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Sina

Master Amigo

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61

Montag, 26. Oktober 2015, 23:22

Ich behaupte es gibt nur noch wenige Arbeitsstellen die wirklich familienfreundliche Arbeitszeiten haben.


Stimmt - aber was ist schon familienfreundlich? Irgendwann ist es für jeden doof, dass er gerade arbeiten muss, wenn die familiäre Situation eigentlich etwas anderes erfordert. Solche Situationen kennt wohl jeder.

Gerade große Firmen tun heute aber im Gegenzug auch eine ganze Menge für ihre Angestellten und das sollte man nicht vergessen. Da gibt es Betriebskindergärten und Kitas (sehr praktisch - Mama/Papa kommt morgens mit Kind zur Arbeit, liefert es in der Kita/ im Kindergarten ab, arbeitet ganz normal, isst vielleicht mittags gemeinsam mit Kind in der Betriebskantine und nimmt es abends wieder mit), flexible Arbeitszeiten (es ist völlig egal, ob man nun um 08.00, um 09.00 oder um 10.00 kommt und wann man geht - solange man sein Pensum erledigt. Wieviel Zeit man dafür braucht, hat man selbst in der Hand. Klar gibt es Hochstressphasen, in denen der Arbeitstag 12 - 16 Stunden hat und manchmal ist das Pensum einfach zuviel... aber es gibt auch genug Gelegenheiten, um es mal ruhiger angehen zu lassen und nur 5-6 Stunden zu arbeiten. Gleicht sich alles irgendwie aus.), Home - Office Lösungen bzw. überhaupt die Möglichkeit, z. B. bei Erkrankung des Kindes/ Partners oder in der Erziehungszeit von daheim aus zu arbeiten, etc.. Das wäre vor 20 Jahren noch so ziemlich undenkbar gewesen, schon alleine aus technischen Gründen.

Natürlich kann es solche Lösungen nicht für alle Berufe geben, denn in vielen Berufen ist nunmal persönliche Präsenz am Arbeitsplatz Pflicht und unumgänglich - aber in vielen Berufen und Branchen geht es wunderbar. Bringt allerdings auch den Nachteil mit sich, dass man irgendwie nie so richtig Feierabend hat und immer erreichbar ist, sein muss, sein will. Ich habe den großen Luxus eines Home - Offices und kann mir meine Arbeitszeiten frei einteilen - aber gemacht werden muss die Arbeit trotzdem und das völlig unabhängig von Uhrzeit oder Wochentag. Wenn ich was schleifen lasse, schneide ich mich ins eigene Fleisch, die Arbeit macht sich nicht von alleine. Dabei kommen durchaus mehr Arbeitsstunden zusammen als im normalen Angestelltenverhältnis. Finde ich persönlich aber überhaupt nicht schlimm, denn ich habe es mir schließlich selbst so ausgesucht :D Wenn mir zwischendurch der Kopf raucht, gehe ich mitten in der Woche runter in den Garten und buddele da herum, ordne derweil meine Gedanken, philosophiere vor mich hin, treffe Entscheidungen... und dann geht's weiter :go: Mein "Laden" ist 24/7 geöffnet - ich habe meine Kunden aber so "erzogen" bzw. haben sie ohnehin den Anstand, dass sie mich nach 22.00 und am Wochenende nur in Notfällen kontaktieren und das dürfen sie dann auch sehr gerne tun.

Das Arbeitsleben und die Arbeitszeiten haben sich geändert - ohne Zweifel. Trotzdem brauche ich persönlich nicht unbedingt verkaufsoffene Sonntage und ich muss auch nicht um 22.00 im Supermarkt meinen Einkauf erledigen. Über einen netten Herbstmarkt oder ein schönes Weinfest hingegen freue ich mich. Aber ich brauche sonntags nun wirklich keinen geöffneten Baumarkt oder einen offenen H&M :Nope: Die breite Masse scheint das anders zu sehen und es scheint sich zu rentieren. Sonst gäbe es das alles ja nicht :pfft:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Epprechtstein

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62

Dienstag, 27. Oktober 2015, 03:20

Dabei kommen durchaus mehr Arbeitsstunden zusammen....
Ab diesem Absatz meine volle Zustimmung! :thumbsup:

