Reiseforum - Reiseberichte

Hallo Leute, angesichts des Chaos bei den
Gepäckabfertigungen zum Jahreswechsel 2022/2023 sowohl am Münchner Flughafen,
als auch in Frankfurt/Main unternahmen wir die diesjährige 6-wöchige Canada-Reise
ausschließlich mit Handgepäck. Da wir immer möglichst billig reisen, eine
kleine Herausforderung. Bei dem von uns für 2023 gebuchten Flug hätten wir pro
Kopf / Richtung fast 80 Euro extra zahlen müssen = ergibt 320 Euro nur fürs
Gepäck im Flieger.


Im Nacken saß auch noch ein möglicher Streik bei dem
deutschen Bodenpersonal. Dieser kam dann zwar nicht, aber sicher ist sicher.
Wir buchten über LH den Flug Zürich – Vancouver. Zurück ging es mit Air Canada
(ebenfalls über LH gebucht). Im Kleingedruckten sowohl der Fluggesellschaften
als auch des Flughafens Zürich konnten wir uns informieren, was genau
mitgenommen werden darf.


Jeweils h x t x b



1 Gepäckstück 55 x 23 x 40

1 Zusatz wie z.B. Laptop- / Fototasche 33 x 16 x 43

1 kleine Handtasche 30 x 14 x 25

außerdem: nötige Medikamente in Tasche – wird nicht
mitgezählt


Auch nicht mitgezählt war die kleine (zusammenfaltbare) extra-Kühltasche
in der linken Hand, mit Reiseproviant.


Wir besorgten uns je einen Rucksack der speziell für
Handgepäckformat ausgelegt war, der hat etwas mehr als 100 Euro gekostet, hat sich
also schon gerechnet.


Selber kaufte ich mir noch eine Multifunktionsweste (für
Angler / Jäger) in 3XL mit sehr vielen Taschen, wo ich dann alles mögliche
unterbringen konnte. (Marke Brandit, zum Sonderpreis von um die 30 Euro)



Die einzige Auffälligkeit am Züricher Flughafen: vor dem
Boarding wurden nochmal die Reisepässe überprüft. Dies geschieht normalerweise
bei der Gepäckaufgabe. Ansonsten: nichts auf die Waage stellen, nichts in
Schablonen stellen ob die Maße auch passen. Die machten das da echt mit
Augenmaß. In Vancouver übrigens auch. Obwohl auf der Seite von Air-Canada steht,
dass die dort Schablonen haben.


Gefährlich wird es eher mit via rail – wir waren auch ein
paar Tage mit dem Canadien unterwegs.
Die hatten tatsächlich Schablonen, sowohl in Vancouver, als auch in Jasper.


Und – es mag wohl keiner glauben: wenn man mit Bedacht
packt, bringt man alles unter. Vor allem Kleidung für jedes Klima. Zukaufen
(und danach zurücklassen) musste ich fast nichts, nur ein kleines
Haushaltsmesser, etwas größer als im Handgepäck erlaubt. Das blieb gleich im
letzten Hotel liegen, der / die nächste wird sich freuen.
Mein als Souvenir auf Vancouver Island gekauftes monkey, bescheidene 4 cm lang, legte ich gleich mit
in den Klarsichtbeutel. sie haben es kurz angeschaut, auf die Schablone gelegt,
passt… das Mückenex (250ml) hatte ich in viele leere kleine Shampooflaschen
abgefüllt, das ging auch durch. Nur bei der bereits angeschnitten Gurke in der
Kühltasche und der letzten Konservendose mit Wurst berieten sie sich, ob das
erlaubt ist. Es war erlaubt, beides wurde noch vor Abflug in Vancouver
verzehrt.



Das Reisen nur mit Handgepäck hatte noch einen Reiz: kurz
nach Mitternacht Ortszeit wurde im Februar das Kontingent für wenige sehr
preiswerte Flüge freigegeben – mein Freund schaffte es den Hin- und Rückflug
für rund 520 Euro (pro Kopf) zu buchen. Für Lufthansa ein guter Preis.


Kein Anstehen bei der Gepäckabfertigung, kein Gepäck auf das
man warten muss, kein Gepäck an dem die vierbeinigen Assistenten des Zoll
schnuppernd vorbeigehen, keine zufälligen Stichproben, die Zeit kosten.


