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Montag, 10. Juni 2013, 10:05

Randa: Santuari de Nostra Senyora de Cura - Puig de Randa

Reisetipps, Meinungen und Erfahrungen: Kloster Santuari de Nostra Senyora de Cura auf dem Puig de Randa.



Bilder: 60

Adresse / Lage:
Santuari de Cura
Puig de Randa
Randa
Mallorca - Spanien
Telefon: +34 971 66 09 94
Fax: + 34 971 12 02 82
Email: info@santuaridecura.org

Koordinaten:
39° 31' 38" N, 2° 55' 34" O

Hier kann man einen Reisetipp über das Kloster auf dem Puig de Randa veröffentlichen.

Sternedieb

Master Amigo

Beiträge: 45 243

Wohnort: Im wilden Süden....

Beruf: Semsakrebslor

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Sonntag, 16. Juni 2013, 22:08

Das Kloster Santuari de Nostra Senyora de Cura, welches auch unter den Namen Santuari de Cura oder Mare de Déu de Cura bekannt ist, befindet sich auf dem 542 Meter hohen Berg Puig de Randa zwischen Algaida und Llucmajor in der Nähe der Ortschaft Randa, welches auch zur Gemeinde Algaida gehört. Zum Kloster kommt man praktisch nur über Randa und die Straße PMV-5018, wobei es aus Llucmajor auch eine kleine Straße gibt, die irgendwann auf die PMV-5018 trifft. Bedeutet, dass man nicht über den Berg kommt, sondern nur hoch kommt und dann wieder zurück fahren oder gehen muss. Man kann sich schon von weitem an den weißen "Ballons" orientieren, die Teil einer Radaranlage sind.

Bereits schon auf dem Weg zur Spitze gibt es eine traumhafte auf Sicht auf den Süden der Insel, und es lohnt sich auch das eine oder andere Mal anzuhalten. Zur Radfahrer-Saison sollten Autofahren ein wenig Vorsicht walten lassen, da hier sehr viele Radler unterwegs sind, die beim steilen Anstieg auch teilweise etwas wackeln und gerne mal etwas mehr von der Straße benötigen als nötig.


(Aussicht auf dem Weg zum Kloster)


Oben angekommen findet man einen großen Parkplatz, wo es gilt, etwas Vorsicht walten zu lassen, speziell dann wenn nicht viel los ist, da hier wohl gerne bzw. ab und an Autos aufgebrochen werden. Also besser keine Wertsachen im Fahrzeug lassen.

Von ganz oben auf der Spitze des Berges bietet sich ein Blick, der bei gutem Wetter gut bis nach Palma reicht. Natürlich lassen sich auch die Gipfel Puig des Teix, Puig de l'Ofre, Puig Major und Puig Tomir sehen und teilweise erkennt man auch die Buchten von Pollença und Alcúdia, die man an deren Halbinseln erkennen kann. In den Monaten zwischen Oktober und Dezember lässt sich sogar Ibiza erkennen, ebenso wie Cabrera im Südosten.

Vom Parkplatz kommt man dann durch ein großes Steintor mit der Inschrift "Amab en fill saluda Nostra Dona qui es salut e Benediccio Nostra" über dem ein großen Kreuz "prangt" in den Innenhof zu einem der wichtigsten Wallfahrtsorten der Mallorquiner auf ihrer Insel. Die Inschrift ist dem Buch Blanquera (Blanqu) von Ramon Llull, Kap. 61 (Cap 61. Pa. 7) entnommen und bedeutet in etwa: Lieber Sohn, grüße unsere liebe Frau, die für uns Heil und Segen ist.
Bei dem Tor handelt es sich um ein Mallorquinisches Portal welches aus dem Jahr 1682 stammt und auf dem auch über der Inschrift Wappen des Rates des Königs zu erkennen ist, ebenso der Halbmond, welcher das Wappen der Familie Llull war.


(Außenansicht des Eingangstors zum Kloster)


Auf der Rückseite (Innenseite Richtung Ausgang) steht geschrieben: "Omnia in nomine Dni (dei) Jesu Christi facite" was der Bibel entnommen wurde und im 1. Buch der Korinther zu finden ist. Dazwischen befindet sich ein Wappen mit den Initialen JHS, die nicht sehr gut zu lesen sind und bedeuten: Jesus, Retter der Menschen.


(Innenseite des Tors)


Geht man durch das Tor, kommt man auf einen großen Innenhof, auf dessen Platz sich ein Brunnen befindet, der frührer als Regenwasserspeicher diente. Obwohl der Ursprung von Cura auf das 13. Jahrhundert zurück geht, wurde der Brunnen erstmalig im Jahre 1564 erwähnt. Davor musste das Wasser weiter unten geholt werden.

