Zur Zeit haben ja die "Katalogjäger" wieder Hochkonjuktur. Die neuen Sommerkataloge sind da
Irgendwo habe ich letztens die Aussage gelesen: "Ich hole mir im Reisebüro Kataloge, buche dann online, aber bringe, weil ich so ein netter Mensch bin, die gut behandelten Kataloge wieder zurück ins Reisebüro..."
Das Reisebüro wird sich sicherlich sehr über solche "Kunden" freuen
Die Reisebüros bekommen ja nun nicht gerade unbegrenzt Kataloge für lau von den Veranstaltern, sondern werden dafür teilweise auch zur Kasse gebeten. Das wissen viele nicht bzw. ist ihnen das herzlich egal. Zwar hat jedes Unternehmen wohl in gewissem Maße Werbekosten "für die Katz", aber man muss es doch nicht forcieren. Und sicherlich macht ein Reisebüro, das einen Kunden, der nur zum Kataloge abgreifen hineinkommt, nicht halten kann, in gewisser Weise auch etwas verkehrt (warum nicht den Kunden in ein Gespräch verwickeln, nachfragen, ggf. zusätzliche Kataloge mitgeben, die zu seinen Wünschen passen, etc.) - aber viele wollen auch nur schnell Kataloge haben und haben weder Zeit noch Lust für ein Gespräch. Warum die dann allerdings nicht gleich auf die Onlinekataloge, die ja die meisten Veranstalter mittlerweile ja haben, verstehe ich auch nicht so ganz. Wenn schon online, dann doch bitteschön richtig. Man geht ja auch nicht ins Restaurant, packt sein Butterbrot aus und bittet den Kellner lediglich um einen Teller und Besteck
Aber ich denke auch, daß von den Reisebüros, die es heute gibt, nur die besten langfristig überleben werden. Persönliche, ehrliche und kompetente Beratung, perfekte Zielgebiets- und Produktkenntnisse (die ganze Welt kann niemand perfekt kennen, aber auf mindestens 5 - 10 Zielgebiete sollte man sich schon gut "eingeschossen" haben (die Hälfte davon reine Massengebiete, der Rest gerne exotische Zielgebiete, wo sich nur wenige auskennen und womit man sich von der Masse abheben kann). Außerdem müssen die Reisebüros m. E. verstärkt "zweigleisig" fahren. Also sowohl stationär als auch online arbeiten. Und sich vor allem auch freiwillig über Produktneuheiten und Entwicklungen im touristischen Geschäft informieren. Initiative und Engagement zeigen. Die Möglichkeiten dazu sind dank Internet, Newslettern, E-Learnings, etc. weitaus besser als noch vor 10 Jahren - viele Urlauber informieren sich auch rege über Reisen & Co. und lassen sich schon lange nicht mehr jeden Quatsch andrehen. Warum kriegen das manche Reisebüros nicht gebacken, warten, bis ihnen alles in mundgerechten Häppchen serviert wird und jammern immer nur über das "böse Onlinegeschäft"?
Und - die Öffnungszeiten klassischer Reisebüros sollten deutlich überdacht werden. Viele Berufstätige haben während der Woche schlichtweg keine Zeit, ein Reisebüro, das um 09.00 öffnet und um 18.00 schließt und zwischendurch zwecks Mittagspause geschlossen hat, aufzusuchen. Samstags vormittags hat man auch oft Anderes zu tun bzw. muss auch arbeiten. Warum nicht später öffnen und dafür bis 20.00 oder 21.00 geöffnet haben? Oder Samstags erst mittags öffnen und abends schließen?