WXYZ

Master Amigo

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63

Dienstag, 27. Oktober 2015, 12:46

Ich halte es offen gesagt für ein wenig scheinheilig, die Verkäuferinnen zu bemitleiden, die an einer begrenzten Zahl von Sonntagen im Jahr arbeiten müssen. Bemitleiden wir auch die Mitarbeiter in Hotels, Restaurants, im ÖNPV, im Kino, im Fitnessstudio, im Zoo, im Freizeitpark, etc.? Die haben auch oft Familie und sind sonntags mit einer Selbstverständlichkeit für uns da. Jeden Sonntag und nicht nur max. 1x pro Monat. Würde jemand auf einen sonntäglichen Zoo-, Restaurantbesuch oder andere Freizeitaktivitäten verzichten, weil da ja evtl. Leute arbeiten, die Familie haben? Ich kann es mir kaum vorstellen und ich kann mir auch nicht vorstellen, dass z. B. eine Verkäuferin beim sonntäglichen Familienausflug auf fleissige Dienstleister in den diversen Freizeiteinrichtungen und Gastronomiebetrieben verzichten möchte :ironic: .

Unbestritten ist der Verdienst im Einzelhandel nicht gerade rosig, aber im Dienstleistungsbereich sieht es auch nicht besser aus. Das ist nunmal die Zeit, in der wir leben.
Völlig korrekt Sina.

CharlyB

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64

Dienstag, 27. Oktober 2015, 17:53

:pfft: das ist so korreckt wie die Steigerung in %

...seit Einführung der Zusatzleistung sind die Löhne weniger gestiegen , danach steigerten sich die "Zusatztage" innerhalb weniger Jahre um das doppelte und dabei entwickelte sich keine zeitnahe Steigerung im Lohn. Erst seit dem Beginn des Mindestlohn kam Bewegung ins Portemonai. :KSM:

Der Freizeitausgleich ist eh für die Katz weil die Familie der Beschäftigten ja auch mal auf solche Events will :Nope: aber nicht kann weil Mama schon wieder arbeitet. :sadangel: Dann wenn sie frei hat hat ist für die Familie keine Zeit! :flo:

Toll Entfremdung auf Staatswillen wie lustig ist das anzusehen. :corräkt:


Und wo bleibt der Vater der ist quer parallel in anderen Bereichen tätig.


Ne danke , schafft mal Soziallösungen die für alle glatt ausgehen :mecker:
Die Welt ist unser Feld, dazu muss man kein Bauer sein; könnte aber hilfreich sein.

Epprechtstein

unregistriert

65

Dienstag, 27. Oktober 2015, 18:15

Jeder träumt nur noch von Freizeit :thumbdown: Wieviel Tage im Jahr sind frei? Genügend, meist um die 30 Tage Urlaub, ca 10 Feiertage, 52 mal Wochenende( findet für einige halt wochentags statt), 5 Tage- Woche ist die Regel, freilich gibt es Ausnahmen. So what, es gibt kaum Arbeitnehmer auf dieser Welt, denen es besser geht! Ich kann dieses Lamento nicht mehr hören.

CharlyB

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66

Dienstag, 27. Oktober 2015, 18:49

Schönes Fallbeispiel
Bleibt bei mir
24 Tage Urlaub 6 Waschtage = 30 stimmt
10 Feiertage nö NDS hat 7 davon 3 Diensttage = 4
52 WE davon 6 Nachtdienste Fr-So verbleiben 46
davon 4 Sonntagdienste = 42
arythmisch 12 Sa = 30 komplette WE abzüglich 6Wochenenden aus Urlaubsreglung = 24
Die tarifliche Regelung soll 5 Tage/Woche betragen ist defakto derzeit bei 5,8 bedingt durch Strukturwechsel :woza:
War ja nix als Vergleich :hschein:
Die Welt ist unser Feld, dazu muss man kein Bauer sein; könnte aber hilfreich sein.

67

Dienstag, 27. Oktober 2015, 18:58

Vom Thema des Threads sind wir damit in etwa so weit weg wie von der Verständlichkeit mancher Berechnung. Daher bitte wieder zurück zur eigentlichen Thematik. :danke:
"Es ist schon alles gesagt, nur noch nicht von allen" (Karl Valentin)

68

Dienstag, 27. Oktober 2015, 19:32

@Eppi
"Deine" Zahlen sind richtig, aber doch leicht veraltet :ironic:
In vielen Spaten sieht es mittlerweile deutlich anders aus, aber ich gebe Dir Recht, dass wir sehr gut dran sind.
Ich habe z.B. das Glück, dass ich als alter Hase meine 30 Tage Urlaub habe und eine 39 Std.-Woche
Alle neuen Mitarbeiter, die seit ca. 8 Jahren bei uns angefangen haben, müssen mit 27 Tagen Urlaub und 40 Std./Woche hadern, sowie 10 Überstunden im Gehalt inkl.


