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Sternedieb

Master Amigo

  • »Sternedieb« ist der Autor dieses Themas

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1

Montag, 1. August 2016, 23:04

Reklamation in Restaurants in Deutschland?!

Reklamieren in Restaurants in Deutschland - Wenn überhaupt und dann wie?

Es kann durchaus schon einmal vorkommen, dass es eine Reklamation oder eine Beanstandung in einem Restaurant in Deutschland gibt. Sei es durch falsches, schlechtes oder kaltes Essen oder sonstige Punkte. Die Frage ist dann - wie geht ihr dabei vor? Reklamiert ihr oder eher nicht? Und wenn ihr "meckert", wenn dann wie? Oder auch, wenn ihr nicht meckert - warum nicht?

Habe heute einen Bericht gelesen, dass ein "Gast" in einem Restaurant in Rheinfelden ziemlich rabiat vorgegangen ist. Erst gab es wohl Beleidigungen und danach zu Handgreiflichkeiten. Es flogen wohl Essensreste und ein voller Getränkebecher.

Malena

Neu Amigo

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2

Montag, 1. August 2016, 23:34

Klar reklamiere ich - z. B. wenn ich fälschlicherweise ein Gericht bekomme, das ich nicht esse oder falsche Zutaten enthalten sind...

Wenn der Grund zur Beanstandung eher gering ist, sage ich i.d.R. nichts - ich muss ja nicht nochmal dort einkehren... ;)
Stay hungry. Stay foolish. (Steve Jobs)

3

Montag, 1. August 2016, 23:50

Es flogen wohl Essensreste und ein voller Getränkebecher.


So etwas ist dann typisch für eine Schnellrestauration.
In einem herkömmlichen oder traditionellen Restaurant hätten wohl eher die Gläser geklirrt.
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

4

Dienstag, 2. August 2016, 08:00

Kommt drauf an.
Wenn ich länger auf mein Essen warten musste und es kommt dann z.B. mit einer falschen Beilage o.ä sage ich es natürlich,
gebe es aber nicht zurück, weil ich nicht noch mal so lange warten möchte.
Kommt ein Rumpsteack "durch" anstatt "medium", lasse ich es zurück gehen, weil es für mich ungenießbar ist.

Wir waren vor 4 Wochen in Nürnberg in einem angeblich relativ bekannten Gaststätte/Restaurant und wurden mehr als schlecht bedient.
Der Höhepunkt war dann ein unverschämt schlechtes Essen. In dem Fall habe ich lediglich gesagt, dass es mir nicht geschmeckt hat und
das ein Beilagensalat vergessen wurde. Mein Hinweis, dass wir definitiv nicht mehr wieder kommen hat leider niemanden interessiert.
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

CharlyB

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5

Dienstag, 2. August 2016, 08:23

In dem Fall ist ein noch voler Teller und kein Trinkgeld die erste Abstrafung. Der zweite Teil ist die Bewertung in diversen Portalen und der Wirt kann nachbessern, was dann Neugierige nach einem testen können. :cool:
So ist meine Vorgehensweise. :corräkt:

Wenn es mir allerdings vorzüglich gemundet hat so bewerte ich auch dann, und zwar positiv im Trinkgeld und der Bewertung. :thumbsup:
Die Welt ist unser Feld, dazu muss man kein Bauer sein; könnte aber hilfreich sein.

6

Dienstag, 2. August 2016, 08:47

Jaaaa Charl, dass mit dem Trinkgeld sehe ich immer etwas zwiegepalten.
Was kann die nette und fleißige Bedienung dafür, dass Ihr Chef in der Küche versagt :ironic: :döner:
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

WXYZ

Master Amigo

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7

Dienstag, 2. August 2016, 09:41

Ob man ein serviertes Essen reklamiert, ist von "harten und weichen" Faktoren abhängig. Bei den "harten Faktoren" bedeutet das im wesentlichen:

* Entspricht das Essen nicht der gewünschten Bestellung und/oder steht es im Widerspruch zur Leistungsbeschreibung in der Karte, sollte es (ruhig + sachlich) reklamiert werden.

