Bei unserem ersten Malle Urlaub (welcher mindestens 20 Jahre her ist) sahen wir mit Verwunderung ein Schild am Frühstücksbuffet , ungefährer Wortlaut :" Es ist nicht erlaubt Speisen vom Buffet mitzunehmen ".
Vor dem Restaurant gab es diesbezüglich auch einen eindeutigen Hinweis sowie das Angebot, sich bei Bedarf individuelle Lunchboxen richten zu lassen. Was das gekostet hätte, weiß ich nicht, aber ich denke, es wird sich im Rahmen gehalten haben. Vermutlich im einstelligen Eurobereich, vielleicht auch im untersten zweistelligen Bereich.
Was wir in den letzten Tagen beobachten durften/ mussten, spottete jedenfalls jeglicher Beschreibung. Da wurden dick belegte Stullen (unglaublich, was alles zwischen 2 Brotschreiben passen kann
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) mal eben so in Stoffservietten (!!! Hallooo?!?) verpackt und in die Tasche gesteckt
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Was danach mit den Stoffservietten passiert ist, sei mal so dahingestellt. Andere Miturlauber hatten sich gar Butterbrotbeutel mitgebracht, um diesen Lebensmittelmissbrauch und -diebstahl zu perfektionieren. Abends sah ich sie dann, als sie vom Golfen zurück kamen. Der erste Gang führte zur Mülltonne, um die doch nicht verzehrten Stullen zu entsorgen. Geht's noch?!? Gehen solche Leute auch daheim mit einer Handtasche voller Tupperboxen zum Brunch?
Wir waren nicht in einem billigen 2- oder 3 - Sterne - Hotel irgendwo am Ballermann... es handelte sich um ein 5* Hotel, das Publikum bestand mehrheitlich aus Golfern, die auf den ersten Blick alles andere als billig oder arm wirkten. Ganz im Gegenteil. Aber wie erbärmlich ist es, auf dem Golfplatz zu stehen und die geklaute Stulle aus dem Hotel samt geklauter Stoffserviette aus der Tasche zu ziehen?!?
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Halloooooo... wenn man beim Golfen zwischendurch Hunger bekommt und der Weg zum Restaurant einem zu weit erscheint und/ oder man die Runde nicht unterbrechen mag - wo ist das Problem, sich vorab im Supermarkt z. B. ein paar Müsliriegel, Kekse, Äpfel, Bananen, etc. als kleinen Zwischensnack zu kaufen und mitzunehmen? Oder sich im Hotel eine Lunchbox zusammenstellen zu lassen? Ist auch hygienisch unbedenklicher. Wenn das Geld oder der Geist dafür nicht reicht... dann kann man das mit dem Urlaub machen oder Golfen imho auch ganz vergessen.
Manche Personen (es fällt mir schwer, diese Leute als Hotelgäste zu bezeichnen, denn sie verhalten sich nicht, wie Gäste es tun sollten) überstrapazieren leider die Gastfreundschaft und missinterpretieren ein Buffet als Take Away - Imbiss. Man kann ja an einem Buffet essen, soviel und worauf man Lust hat. Die Auswahl war in diesem Fall auch wirklich sehr groß und gut und mehr als nur reichlich. Eigentlich schon zu reichlich - so viel Auswahl und Abwechslung, wie es dort gab, konnte man gar nicht durchprobieren. Wer da morgens gut gefrühstückt hat, der hält es bei HP - Buchung durchaus auch bis zum Abendessen aus, ohne dabei Hunger zu spüren. Ein Frühstücksbuffet ist aber trotzdem nicht dafür da, um sich dort die Tagesverpflegung für die nächsten 8 - 10 Tage zu sichern und sie bei abendlicher Rückkehr in die Mülltonne zu hauen. Man frühstückt, worauf man Lust hat und darf dabei durchaus auch mal über Stränge schlagen und heftig sündigen (Churros mit Schokosauce
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) - aber man schmuggelt nichts davon als Tagesverpflegung wie auch immer verpackt aus dem Restaurant. Das Schlimme dabei ist, wie hier schon geschrieben wurde: Wird ein Gast krank, bekommt Durchfall, etc. - dann ist nach seiner Meinung garantiert das Hotel der Verursacher. Er hat ja schließlich nur Lebensmittel aus dem Hotel zu sich genommen
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. Dass eben diese Lebensmittel zwischenzeitlich von ihm selbst und über Stunden hinweg nicht sachgemäß gelagert wurden (z. B. im Mietwagen, der in der prallen Sonne stand oder stundenlang ungekühlt in der Golftasche) und dass er selbst Schuld an seinem Umwohlsein tragen könnte, weil er sein Diebesgut schlechtwerden lassen hat, zieht er natürlich nicht in Erwägung