Mal ein anderes Beispiel
Ein Bekannter Bekannter von uns arbeitet ca. 80 km entfernt in einem großen Möbelhaus.
Sein Verdienst ist mehr als bescheiden (um die 11.-€/Std.) und an verkaufsoffenen Sonntagen muss er 5 Stunden arbeiten. (13.00 Uhr-18.00 Uhr)
Er hat von seinen 55,-€, die er an dem Tag brutto verdient alleine schon ca. 15 € Spritkosten :ratlos:
Da kommt doch Freude auf's arbeiten auf :klatschen:

Das Argument "Wenn Taxifahrer, Zugschaffner, Bedienungen .... Sonntags arbeiten müssen, dann sollen andere es auch tun " ist m.M.n ziemlich an der Sache vorbei gedacht.
Ich sage es nochmal. Es gibt Branchen, die solche Arbeitszeiten erfordern und dann gibt es Branchen, wo es vollkommen überflüssig ist und das Personal mit Sinnlosen verkaufsoffenen Sonntagen demotivieren.
Wenn man mal weiter schaut, haben solche erweiterten Arbeitszeiten auch gewisse negativen Folgen auf Ehrenämter.
Es gibt immer weniger Leute, die bereit sind sich zu engagieren, weil sie arbeiten müssen.
Ohne Ehrenamt, bleiben bald einige Räder stehen und viele Leute schauen dumm aus der Wäsche.
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Sina

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69

Dienstag, 27. Oktober 2015, 21:54

Ich halte "Sonntag" offen gesagt für völlig überbewertet. Ok, es ist ein Tag, an dem ein Großteil der Arbeitnehmer frei hat... aber wer nutzt den Sonntag denn heute schon noch dem eigentlich Zweck entsprechend? Also im Sinne eines christlichen Feiertages und als absoluten Ruhetag? Und selbst wenn jemand sonntags morgens in die Kirche geht - wie viele von den braven Kirchgängern hocken sich dann sonntags mittags in ein Restaurant und nimmt damit anderen (den dort Angestellten) ihre Sonntagsruhe? Und wie viele gehen nach dem Gottesdienst gar zum verkaufsoffenen Sonntag, wenn es sich anbietet? Oder mit den Enkeln in den Zoo, etc.? :hschein: Aber wehe, der Nachbar zu Hause saugt sonntag Staub, hängt Wäsche im Garten auf oder macht leise Gartenarbeiten :mööööööp:

Das ist für mich ein wenig wie Wasser predigen, aber Wein s..... .

Wir haben das Glück, im weltweiten Vergleich gesehen doch recht humane Arbeitszeiten und eine vergleichsweise größzügige Urlaubsregelung zu haben. Viele von uns haben sogar eine 5 - Tage - Woche und bekommen Ausgleich für jede Überstunde. Mal ehrlich - ob man nun 39 oder 40 Stunden/ Woche arbeitet, ist doch eigentlich egal und das macht den Kohl nicht fett. Hinzu kommen die Feiertage (auch wenn dieses Jahr Allerheiligen auf einen Sonntag fällt - jede Wette, in vielen niedersächsischen Städten wird offen sein :pfft: ). Man kann sich imho nicht hinstellen und wegen ein paar verkaufsoffener Sonntage im Jahr jammern, aber selbst gerne die Dienstleistungs- und Freizeitangebote, die es sonntags so gibt, gerne nutzen wollen bzw. nutzen. Wenn man schon jammert, dass Menschen, obwohl Sonntagsarbeit in deren Branchen eher die Ausnahme darstellt, ab und an mal sonntags arbeiten müssen, dann sollte man konsequenterweise auch selbst sonntags niemanden mit seiner Anwesenheit behelligen bzw. ihm Arbeit machen, sondern wirklich an diesem Tag konsequent zu Hause bleiben.

Um zum Thema zurückzukommen: Ich habe Zweifel, dass ein verkaufoffener Sonntag dem Handel wirklich was bringt. Vor allem dann, wenn das Ganze in Kombination mit einem Herbstmarkt angeboten wird. Wer will sich schon mit Einkaufstüten ins Marktgedränge stürzen? Ein verkaufsoffener Sonntag ist imho eine gute Chance, mit guten Aktionen mehr potentielle Kundschaft zu erreichen und auf sich aufmerksam zu machen als an normalen Wochentagen. Ob es einem gelingt, diese Kundschaft auch wieder zurück in seinen Laden zu holen und wirklich was zu verkaufen, hat man größtenteils in der eigenen Hand.

