Der Odenwald gehört zu dem wenigen Geoparks der UNESCO.
Ende 2004 als Gründungs-Parks anerkannt ist er heute einer von
weltweit 77. Seine Geologie erstreckt sich über 500 Millionen Jahre
Erdgeschichte.
Geologisch dreigeteilt umfasst das Gebiet Teile des
Oberrheingraben, den westlichen Kristallinen Odenwald sowie den
östlicher gelegenen Buntsandstein-Odenwald. Die Gesteine im Westen sind
älter als der Buntsandstein, tauchen nach Osten hin unter diesen ab.
Die Grenze zwischen beiden Abschnitten verläuft ungefähr von Heidelberg
nach Aschaffenburg.
Besonderheiten finden sich im Weltkulturerbe Grube
Messel, den drei Vulkankegeln im Norden (Otzberg, Forstberg und
Rossberg) sowie im Süden der Katzenbuckel, der Marmorlagerstätte bei
Bensheim sowie der magnetischen Anomalie am Frankenstein (Magnetit). Im
Kristallinen Odenwald wurde über Jahrhunderte Bodenschätze gefunden und
abgebaut; von Silber an der Bergstrasse über Glimmer bei Kainsbach und
Eisen nahe der Feste Otzberg.
Wäre unser Klima nicht so feucht, könnte das Tal des
Neckars von Mosbach bis Heidelberg durchaus ein roter Canyon sein. So
aber sind die Hänge zumeist dicht bewachsen. An einigen Stellen
schimmert allerdings das rötlichbraune Gestein durch.
Wir haben von einer sehenswerten Schlucht gehört,
die sich nahe Neckargerach befindet. Margarethenschluch nennt man sie.
Man parkt am Bahnhof des Ortes, geht auf der Fussgängerbrücke über die
Eisenbahngeleise und folgt dem Weg entlang der Bahn nach Süden. (Man
kann auch östlich der Eisenbahnlinie parken, muss dann erst einmal in
Richtung Bahnhof laufen, bis man zum Weg entlang der Bahn gelangt.)
Langsam ansteigend erreicht man nach einiger Zeit
einen Abschnitt mit Begrenzungsmauer. Von hier hat man einen guten Blick
auf das Neckartal. Nach insgesamt rund 1.500 Metern stehen am Beginn
der Schlucht erklärende Schilder, die auch Warnhinweise enthalten. Der
Weg durch die Schlucht ist nämlich als Alpiner Klettersteig eingestuft
und bei Nässe nicht ganz ungefährlich. Es soll auch Zeiten geben, in
denen der Bach zu viel Wasser führt und so die Tour unmöglich macht.
Das Gefälle der Schlucht ist enorm, überwindet der
Bach doch auf kurzer Distanz runde 100 Höhenmeter. Wir werden diesen
Höhenunterschied auf weniger als 400 Meter Wegeslänge bewältigen. Es ist
also steil!
Nachfolgend Bilder der Schlucht ohne grosse Kommentierung:
Am Startpunkt blüht es.
Beginn des Klettersteigs.
Ein erster kleiner Wasserfall.
Der Weg ist durchaus anspruchsvoll.
Aufstieg.
Am oberen Ende der Schlucht gelangt man auf einen
geteerten Fahrweg auf der Hochebene, der nach einigen hundert Metern in
eine Landstrasse mündet. Ihr kann man folgen, um wieder nach
Neckargerach zu gelangen. Nach wenigen Metern zweigt ein Pfad nach links
ab, der einen die Wanderung am Rand der Strasse erspart und direkt
hinunter in den Ort führt. Er bietet noch einmal einen weiten Blick über
den Neckar.
Gegenüber erkennt man eine alte, abgeschnittene Neckarschleife. Im US-Sprachgebrauch ein Rincon.
Holunderbeeren
Die Wanderung neigt sich dem Ende zu. Wir gehen zurück zu unserem Auto, fahren nach Hause.