Im Innenhof findet man auch heute noch einen kleineren, aber schönen Klostergarten, in dem sich eine Statue vom Hl. Franz von Assisi, der Begründer des Franziskanerordens (Minderen Brüder) und in der römisch-katholischen Kirche als Heiliger verehrt wird.


(Brunnen und Klostergarten)


Natürlich findet man in Cura auch eine Statue von Ramon Llull, mit welchem die Geschichte des Klosters eng verbunden ist, da er lange hier lebte und auch hier angeblich seine mystischen Visionen erlebte bzw. seine "Erleuchtung" im Jahr 1274 erhalten hat.

Dort, wo heute die Kapelle zu finden ist, gab es zuvor auch schon andere Kapellen. So findet man auch in dem derzeitigen Gebäude verschiedene Hinweise auf ältere Daten, aus denen zu schließen ist, dass die Kapelle nach und nach weiter ausgebaut und vervollständigt wurde. Wer die Augen offen hält, findet zum Beispiel das Datum August 1662, das Datum 1680 und 1688 und auch das Jahr 1710.


(Kapelle)


Ich kann jedem nur empfehlen, sich wirklich in Ruhe umzuschauen, da es hier viele kleine und große interessante Dinge zu entdecken gibt. Zum einen ist da das Museum bzw. die Bibliothek, welche auch als Grammatik-Aula bezeichnet werden kann. Denn hier gab es einst eine Grammatikschule, für deren "Besuch" die Schüler 50 Pfund pro Jahr bezahlen mussten. Später wurde hier neben Grammatik auch Rethorik und Griechisch unterrichtet.

In diesem Raum werden derzeit Gegenstände aus der Vergangenheit aufbewahrt, die man zu gewissen Zeiten besichtigen kann. Die Besichtigungs- bzw. Besuchszeiten sind werktags von 10.30 - 13.30 und von 15.00 - 18.00 Uhr und an Sonntagen bzw. an Feiertagen von 10.30 - 12.00 Uhr und von 16.00 - 18.00 Uhr. Besichtigen kann man hier diverse religiöse Bücher und Schriften, die zum Gottesdienst benutzt wurden und natürlich auch verschiedene Manuskripte und Bücher rund um den Lullismus, der auf Ramon Llull zurückzuführen ist. Einige der Bücher und Schriften besitzen einen größeren antiken Wert.


(Museum - Grammatik Aula / Sala de Gramática)


Innerhalb dem Klostergemäuer gibt es auch ein Restaurant mit Bar, das ein schönes Ambiente anbietet, wo man jedoch bei größerem Andrang anstehen muss, da das Restaurant mit Selbstbedienung angeboten wird. Sehr schön ist der Blick von der Terrasse, wenn man das Glück hat, dort einen Platz zu bekommen. Wir haben uns gegen einen Besuch entschieden, da sehr viel los war und im Mai bei unserem Besuch ein sehr windiger Tag war und deshalb nur die Plätze mit einer guten Aussicht vorhanden waren, diese jedoch nicht besetzt werden konnten, da es viel zu windig war. Wir hätten auch im Innenraum Platz nehmen können, wo es sehr leer war, allerdings hat uns hier die Atmosphäre nicht allzu sehr zugesagt, da vieles doch sehr touristisch wirkt und das Ambiente ein wenig von einer Bahnhofshalle oder einem Speisesaal hat. Wobei die Terrasse dagegen ein Highlight ist. Die Preise im Restaurant sind teilweise akzeptabel. Wobei die Preise für die Vorspeisen teilweise auch "leicht" überzogen sind. So kostet z.B. ein Kartoffelsalat 8,50, ein gemischter Salat 7 Euro und ein Toast mit Auberginen 9 €. Im Vergleich dazu ist das Entrecote vom Grill ein echtes Schnäppchen.


(Restaurant)


Wer das Kloster besichtigen möchte, wenn es ruhig ist und wenig Besucher dort sind, kann hier auch übernachten und findet in der Nacht und am frühen Morgen sicher viel Ruhe. Die "Herberge" (Hospederia) bietet insgesamt 31 einfache Zimmer und 4 Appartements, die 2004 renoviert wurden und angeblich auch behindertengerecht sind. Buchbar ist hier sogar Vollpension/Halbpension. Einzelzimmer sind für rund 50 € pro Nacht zu bekommen.

