen, Hühner, Tauben,Meerschweinchen und Goldfische...
Fischmarkt...aha!
Aber halt, es gibt doch den einen oder anderen Stand der Fisch und Meeresfrüchte verkauft, frisch oder geräuchert, im Ganzen oder bereits filetiert, gebraten in Brötchen verpackt, oder als Salat, billig oder teuer, für alle Geschmäcker ist was dabei.
In der ehemaligen Fischauktionshalle ist „High Live“, die „von gestern übrig gebliebenen“ grölen mit den „heute früh aufgestandenen“ und den beiden Musikbands um die Wette.
Wir warten nicht ab wer von den dreien gewinnt, die Luft dort drinnen ist äusserst ungesund.
Zwei Drehorgelspieler
versuchen ihre Orgel zu laufen zu bringen, vergebens, ich mache ein Foto, einer der beiden stürzt auf mich zu und will 50 Cent, ich verstehe leider kein deutsch, englisch auch nicht. Er schreit:“ Was seit ihr denn für welche, verpisst euch“. Nur gut das ich nichts verstehe, sonst müßte ich jetzt beleidigt sein.
Fazit: wer die Marktschreier noch nicht kennt, dort bietet sich eine Gelegenheit die mal kennenzulernen.
Die Drehorgelspieler entweder bezahlen oder taubstumm sein