Mir persönlich würden nette Herbstmärkte mit ihren schönen Ständen, Speis und Trank, etc. ohne geöffnete Geschäfte ausreichen und ich verstehe auch nicht, warum manche Leute ausgerechnet sonntags in einen geöffneten Baumarkt rennen... aber offenbar ist die Nachfrage da und wenn es sich nicht kurz- oder mittelfristig rentieren würde, dann wären die verkaufsoffenen Sonntage wohl nicht schon fast zum "Alltag" geworden.
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Fitschi

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70

Dienstag, 27. Oktober 2015, 22:20

In Asien stellt sich die Problematik gar nicht, da haben die meisten Läden 7 Tage die Woche offen, manche rund um die Uhr.
In einigen Teilen Europas ist es nicht anders, speziell kleine Familienbetriebe haben auf solange sie es für richtig halten .
In den meisten Europäischen Touristengebieten ist das auch kein Thema, nur in offenen Geschäften kann der Urlauber sein Geld loswerden :ironic:
Aber die haben scheinbar alle keine Gewerkschaften :pfft:
In Touristengebieten würde ich es den Betreibern überlassen ob sie öffnen oder nicht, eigentlich würde ich es generell den Betreibern überlassen.
Wenn es sich nicht rentiert bleibt der Laden am Sonntag sicher bald zu.
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Fitschi« (27. Oktober 2015, 22:22)


Sina

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71

Dienstag, 27. Oktober 2015, 23:03

So sieht es aus. In touristischen Gebieten Südeuropas, z. B. in Griechenland, ist die 6- oder gar 7 - Tage - Woche von Mai - Ende Oktober ziemlich normal. Mit Arbeitszeiten von 12 - 16 Stunden und mehr. Ok, es muss auch genug Geld verdient werden, um über den Winter zu kommen, denn da sieht es arbeitstechnisch ziemlich finster aus, vor allem dann, wenn der Arbeitnehmer ein in Griechenland schulpflichtiges Kind hat und nicht mal eben so einen Saisonjob z. B. in österreichischen Skigebieten annehmen kann. Ein sehr kleines Arbeitslosengeld vom Staat gab es bislang 3 Monate lang, danach war 3 Monate lang NIX. Kein Cent. Ob zumindest diese Regelung bestehen bleibt, ist derzeit immer noch offen und auch ein anderes Thema bzw. nur ein Beispiel.

Aber auch anbetrachts dessen sind gelegentliche verkaufsoffene Sonntage bei uns - mögen sie sich rentieren oder nicht - imho Kindergarten.

Ich erinnere mich noch, als ich vor vielen Jahren meine wahrheitsgemäße Arbeitszeitenabrechnung nach einer Dienstreise bei meinem damaligen Arbeitgeber abgab mit der Bitte um Überstundengutschrift. Anlass der Dienstreise (ausgerechnet über Pfingsten - also auch noch Feiertage dabei :skandal: ) war eine ziemlich turbulente Hoteleröffnung, bei der so ziemlich alles daneben ging und welche Arbeitstage von bis zu 16 -20 Stunden Dauer einfach erforderlich machten. Und das Ganze eine Woche lang. 7 Tage am Stück. Meine Füße passten nach der Woche nur noch in Sportschuhe ohne Schnürsenkel. Es war Chaos pur, es musste viel organisiert und koordiniert werden, Möbel bauen sich auch nicht von alleine auf, Zimmer teilen sich nicht von alleine zu und sie putzen sich auch nicht selbstständig. Und die ersten Gäste beruhigen sich auch nicht von alleine :pfft: Besondere Situationen erfordern halt besonderen Einsatz, ich hatte damit kein Problem, sondern tat einfach nur, was getan werden musste und packte da an, wo es nötig war.

