Interessante Ausgrabung!
Ich reise (fast!) am liebsten allein ... egal welche Art der Reise.
Zumeist plane ich das Solo ja schon, für eine kurze und effiziente Erholung buche ich dann typische Clubkonzepte mit rundem Sportprogramm (für Notfälle!) und direkter Strandlage in nicht zu weiter Entfernung und möglichst fast 100%iger Schönwettergarantie.
Herrlich!
Leider scheine ich eine sehr kommunikative Aura zu haben, und so finde ich die ersten "Freunde" oft schon auf dem Clubtransfer. Diesen hab ich nach langer Zeit privater Organisation vor etwa 3 Jahren einmal bewusst ausgesucht - a) wegen des Preises und b) zur Erforschung (es fahren ja alle Insassen in ein und dieselbe Herberge) -
ne Schau! Bereits vor der Ankunft an der Reze hatte ich Einladungen zu Strandwanderungen, sollte mich für Mountainbiketouren begeistern, am Schleifchentournier teilnehmen und "wir können ja gleich mal zusammen was essen und dann sehen wir weiter" ...
Ich muss sicher nicht erklären, warum ich den nächsten Transfer wieder individuell gebucht hab? (Schiet auf die 60 Öcken!) ...
Strandcamps mit bunten Teilnehmern wohne ich besonders gerne bei wenn man schon zu acht ist ("leider passt Du nicht mehr an "unseren Tisch"" ... Chackaaa!) oder bescheide ganz offen, dass mir die Sammelzeit vor dem Restaurant zu früh/ zu spät ist - wobei ich mir mit dem Heucheln von Bedauernis keine besondere Mühe gebe.
Am liebsten meandere ich abends allein im Restaurant, winke Tagesbekanntschaften frohgemut zurück und setze mich immer zu anderen Leuten. Erweisen sie sich als langweilig / nervtötend /zickig ... ist es nicht schlimm, überzeugen sie mich mit Humor, Lockerheit und bunten Themen, kriegen sie eine zweite Chance.
Ich wecke niemanden, wenn ich Morgegrauen heimschleiche oder zum Schwimmen aufbreche, ich hab mein Bad für mich, kann mein Zimmer mit verworfenen Outfits verwüsten, mir eine Katze anlachen und Alleinsein ist doch nie einsam.
Allerdings habe ich mich ebenfalls schon als Wohnungshüter in verschiedenen großen Städten und kleinen Orten als souveräner Solist bewiesen - es bedarf für mein Wohlbefinden also keiner Animation oder organisierter Verpflegung - auch als Selbstversorger komme ich vergnügt klar, gebe aber gleich zu bedenken, dass man mich zum Housesitting in ein 200 Seelendorf im Tessin nur für 7-8 Tage buchen kann ...
Zugeständnisse der Art "da mach ich dann eben mal, wozu ich sonst eher keine Lust habe" sind für
meine Ferien tabu, diese Konten hab ich nach meiner Ansicht im Alltag schon ausreichend angefüllt!
Was ich jedoch nicht machen würde:
Einen Haufen Geld für ein tolles aber völlig annonymes Hotel ausgeben an einem einigermaßen anstrengenden oder uninteressanten (oder beides) Ort und "Ferien" dranschreiben ...