Bronnbach 9
97877 Wertheim
Telefon: (09342) 9 35 20 20-20
Telefax: (09342) 9 35 20 20-29
E-Mail:
info@kloster-bronnbach.de
Internet:
www.kloster-bronnbach.de
Öffnungszeiten:
Klosterladen und Vinothek
Besichtigungszeiten Kloster
18. März bis 1. November 2017
Montag bis Samstag 10:00 bis 17:30 Uhr
Sonn-, Feiertage 11:30 bis 17:30 Uhr
2. November 2017 bis 16. März 2018
Donnerstag 11:00 bis 16:00 Uhr
Klosterführung:
Feste Führungszeiten in der Führungssaison (April bis November)
Dienstag bis Freitag 14:30 Uhr
Samstag 11:00 und 14:30 Uhr
Sonn-, Feiertage 12:00 und 14:30 Uhr
Eintrittspreiseu.a.:
Erwachsene 5 € / 6 € mit Führung
Schüler und Studenten 3 € / 4 € mit Führung
Ein Kleinod am nördlichen Rand des Main-Tauber-Kreises ist das wenige Kilometer von Wertheim entfernt gelegene Kloster Bronnbach. Ich muss zugeben, dass ich bestimmt schon mehrere hundert Mal am Kloster vorbeigefahren bin ohne es zu besichtigen. Vorgenommen hatte ich es mir zwar schon häufig aber wie es eben so ist. Das Naheliegenste besucht man zuletzt.
Vorab, ich hoffe nicht zu langatmig, einige Informationen zum Kloster Bronnbach das wenige Meter vom Taubertalradweg entfernt und direkt an der L509 von Tauberbischofsheim kommend Richtung Wertheim liegt.
Die Gründung der ehemaligen Zisterzienserabtei Kloster Bronnbach soll von Bernhard von Clairvaux gefördert worden sein. Edelfreie haben 1151 schließlich gestiftet.
Nach der Säkularisation verließen um 1802 herum die letzten Zisterziensermönche das Kloster. Bis 1986 war das Kloster im Besitz des Fürstenhauses Löwenstein-Wertheim-Rosenberg, das die Klosteranlage als Schloss, Verwaltungssitz, Wirtschaftsstandort, Residenz und Brauerei nutzte, die Anlage aber ansonsten im Wesentlichen unverändert ließ. Das Areal wurde in dieser Zeit durch den Bau der Taubertalstraße durch das Klostergelände geteilt.
In der Region (bis heute) nicht unumstritten erwarb der Main-Tauber-Kreis 1986 das Kloster und lässt es seither in mehreren Bauabschnitten sanieren. Das Kloster und die Abteikirche können heute besichtigt werden. Dabei kann der Besucher feststellen dass an der Anlage noch jede Menge Arbeit zu verrichten ist. Die im Jahr 1989 erfolgte Einstufung als Baudenkmal von besonderer nationaler Bedeutung dürfte helfen die dafür notwendigen Mittel zu beschaffen.
Im Gästehaus Bursariat stehen dem Besucher Übernachtungsmöglichkeiten zu Verfügung. Weiter werden im Kloster regelmäßig Kulturveranstaltungen abgehalten. Firmenseminare sind dort ebenfalls möglch.
So genug der Vorrede, jetzt folgt eine kurze Besichtigung:
Vor dem mächtigen Prälatenbau empfängt den Besucher der erst kürzlich sanierte Abteigarten. Dieser kann kostenlos besichtigt werden. Wie auf den Bildern unschwer zu erkennen ist, hatten wir zu Beginn des Besuches noch sehr ordentliches Wetter, zumindest in nördlicher Richtung.
Die aufwändige
Sanierung des Abteigartens und des Schalenbrunnens wurde im Frühjahr 2017 abgeschlossen.
Das rechte Bild zeigt das Gästehaus Bursariat in dem übernachtet werden kann.
Vom Abteigarten gelangt man in den Prälatenbau wo dann auch der Eintritt fällig wird. Der Besucher erhält einen einlaminierten Lageplan mit Informationen zur Klosteranlage. Für das Kloster werden regelmäßig allgemeine Führungen angeboten und beim nächsten Besuch werde ich sicher an einer dieser Führungen teilnehmen.
Weiter geht es dann in den Kreuzgang des Klosters. Beim Betreten eines Kreuzgangs fällt mir immer wieder der Film "Der Name der Rose" ein und vor meinem geistigen Auge wandeln Mönche mit heruntergezogenen Kapuzen durch diesen Gang.
