Die Flüge werden knapp
Die Airlines streichen auf immer mehr touristischen Strecken
Die Airlines mauern. Während reihenweise touristische Flüge für den Sommer gestrichen werden, will man offiziell nichts Genaues sagen. „Wir prüfen gerade den Sommer“, heißt es bei Air Berlin. TUI Fly gibt immerhin zu: „Wir haben in Absprache mit den Veranstaltern die Kapazitäten gesenkt und dabei auch Ketten optimiert und zusammengelegt.“
75 Charter-Ketten haben TUI Fly, Air Berlin und Condor mittlerweile für den gesamten Sommer storniert, wird aus Veranstalterkreisen berichtet. Betroffen sind die Balearen, die Kanaren und Griechenland, aber auch relativ gut laufende Ziele wie Ägypten, Tunesien und die Türkei.
Die Ferienflieger reagieren damit auf die Nachfrageflaute, die Veranstalter wie Reisebüros seit Monaten spüren. TUI lag Anfang Februar bei den Sommerbuchungen um 14 Prozent unter Vorjahr, die Thomas-Cook-Veranstalter sogar um 20 Prozent. Angesichts solcher Zahlen war klar: Die Flugkapazitäten müssen runter. „Es könnte auf etwa zehn Prozent weniger als geplant hinauslaufen“, schätzt FTI-Geschäftsführer Boris Raoul.
Kräftig gestutzt wurden auch die Langstrecken. Bei Air Berlin ist vor allem der Flughafen München Leidtragender, wo ab Ende April die Ziele Miami, Fort Myers, Bangkok und Kapstadt entfallen. Die Strecken nach Varadero und Cancun werden zusammengelegt, die Flüge nach Mombasa entfallen im Mai. Leipzig und Berlin büßen ihre Route nach Punta Cana ein, Düsseldorf die nach Samana in der Dominikanischen Republik. Condor verringert die Strecken nach Las Vegas, Vancouver und Punta Cana um einen Flug pro Woche. Mombasa, Sansibar und Varadero werden zeitweise nur alle 14 Tage bedient.
Die Kürzungen sollen verhindern, dass die Preise verfallen und die Margen sinken. Ganz im Sinne der Veranstalter also, vor allem der Konzerne. Doch es gibt auch Kritik. „So viele Maschinen aus dem Markt zu nehmen, bedeutet weniger Umsatz für Reisebüros und Hotels“, kritisiert Andreas Rüttgers, Flugreisenchef bei Schauinsland Reisen. Sein Unternehmen versuche deshalb, die Kapazitäten „so hoch wie möglich zu halten.“ Durch die radikale Verknappung der Kapazitäten sende man das falsche Signal an die erhofften Spätbucher, fürchtet Rüttgers. „Leute, die unsicher sind, fühlen sich dadurch noch in ihren Ängsten bestätigt.“
Quelle: touristikaktuell