Unser letztes Urlaubshotel in Mexiko verfügte über eine riesige, größtenteils natürlich gewachsene Garten- und Mangrovenwaldanlage mit entsprechender Fauna. Leguane, Waschbären, Nasenbären, Eichhörnchen, Schlangen, jede Menge Vögel... da trieb sich alles Mögliche herum, was die mexikanische Tierwelt zu bieten hat. Natürlich weiß ich, dass man Wildtiere in Hotels genausowenig füttern soll wie z. B. streunende Katzen und dass die Wildtiere dort in ihrem Wald haufenweise natürliche Nahrung finden... aber wenn ein Leguan auf Tuchfühlung kommt oder ein Wasch- oder Nasenbär so lieb Männchen macht oder einem schon am Beim hochklettert, dann kann ich auch nur sehr schwer widerstehen

Bevor ich aber angefangen habe, den Tieren ab und zu ein Häppchen zu geben, habe ich aber erstmal über ihre Ernährung recherchiert, denn schaden wollte ich den Tieren nicht.
Waschbären: relativ unproblematisch, da es praktisch Allesfresser sind (was man auch gesehen hat, wenn sie mal allzu leicht z. B. an die Müllsäcke der Snackbar herangekommen sind und sich mit Cheeseburgerresten den Bauch vollgeschlagen haben). Also mal ein Stück mageres und schwach gewürztes Fleisch ohne Sauce und natürlich ohne Knochen, mal die Haut vom gegrillten Lachs (die mochten sie sehr gerne), mal ein Stück Obst... Besser wären wohl Hundeleckerlies oder trockenes Hunde- oder Katzenfutter gewesen, aber sowas hatte ich nicht dabei.
Nasenbären: Mal ein Stückchen Obst oder eine Scheibe magere Wurst. Aber die wurden bedingt durch ihre sehr zutrauliche Art von anderen Urlaubern schon so reichlichst versorgt, dass sie von mir nichts mehr bekommen haben.
Leguane: Mal ein Stückchen Apfel, eine Weintraube, etwas Melone, eine Erdbeere, vielleicht auch mal etwas Banane (selten, zuviel Banane ist nicht gut für sie). Die ganz zutraulichen Leguane fraßen mir nach etwas Übung und mit viel Geduld auch aus der Hand, nachdem sie begriffen hatten, dass ich nicht vorhabe, sie zu Suppe zu verarbeiten.
Für die Fische, die reichlich in der Lagunenlandschaft des Hotels herumschwammen, gab es löblicherweise zahlreiche Boxen mit Fischfutter, die ich gerne genutzt habe. Somit waren dann die verschiedenen Seevogel - Arten, die nur darauf warteten, dass irgendwer Futter ins Wasser schmeisst und die Fische damit zur leichten Beute macht, auch gleich mit versorgt

Für andere Tiere bestand striktes Fütterverbot, was zwar gut gemeint und verständlich, aber in der Praxis nicht umsetzbar ist. Dafür sind Urlauber eben Urlauber und die Tiere zu sehr präsent. Lieber sollten die Urlauber informiert werden, was, wie und wo gefüttert werden darf und was den Tieren auf keinen Fall gegeben werden sollte. Brot ist z. B. für die wenigsten Tiere gut, da es für Verfettung und Verstopfung sorgt - viele Urlauber fütterten trotzdem massenweise Brot, weil sie das vielleicht nicht wussten und bestimmt auch, weil Brot sich gut aus dem Speisesaal mitnehmen lässt.
Wie haltet Ihr das? Werdet Ihr bei Tieren im Hotel auch manchmal schwach und füttert sie? Womit füttert Ihr? Nutzt Ihr z. B. Katzencafés, wenn es sie in Hotels gibt? Würdet Ihr, wenn das Hotel Euch über die artgerechte Ernährung der verschiedenen Tierarten informiert, auch diese Tipps beherzigen und die Bereitstellung von artgerechtem Futter zum "Selberfüttern" ggf. auch durch eine kleine Spende unterstützen?