Bei denn "weichen Faktoren" ist es vielfach Ansichtssache und/oder eine Frage der Erwartungshaltung. Während für Gast "A" die Zubereitung gut ist, reklamiert Gast "B", dass es sich nicht um frische Produkte handelt, sondern um Convenience-Food. Was Gast "A" als ausreichende Servier-Temperatur bezeichnet, ist u.U. für Gast "B" nur lauwarmes Essen. Gerade bei der Quantität gehen die Meinungen häufig auseinander. Während es für Gast "A" ausreichend ist, wird der "130 Kilo Mann" davon u.U. nicht satt und reklamiert entsprechend.

Dazu kommt, dass Gastrobesucher aus unterschiedlichen Gründen ein Restaurant besuchen. Während einige es nur tun um gesättigt zu werden, steht für andere das kulinarische Erlebnis, das besonders raffinierte und außergewöhnlich angerichtete Essen im Vordergrund.

Eines ist leider immer wieder bei Reklamationen in Restaurants wenig glaubwürdig. Der Gast konsumiert sein Essen vollständig ("Teller ist leer"), aber beim abservieren reklamiert er z.B. die mangelhafte Temperatur, Sehnen im Fleisch oder den nicht erreichten Garpunkt bei etc. Das überzeugt dann kaum, denn wenn man das Essen vollständig verzehrt, kann es ja nicht so schlecht gewesen sein. Oder verzehrt jemand freiwillig ein schlecht zubereitetes oder lauwarmes Essen ? Daher sollte man berechtige Mängel immer sofort und damit umgehend reklamieren. Stellt man bereits beim allerersten Anschnitt fest, dass das Steak beispielsweise nicht wie bestellt "medium well" ist, der Grad der Wärme nicht ausreicht oder nicht das serviert wurde was bestellt war, kann das nur bedeuten, "ab zurück in die Küche" und natürlich nicht, dass das mangelhafte Essen verzehrt wird.

Hinsichtlich der Wartezeit gibt es ebenso immer wieder unterschiedliche Erwartungshaltungen und Ansichten. Während man in einem Bistro zur Mittagszeit schon erwarten darf, dass ein Tellergericht von der Mittagskarte innerhalb von gut 10 Minuten serviert wird, darf die Vorlaufzeit für eine gute Vorspeise in einem guten Restaurant am Abend auch gerne 20 Minuten dauern. Gleiches gilt dann nochmals für das Hauptgericht.

Für manche ist es eben nur Schokolade, für andere ist es die wahrscheinlich längste Praline der Welt. Und während einige ihren Magen mit den McDonald's Fast Food Produkten füllen und damit zufrieden sind, beginnt für andere Kulinarik erst in Restaurant ab 1. Stern aufwärts.

:lecker: :chefkoch:

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WXYZ« (2. August 2016, 09:44)


WXYZ

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8

Dienstag, 2. August 2016, 09:46

Kommt drauf an.
Wenn ich länger auf mein Essen warten musste und es kommt dann z.B. mit einer falschen Beilage o.ä sage ich es natürlich,
gebe es aber nicht zurück, weil ich nicht noch mal so lange warten möchte.
Kommt ein Rumpsteack "durch" anstatt "medium", lasse ich es zurück gehen, weil es für mich ungenießbar ist.

Wir waren vor 4 Wochen in Nürnberg in einem angeblich relativ bekannten Gaststätte/Restaurant und wurden mehr als schlecht bedient.
Der Höhepunkt war dann ein unverschämt schlechtes Essen. In dem Fall habe ich lediglich gesagt, dass es mir nicht geschmeckt hat und
das ein Beilagensalat vergessen wurde. Mein Hinweis, dass wir definitiv nicht mehr wieder kommen hat leider niemanden interessiert.
Etwa in Nürnberg im "Essigbrätlein" ?

WXYZ

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9

Dienstag, 2. August 2016, 09:56

Thema Trinkgeld.