Die Personalabteilung sah das anders - ich sollte doch bitteschön meinen Stundenzettel so korrigieren, dass ich an keinem Tag die gesetzlich zugelassene maximale Arbeitszeit (ich glaube, das waren 10 Stunden) überschreite. Sonst gäbe es Ärger bei irgendwelchen möglichen Kontrollen. Und ich hätte ja gar nicht länger arbeiten DÜRFEN. Prima. Sagt mal in so einer Ausnahmesituation jemandem, mit dem man gemeinsam am Schuften ist: "Sorry, wir sind zwar noch im Vollstress und haben noch massig zu tun, aber ich habe meine 10 Stunden voll - ich geh dann mal essen und schlafen. " :Günni:

Da reisst man sich den Allerwertesten bis zu den Ohren auf, um Schäden und Beschwerden vom AG abzuwenden und um dann vom AG zu hören zu bekommen, dass man illegal gehandelt hat und dass man "aus rechtlichen Gründen" keinen Ausgleich für die Mehrarbeit bekommt?!? Die damals geleisten Überstunden habe ich in den Wind geschrieben - bin aber nach wie vor und auch nach vielen Jahren immer noch davon überzeugt, das Richtige getan zu haben. Aber nochmal lasse ich sowas nicht mit mir machen, sondern bin lieber mein eigener Chef. Dann kann ich wenigstens mit mir selbst meckern, wenn ich nach einer Dienstreise erschöpft bin, aber ich weiß auch, dass mein Einsatz honoriert wird :grin:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

Fitschi

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72

Dienstag, 27. Oktober 2015, 23:15

:kuller: Das kommt mir irgendwie bekannt vor, mit einem kleinen Unterschied.
Ich durfte die "Überzeit" also alles was über den 10 Stunden lag (die laut Gesetz geleistet werden dürfen ) an Tagen wo weniger zu tun war eintragen.
Ich hab dann eben auch Freitagnachmittag oder Samstag gearbeitet ohne einen Fuss in die Firma zu setzen :pfft:
Manuelle Arbeitszeiterfassung = die grosse Lügenliste
Ein Trinkgefäß sobald es leer, macht keine rechte Freude mehr :Nope:
(Wilhelm Busch)

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Fitschi« (27. Oktober 2015, 23:16)


73

Mittwoch, 28. Oktober 2015, 07:18

So sieht es aus. In touristischen Gebieten Südeuropas, z. B. in Griechenland, ist die 6- oder gar 7 - Tage - Woche von Mai - Ende Oktober ziemlich normal. Mit Arbeitszeiten von 12 - 16 Stunden und mehr. :grin:



Auf das Argument habe ich gewartet :ironic: :ironic:

Kann man m.M.n aber nicht wirklich vergleichen, da hier praktisch jeder mit seinem Laden Selbstständig ist und wenn er theoretisch nicht öffnen möchte, dann läßt er den Jeansladen, Souveniershop, Taverne, Eisdiele ..... eben zu. (klar, natürlich macht er das nicht)
Die "normalen" Geschäfte (die, die wir hier auch haben), haben ja auch oft Sonntags zu. Geh mal Sonntags durch Athen :ironic:
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt

Sina

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74

Mittwoch, 28. Oktober 2015, 09:55

Die Angestellten dieser Läden, Hotels, etc. sind aber nicht selbstständig :pfft:
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

WXYZ

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75

Montag, 13. März 2017, 17:21

Der Streik wurde heute wieder aufgenommen und soll bis Mittwoch, 15.03., 05.00 andauern.
Es ist eine Frechheit. Es wird Zeit, dass endlich die Inhalte des Tarifeinheitsgesetz greifen. Letzte Woche hat das bereits der GDL-Gewerkschafts-Egomane Claus Weselsky erkannt und dem Tarifangebot der Bahn zugestimmt.

Die Zeiten für Gewerkschaften werden härter. Anstatt sich für ihre Mitglieder einzusetzen, klagt Verdi inzwischen bundesweit gegen offene Sonntage und schädigt damit offensiv den stationären Handel und bevormundet dazu die Verbraucher. Gerade offene Sonntage sind für den Handel wichtig. Sie dienen auch als Wettbewerbsinstrument zum Online-Handel.

Keine Linken, keine Grünen, keine Parteien und vor allem keine Gewerkschaften schaffen Arbeitsplätze. Das tun nur expansionswillige und expansionsfähige (Mittelstand) Unternehmer. Wenn sich Gewerkschaften mal als Arbeitgeber engagiert haben (z.B. siehe Neue Heimat, siehe Konsum), sind sie damit kläglich in der Pleite gelandet.

Auch Amigo

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Montag, 13. März 2017, 19:18

... das Thema ist Streik an Berlins Flughäfen...

