Service- und Barpersonal gebe ich Trinkgeld immer gezielt, diskret und direkt. Das geht ganz gut - man kann z. B. beim Abräumen etwas in die Westentasche stecken, es beim Händeschütteln den Besitzer wechsen lassen, unter der Kaffeetasse verstecken, etc.. Ich achte aber immer darauf, daß der Chef es nicht mitbekommt, denn der will oft seinen Anteil haben, obwohl er vielleicht selbst gar nicht mit anpackt und sowieso schon ein höheres Grundgehalt hat.
Viele Hotels haben ja auch Trinkgeldboxen herumstehen. Bevor ich da etwas hineinwerfe, frage ich mehrere "einfache" Angestellte, wie die Trinkgelder verteilt werden. In manchen Hotels bekommen die Abteilungsleiter 30% und mehr aus der Trinkgeldkasse für sich und der Rest wird unter den Kellnern aufgeteilt. Sowas unterstütze ich nicht. Der, der mich gut behandelt und einen guten Job macht, soll auch direkt etwas davon haben.
Trinkgeld bekommen von mir natürlich die Bellboys (aber nur, wenn sie korrekt arbeiten, den Koffer auf die Kofferablage legen, das Zimmer (Safe, Licht, Klima, Minibar) kurz zeigen, freundlich sind und nicht nach altem Schweiss riechen. Nur Koffer ins Zimmer werfen und vor sich hinmüffeln gilt nicht

.), Keller und Barkeeper je nach Leistung, Putzfrau (ab dem 2. Tag - erstmal will ich sehen, wie sie ohne Trinkgeld putzt

Wenn sie richtig gut ist, gibt es auch noch ein kleines Haribo - Päckchen als Goodie dazu), Köche (ja, auch die Köche. Es macht Sinn, sich mit dem Kerl an der Showcookingstation anzufreunden, wenn er freundlich ist und kochen kann

), gerne auch Gärtner (wenn sie freundlich grüßen, der Garten top - gepflegt ist und sie einem, wie z. B. in der Dominikanischen Republik durchaus üblich, auch mal eine Kokosnuss von der Palme holen und öffnen), Haustechniker bekommen auch etwas, wenn ein kleiner Defekt auf dem Zimmer schnell behoben wird.
Aber ich lehne es strikt ab, mit Trinkgeld in Vorleistung zu treten, um mir guten Service zu erkaufen. Erst der Service, dann das Trinkgeld. Kein Service = kein Trinkgeld