Für mich ist das relativ einfach. Entspricht bei sachlicher Bewertung das servierte Essen nicht meiner Bestellung oder den Inhalten in der Karte, gibt es kein Trinkgeld. Bei diversen Mängel kann ich nicht nachvollziehen, ob die Mängel in der Küche oder vom Service verursacht wurden. Ist das Essen nicht warm genug, können Küche oder Service der Verursacher sein. Wird das Steak nicht so servierte wie bestellt, hat entweder der Service die Küche nicht informiert oder die Küche hat nicht ordentlich gearbeitet. Gleiches gilt für die Wartezeit. Wer der Verursacher ist (Küche oder Service), lässt sich vielfach nicht zuordnen. Ist im Ergebnis auch unerheblich. Entscheidend ist die Gesamtleistung. Wer der Verursacher für eventuelle Mängel ist, sollte dem Gast letztendlich egal sein.

10

Dienstag, 2. August 2016, 10:00

Nein, es war das angeblich (?) größte Bratuwurst Restaurant der Welt - das Bratwurst Roeselein
Wir waren mit 4 Erw. und 2 Kindern unterwegs und stolperten mehr oder weniger zufällig über das Wirtshaus. Es war für uns gut gelegen und die Kid's konnten
draußen auf dem Platz rum laufen, ohne andere Gäste zu stören.
Wenn wir in einen Biergarten oder in eine ähnliche Gaststätte/Wirtshaus gehen, erwarten wir idR auch nicht sooooo viel, aber das war schon unterste Schublade.
Naja, beim nächsten mal sind wir schlauer :cool:
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Amigo« (2. August 2016, 23:14) aus folgendem Grund: Link entfernt, da unnötig.


WXYZ

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11

Dienstag, 2. August 2016, 11:18

@Aramis

Das Bratwurst Röslein ist genau so wie das Essigbrätlein in Nürnberg mehrheitlich auf Touristen ausgerichtet. Gleiches gilt für diverse Gastrobetriebe z.B. in München rund um den Marienplatz. Egal ob beim Andechser, in Schuhbecks Orlando oder beim Bachmaier Hofbräu in Schwabing. Alles soweit i.O., aber seine Ansprüche sollte man dort nicht hoch ansetzen.

Wenn Du beim Andechser in München den Trachtenmädels-und Jungs vom Service sagen würdest, "dass es Du nicht mehr wieder kommen wirst", wird man die Schulter zucken, sonst nichts. Und trotzdem hast Du dort ohne Tischreservierung auch weiterhin kaum eine Chance einen Platz zu bekommen. Bei den beiden genannten Restaurants in Nürnberg ist das kaum anders. Dafür gibt es eben ganz viele Gäste aus der Generation "Bussi-Bussi".

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WXYZ« (2. August 2016, 11:21)


Sina

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12

Dienstag, 2. August 2016, 23:04

Ich mache es immer sehr von der Situation und der Lokalität abhängig. In einer einfachen Gaststätte mit zivilen Preisen bin ich genügsam und habe für vieles Verständnis. Da erwarte ich keinen perfekten Service und keine kulinarischen Höhenflüge. Wird der gewünschte Garpunkt des Steaks nicht getroffen oder finde ich das berühmte Haar in der Suppe, dann sage ich freundlich was und bekomme in aller Regel auch problemlos Ersatz und damit ist das Thema dann auch erledigt.

Im höheren Segment bin ich etwas kritischer, aber kein Meckersack. Ich küsse allerdings auch keinem Koch die Füße, nur weil er einen Stern hat. Ab einer gewissen Klasse erwarte ich schlichtweg Perfektion, allerdings ohne überpingelig zu sein. Wenn etwas nicht stimmt, dann wird das freundlich angesprochen und in aller Regel auch schnell und zufriedenstellend gelöst.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

WXYZ

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13

Mittwoch, 3. August 2016, 11:29

@Sina

Sehr vernünftige Einstellung. Der Anspruch des Gastes wächst mit der Qualität des Restaurants und den Ansprüchen die das Restaurant selber an sich stellt.