Die Zeiten für Gewerkschaften werden härter. Anstatt sich für ihre Mitglieder einzusetzen, klagt Verdi inzwischen bundesweit gegen offene Sonntage und schädigt damit offensiv den stationären Handel und bevormundet dazu die Verbraucher. Gerade offene Sonntage sind für den Handel wichtig. Sie dienen auch als Wettbewerbsinstrument zum Online-Handel.



... liest du auch,was du da schreibst ??? Wer möchte zu diesen Bedingungen Sonntags arbeiten gehen,die Teilzeitbeschäftigten sicher nicht,aber ist hier... :OT:

WXYZ

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77

Dienstag, 14. März 2017, 11:29

... das Thema ist Streik an Berlins Flughäfen...

Die Zeiten für Gewerkschaften werden härter. Anstatt sich für ihre Mitglieder einzusetzen, klagt Verdi inzwischen bundesweit gegen offene Sonntage und schädigt damit offensiv den stationären Handel und bevormundet dazu die Verbraucher. Gerade offene Sonntage sind für den Handel wichtig. Sie dienen auch als Wettbewerbsinstrument zum Online-Handel.



... liest du auch,was du da schreibst ??? Wer möchte zu diesen Bedingungen Sonntags arbeiten gehen,die Teilzeitbeschäftigten sicher nicht,aber ist hier... :OT:
In "meinem" REWE Supermarkt erhält die Kassiererin pauschal für einen offenen Sonntag (13:00 Uhr - 18:00 Uhr) 100,- Euro. Die gute Dame ist gehörig sauer, dass Verdi jetzt zunächst bei uns die verkaufsoffenen Sonntag via Klage unterbunden hat. Für sie war es ein netter Nebenverdienst, auf den sie jetzt mehrmals im Jahr alternativlos verzichten muss. Ihre Reaktion: "Verdi - nein Danke" !

Zudem hat sich die Consumer-Welt verändert. Etwa 30% der deutschen Arbeitnehmer arbeiten inzwischen auch am Wochenende. Bedingt durch Schicht-und Wechseldienst, tätig in Dienstleistungsbereichen und Produktionsstätten, die an 7 Tagen in der Woche tätig sind. Viele davon begrüssen einen verkaufsoffenen. Die große Resonanz an solchen Sonntagen in den Großstädten hat das bisher zweifelsfrei belegt. Überall waren die Städte "gerammelt voll". Der Handel freute sich weitestgehend über hervorragende Umsätze.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »WXYZ« (14. März 2017, 11:31)


78

Dienstag, 14. März 2017, 11:43

Hinweis: Die letzten 3 Beiträge, die sich weniger mit dem Streik am Flughafen Berlin als mit dem Verbot verkaufsoffener Sonntage beschäftigen. wurden hierher verschoben.
"Wenn die Macht der Liebe über die Liebe zur Macht siegt, wird die Welt Frieden finden"
Jimi Hendrix

CharlyB

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79

Dienstag, 14. März 2017, 13:04

:thumbdown: ...die Forderung nach noch mehr Sonntagen zeigt nur den Spiegel der Handelsketten, und verdient weiterhin die Ablehnung, weil keine Freizeitausgleiche geschaffen werden. Der Verbraucher freut sich und die Dienstleister werden nur "benutzt" :püh: , wer auch nur einen Funken Verstand hat beukotiert solche Maßnahmen...
Die Welt ist unser Feld, dazu muss man kein Bauer sein; könnte aber hilfreich sein.

80

Dienstag, 14. März 2017, 13:04

Gerade offene Sonntage sind für den Handel wichtig. Sie dienen auch als Wettbewerbsinstrument zum Online-Handel.


Quark !

Die offenen Sonntage dienen wenigen Branchen (wie z.B. Möbelhandel) und wer online kaufen will, tut es ohnehin (selbst wenn die Geschäfte jeden Sonntag auf hätten).
Der Online-Handel bietet in vielen Branchen viel zu große Vorteile, die kein Geschäft mit einem verkaufsoffenem Sonntag wett machen könnte.

Ich kenne auch einige Geschäfte, die in großen Einkaufscentren verpflichtet sind diese Sonntage mit machen zu müssen.
= teilweise schlechte Umsätze die in keiner Relation stehen.
Am meisten Umsatz machen die Fressstände - das geht immer :döner: :thumbsup:

Wenn sich offenen Sonntage wirklich lohnenn würden, hätten Lidl und Aldi ebenfalls offen - Die Türen bleiben, zumindest bei uns, erstaunlichwerweise zu.
Früher war alles gut, heute ist alles besser. Es wäre besser, wenn wieder alles gut wäre

H. Erhardt