Bei den Reisen mit Aufgabegepäck 2016/Tokyo und
2019/Montreal gab es auch keine Unannehmlichkeiten, es dauerte nur etwas länger - und man schleppt Dinge mit, die man dann
doch nicht braucht. Klar, dass wir 2024 nach Japan auch wieder nur mit
Handgepäck reisen.



euer Bruder Jonas

Zitat von »Fitschi«

Wir sprechen da aber gerade nicht von einem reinen Badeurlaub , oder ?
Mit mir würdest Du jedenfalls nicht in Badeschlappen und Shorts auf Besichtigungstour gehen und mit der Hasenbärin sicher auch nicht

Wir waren definitiv nicht auf Badeurlaub - das würde ja in den Rocky Mountains nicht so wirklich passen.


Wanderurlaub allerdings auch nicht. Wir sind eher die gemütlich spazieren gehenden, sowohl in Städten, als auch in der Natur. Mehr als 2 - 3 Std. gehen am Tag schaff ich eh nicht mehr.

Ausgehen ist nicht unser Ding, shoppen auch nicht. Badeschlappen - die brauch ich wenn es unter 10 Grad hat, oder der Untergrund richtig fies steinig. Meist bin ich barfuss unterwegs - wie hier an den sunwapta falls. Vom Parkplatz ist es nicht weit, bf geht für mich deutlich besser.



Okay, ich geb es ja zu - wegen dem Flug hatte ich Leinenturnschuhe an den Füssen. Aber die waren ja an den Füssen, und nicht im Rucksack - die extra leichten Badeschlappen für Notfälle nahmen da deutlich weniger Platz weg.

die Idee, nur mit Handgepäck, kam nicht wegen einer möglichen Ersparnis. Das war eher Zufall.
Auslöser waren die teilweise sehr krass formulierten Artikel in Zeitungen wie Münchner Merkur, FAZ und NZZ die über Gepäck-Chaos an den Flughäfen berichteten.

Die Ersparnis war nur ein - zugegeben für mich zumindest willkommener - Effekt.

Zitat

Interessant.
Aber für mich wäre das nichts. Wie viele Male in den Wochen des Aufenthaltes
stellte sich denn das Gefühl ein, etwas zu vermissen, was man vor Ort nicht
oder nur aufwändig ändern konnte? Aber ganz ehrlich!

Du willst wirklich eine ehrliche Antwort, eine ganz ehrliche?

Das erste Mal war bereits kurz nach der Ankunft, wir waren in einem Hotel
in Burnaby.

Da hab ich mein Universalmesser vermisst, Klingenlänge 10 cm. Gut für alles
was man halt so schneiden muss, Schinken, Käse, Gurken ect.

Dazu müsst ihr wissen, wir buchen nur ÜN mit Frühstück (falls überhaupt). Ansonsten
sind wir weitgehend Selbstversorger. Aus essen gehen ist natürlich gelegentlich
auch drin, wenn es sich zeitlich so ergibt.

Ein Küchenmesser stand nun auf der Einkaufsliste ganz oben.

Ansonsten hatten weder ich, noch
mein Freund etwas vermisst. Wir reisten ab Anfang Juni, erwarteten also
keine extreme Kälte mehr. Einige der Pässe in den Rockies waren aber zu Beginn noch
zu. Eine dicke Jacke, dicker Pullover und Regenzeug hatte dennoch jeder, dazu
je zwei T-Shirts / Buxen / Unterwäsche zum Wechseln. Da wir meist mindestens
drei Nächte in einem Hotel blieben, war einmal kurz ausspülen im Waschbecken
kein Problem.


Beim Flug hatte jeder seine Turn- bzw Halbschuhe an den Füssen, und ein
paar Flipflops im Rucksack. Socken? Nur im Flieger, in den geschlossenen
Schuhen.


Bei Hygieneartikeln sind wir nicht penibel, es reicht die hoteleigene Seife
/ Duschgel / Shampoo, mein Freund hatte eine Zusatzflasche 100ml
Spezialshampoo. Zahnpasta teilten wir uns eine Flasche (2 in einem = Zanpasta /
Mundwasser) 75ml. Rasieren? Nur wenn‘s sein muss, zwei, drei Mal im Jahr.


Nicht dabei, aber auch nicht schmerzlich vermisst hatte ich mein WW-Zoom 10
– 20mm, das hätte aber in der Fototasche Platz gehabt.


Ehrlich, also wirklich ehrlich: das einzige was wir vor Ort außer dem
Messer kaufen mussten, war das Mücken-Ex.