Fazit:
Ein toller Ort, den man am besten in der Nebensaison besucht oder am Besten gleich dort eine Nacht verbringt, um die Besucherströme zu vermeiden. Wer schon mal hier ist, kann natürlich auch gleich die anderen beiden Klöster (Santuari de Nostra Senyora de Gracia und Santuari Sant Honorat), die korrekterweise auch "nur" Heiligtümer (Santuari) sind.

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Dienstag, 23. August 2016, 21:35

Randaberg

Die Fahrt zum Flughafen haben wir an unserem letzten Urlaubstag nochmals genutzt um eine weitere Sehenswürdigkeit der Insel anzuschauen. Zwischen Llucmayer und Algaida liegt der Tafelberg Randa, mit 549 Metern die höchste Erhebung in diesem Bereich der Insel.

Erreicht man das Dörfchen Randa, um den Aufstieg zu beginnen, erinnern die schmalen Gässchen und der Baustil schon ein bisschen an Bergdörfer. Auf dem Randaberg selbst tummeln sich drei "Heiligtümer". Wir haben uns zuerst ganz nach oben zur Santuari de Nostra Senyora de Cura gemacht. Die Strecke nach oben schlängelt sich, wie bei unseren Ausflügen zum Cap de Formentor oder auch der Santuari de Sant Salvador in engen Haarnadelkurven nach oben. Auf dem letzten Stück zum "Gipfel" wird das Terrain flacher und vorbei an Antennenanlagen erreicht man dann das erwähnte Kloster.



Auch hier hatten wir wieder Glück und fanden ohne Probleme einen Parkplatz. Die Nähe zu Palma de Mallorca ließ sich aber nicht leugnen. So manchen Jugendlichen war es dort wohl zu öde und so war mit uns u.a. auch eine sehr große Gruppe Niederländer und deren Jeeps mit auf dem Berg. Gestört hat dies allerdings so gut wie nicht. Die im Reiseführer erwähnten Busladungen touristischer Ausflügler haben wir jedoch nicht zu Gesicht bekommen.

Wie bei vielen dieser Heiligtümer sollte man seinen Besuch aber besser nicht auf einen Sonntag oder Feiertage legen. Denn dann wird das Kloster natürlich auch von Wallfahrern besucht, denn für die Mallorquiner ist das Franziskanerkloster nach dem Santuari de Lluc der zweitwichtigste Wallfahrtsort der Insel.

Der Blick der sich den Besuchern von diversen Aussichtspunkten bietet geht weit über die Insel und zur Inselhauptstadt.





Im auf Touristen und Wallfahrer eingestellten Restaurant kann man sich in einem Arkadengang, auf der Restaurantterrasse oder im Inneren des Restaurant stärken.



Zur Anlage gehören zudem ein Klostermuseum das täglich von 10.30 Uhr - 13.30 Uhr und von 15.30 Uhr bis 17.30 Uhr geöffnet hat. Wir haben das Museum, wie auch den Klosterladen nicht besucht und stattdessen einen Blick in die einfache Kapelle geworfen.



Auf der Rückfahrt sind wir noch zur Santuari de Nostra Senyora de Gracia abgebogen. Zu erreichen ist das unterste der drei Klöster auf dem Randaberg durch eine Toreinfahrt, ca. 1,3 Kilometer nach dem Örtchen Randa. Nicht verwirren lassen, direkt nach der Toreinfahrt ist ... nichts. :denk: Einfach die schmale Straße weiterfahren und nach ca. 150 Meter ist das Kloster zu erkennen und der Parkplatz lässt erkennen dass hier auch schon mal reger Trubel herrschen könnte.



Die Bauweise direkt unter den hoch aufragenden Felsüberhängen ist imponierend. :shocked: :foto:



Das Kloster besteht aus einer weiß gekalkten Kapelle und Nebengebäude. Die Aussicht vom Kirchvorplatz und von der Terrasse bis hinüber zur Südküste macht den Besuch doppelt reizvoll. Es lohnt sich übrigens auch in die kleine Kapelle hineinzugehen. Dort befinden sich auch Bilder die eindrucksvoll das "Damals" und das "Heute" dieses Kleinods darstellen. Eine Meisterleistung wie dieses Kloster wieder zum Leben erweckt wurde.



Gab es auf dem "Berggipfel" neben uns noch weitere Touristen so waren wir in diesem Kloster wirklich mutterseelenallein. Die Ruhe, ein Kirchlein unter Felsüberhängen und dazu der grandiose Ausblick - schöner kann ein richtig toller Urlaub kaum enden. :TOP:

Daher genug der Worte - Bilder sagen eh mehr aus ...



"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen" (Karl Valentin)