Bei einem unserer Ausflüge auf Bali wollten wir uns das Bali-Dorf Tenganan anschauen. Ich hatte viel darüber gelesen, es handelt sich um eine strenge, konservative Gemeinschaft. Bis in den 60er Jahren durften ausländische Besucher nur mit einer Sondergenehmigung in das Dorf, das sieht heutzutage anders aus. Allerdings ist es den Bewohnern nicht erlaubt, jemanden aus einem anderen Dorf zu heiraten. In dem Fall muss er das Dorf verlassen. Das gesamte Dorfleben ist den traditionellen Regeln unterworfen. Mit unserem Guide, mit dem wir schon eine Tour gemacht hatten, fuhren wir in Richtung Candi Dasa, Tenganan ist etwa 3 km davon entfernt. Als wir das Dorf betreten, fühlten wir uns in eine andere Welt versetzt. Man spürt gleich, dass die Menschen hier noch ihre Traditionen achten. Neben den Wohnhäusern, die aus Stein erbaut sind sich an der Dorfstraße entlangziehen, sehen wir noch die Versammlungshalle und den Dorftempel. Auch das Kunsthandwerk hat einen hohen Stellenwert. Tenganan ist bekannt für seine Textilien und Korbwaren. Wir können auch bei der Herstellung zusehen. Es gibt ein bestimmtes Handwebverfahren, Doppel-Ikat, dass nur noch hier gepflegt wird. Wir können sehen, wie Stoffe mit wunderschönen Mustern entstehen, denen mystische Kräfte nachgesagt werden.
Auch wurde uns gezeigt, wie Lontar-Blätter hergestellt werden. Dabei werden besondere Zeichen in getrocknete Palmblätter geritzt wurden. Das Ganze wird dann eingefärbt und mit Bambusrohren zusammengefasst. Auf diese traditionelle Art entstehen ganze Geschichten.
Es gibt auch ein paar Verkaufsstände, aber wir empfanden das ganze als nicht so sehr touristisch.