In vielen deutschen Städten werden in regelmäßigen Abständen z. B. in Hotels oder Restaurants sog. Krimidinner angeboten. Während eines meist viergängigen Menüs wird in der Lokalität ein kurzweiliges Theaterstück im Stil eines 60er Jahre - Krimis aufgeführt. Das Publikum wird dabei aktiv mit einbezogen, übernimmt kleine Rollen (z. B. als Leichenträger oder Arzt) und muss natürlich auch den Mörder finden.
Ich besuchte das Krimidinner im Herzogschloss in Celle. Die Kulisse passte sehr gut, auch die Requisiten der Schauspieler waren perfekt. Positiv überrascht hat das schauspielerische Können der Darsteller, die bei meinem Besuch das Stück "Ein Leichenschmaus" aufführten.
Der Saal war perfekt für einen "Leichenschmaus" dekoriert, denn es sollte das Erbe des verstorbenen, wohlhabenden Lord Ashtonburry verkündet werden - zu diesem Anlass hatten sich seine recht illustren Angehörigen (und natürlich auch die Erbschleicher) versammelt. Im Laufe des Menüs kommt es jedoch zu mysteriösen Verwicklungen und Verstrickungen, die Angehörigen verdächtigen sich teilweise sogar gegenseitig des Mordes an Lord Ashtonburry. Gründe dafür hätte wohl jeder gehabt
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Plötzlich geschieht ein Mord bei der Trauerfeier und es gilt, den Mörder zu finden, wobei es natürlich wieder zu gegenseitigen Verdächtigungen, Intrigen und der Bekanntgabe pikanter Familiengeheimnissen kommt.
Mehr möchte ich an dieser Stelle nicht verraten - ein Krimidinner muss man einfach selbst einmal miterlebt haben. Viel zu Lachen gibt es auf jeden Fall - und es lohnt sich auch, ganz genau hinzuschauen, um hinterher auch den richtigen Mörder zu finden.
Das Menü (Tafelspitz vom Kalb in würziger Kräutersauce * Grüne Erbsenschaumsuppe mit Caipirinha - Lachs * Schweinerücken vom Havelländer S.chwein auf Calvadossauce, Safran - Kohlrabi mit Broccoli, Serviettenknödel * Carpacchio von der Flugananas, Batida de Coco - Mousse, Granatapfel - Prosecco - Gelee) war geschmacklich gut, wenn auch keine kulinarische Offenbarung. Aber bei so einem Abendessen geht es auch mehr um das "Drumherum" als um den Genuss eines Gourmetmenüs.
Die Karten für die Teilnahme an einem Krimidinner kosten je nach Lokalität und aufgeführtem Stück zwischen € 65,- und € 99,- inklusive Menü und Aperitiv und sollten einige Wochen im Voraus bestellt werden, da sie in aler Regel sehr begehrt sind. Nähere Informationen und Termine findet man auf krimidinner.de
Dresscode: Zu so einem Anlass geht man festlich gekleidet, schließlich ist man Teil der illustren Erbengemeinschaft. Da es ja ein Leichenschmaus ist, natürlich auch gern in schwarz. Wer mag, darf sich natürlich auch gerne "krimimäßig" im 60er Jahre - Stil kleiden. Das stilvollste/originellste Outfit wird nach Ende der Aufführung auch prämiert
Einige Fotos werden folgen.