Für uns ging es dann weiter zum Bernhardsaal. Der Saal diente früher als Speisesaal der Mönche. Beim Erstellen dieses Reistipps habe ich festgestellt, dass die Bilder die ich von diesem Saal gemacht habe leider irgendwo im Datennirwana verschwunden sind.
Daher erlaube ich mir
hier einfach einen Link zur Homepage mit einem Bild dieses Saals zu setzen.
Wenige Meter entfernt führt eine Treppe zur "Neuen Galerie" in der Künstlern die Gelegenheit gegeben wird ihre Exponate einige Zeit auszustellen. Ich gebe es zu. Erschlossen hat sich uns die derzeit ausgestellte Kunst nicht.
Vom Kreuzgang ging es dann in die Klosterkirche. Die Kirche wurde im 12. Jahrhundert errichtet und präsentiert sich in verschiedenen Stilrichtungen der Jahrhunderte. Besonders imponierend empfand ich das mächtige Chorgestühl.
Von der Kirche ging es durch den Kreuzgang zurück in Richtung Kasse und dann nach oben zum Josephsaal, der sich im Obergeschoss des Refektoriums befindet. Der als Repräsentationsraum gedachte Josephsaal sollte hochrangigen Besuchern der Zisterzienser-Mönche einen eindrucksvollen Empfang bieten. Heute bietet er diesen eindrucksvollen Empfang den "Normalsterblichen" die den Eintritt entrichtet haben oder zu Veranstaltungen in diesem Saal weilen.
Nach der Besichtigung des Josephsaals ging es für uns wieder Richtung Kasse. Nicht ohne noch einen Blick in die Vinothek zu werfen die direkt am Eingangsbereich untergebracht ist.
Weshalb eine Vinothek werden sich sicher einige Amig*s jetzt beim Lesen fragen. Vorhin war von einer Brauerei im Kloster die Rede.
Auch der Weinanbau war bereits sehr früh fester Bestandteil des Lebens der Mönche im Kloster. Direkt hinter dem Klostergelände erstreckt sich in östlicher Richtung heute noch ein kleiner, in Terrassen angelegter Weinberg.
Das Taubertal selbst ist bis heute ein Weinanbaugebiet und so bietet die Vinothek im Kloster Bronnbach 20 Weinbaubetrieben und -genossenschaften aus den drei Anbaugebieten des Taubertals - Baden, Württemberg und Franken - die Gelegenheit ihre Weine auszustellen. Gruppen ab 15 Personen können in der Vinothek eine Weinprobe buchen, jeder Besucher kann natürlich dort die "edlen Tropfen" erwerben.
Nach dem Verlassen des Klostergebäudes haben wir noch einen Gang um das Kloster herum unternommen. Zuerst führte uns der Weg zur Orangerie mit einem imposanten barocken Fresko. Es soll sich um das größte Fresko oder eines der größten Fresken im Freien nördlich der Alpen handeln. Auf einer Breite von 20 Metern wird das vom Abt geführte Kloster als paradiesischer Kosmos verherrlicht (ich geb es zu, das habe ich jetzt gerade auch nachgelesen
).
Vor der Orangerie befindet sich der Kräutergarten des Klosters.
Nach dem Gang um das Kloster herum nutzten wir die verbleibenden Sonnenstrahlen um den Besuch im Saalgarten des Klosters bei einem leckeren Bier und mit Blick auf das Refektorium ausklingen zu lassen.
Ihr könnt unschwer erkennen, dass, wohl aufgrund des unbeständigen Wetters, an diesem Tag sehr wenige Besucher mit uns das Kloster Bronnbach besichtigt haben. Wir haben an diesem Tag glücklicherweise genau das passende Zeitfenster für unseren Besuch erwischt und konnten gerade noch rechtzeitig vor dem einsetzenden Regen die Rückfahrt antreten.
Fazit:
Wer als Radtourist entlang des Taubertalradwegs entlangfährt sollte sich den Besuch dieser Klosteranlage keinesfalls entgehen lassen. Der Besuch lohnt sich auch wenn man sich im Raum Wertheim oder Tauberbischofsheim aufhält und einen Halbtagesausflug plant. Kombinieren lässt sich der Klosterbesuch sehr gut mit einem Besuch der Altstadt von Wertheim und dem Aufstieg auf die Wertheimer Burg oder einem Abstecher nach Tauberbischofsheim.