Ich denke für die hier zitierte "Touri-Schublade" gehören immer mindestens 2 oder 3 Rahmenbedingungen dazu. Wenn diese sich miteinander verknüpfen oder verbinden, schlägt die Tourifalle zu. Wobei man heftig darüber streiten kann, wer Verursacher/Gewinner und wer Geschädigter/Verlierer ist.
Zunächst gibt es sie überall auf der Welt -
die touristisch hoch frequentierten Zonen. Egal ob am Kölner Dom in der Kölner Altstadt, ob in Cannes an der Croisette, in Nizza auf der La Prom, in Rom am Fontane di Trevi oder in Trastevere, ob auf dem Champs Elysees in Paris, im Ginza Viertel von Tokio, auf der Piazza San Marco in Venedig oder direkt an der Copacabana in Rio, ja und auch in Düsseldorf auf der Kö und an weiteren vielen Hundert Touristen-Standorten.
Überall dort wo "Massen" von Touristen im "Rudel" auftreten, suchen Gastronomen ihr Business. Das ist zunächst legitim. Dort kostet dann ein simples Bier in einem Straßen-Cafe eben auch mal 10,- Euro - mehr oder weniger. Die örtlichen Gastronomen wissen dort sehr genau, dass es fast immer ausreichend touristische Gäste gibt, die sich dort niederlassen und bereit sind (mehr oder weniger) den deutlich überhöhten Preis zu zahlen. Manche Touristen tun das zähneknirschend, andere wissen das man in diesen Top-Lagen natürlich mehr zahlt. Wieder andere empfinden es als Abzocke.
Der etwas erfahrene Tourist hat allerdings ein Auge dafür und die notwendige gastronomische Sensibilität, für solche gastronomischen Betriebe. Entweder ist im das Flair, das Ambiente und die besondere Lage des Standort's viel wert und er ist gerne dafür bereit mehr zu zahlen oder eben nicht.
Überall auf der Welt gibt es solche Zonen. Auf Flughäfen genauso wie in top Citylagen. Wer in Wien (Fallbeispiel) die Sachertorte nicht "irgendwo" genießen möchte sondern im Hotel Sacher, der muss die innerliche Bereitschaft und Akzeptanz mitbringen, für das Stück Torte dort auch z.B. 6,- oder 7,- Euro zu zahlen.
Gastronomen suchen ihre Chance, dass ist völlig legitim. Und nochmals, wer dabei der Gewinner und wer dabei der Verlierer ist, kann man sehr unterschiedlich bewerten. Das Leben besteht eben auch aus einem (gastronomischen) Deal. Und solange diese Deals legitim sind, ist doch alles in Ordnung.
Jeder kann für sich entscheiden, wo er seine Kulinarik genießt und welche Ansprüche er an Küche und Service stellt. Und jeder Gastronom muss sehen, welche Preise er an seinem lokalen Markt durchsetzen kann. Schon simpele Straßencafes in deutschen Kleinstädten geben gerne den Hinweis bei der Kaffee-Bestellung: "Draußen gibt es nur Kännchen".