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Donnerstag, 10. März 2016, 22:35

Hotelbewertungen, Kritiken bzw. Erfahrungen: Zelda Game & Guestfarm in Gobabis

Bilder: 0

Hotelkategorie: Gästefarm
Zimmer: 16
Campingplätze: 10
WLAN: Ja

Kontakt / Adresse:
Zelda Game and Guestfarm
PO Box 75
Gobabis
Namibia
Telefon: +264 62 560 427
Fax: +264 62 560 431
Email: bookings@zeldaguestfarm.com


Wichtig:
Wir wollen hier keinerlei Fakebewertungen (positiv noch negativ) haben, und behalten uns die Löschung des jeweiligen Eintrags vor.

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (6. Februar 2019, 12:14)


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Sonntag, 13. März 2016, 12:37

Gobabis: Zelda Game & Guestfarm

Die Zelda Gästefarm befindet sich 90 Kilometer östlich von der Ortschaft Gobabis, nahe des Trans-Kalahari-Highways. Der Grenzübergang Buitepos, zwischen Namibia und Botswana, ist 20 Kilometer entfernt.

Zelda liegt in der Omaheke Region, im östlichen Teils Namibias, und umfasst 15.000 Hektar Buschland. Ursprünglich war die Farm eine reine Rinderfarm, nutzt aber heute die Hälfte ihres Landes für Game Drives (Pirschfahrten) mit Touristen - und erzielt mit den Touristen und auch mit dem Jagdgeschäft ein vielfaches als zu Zeiten der alleinigen Rinderzucht.

Das Land wurde im Jahre 1946 von der burischen Eigentümerfamilie zum Preis von 3.500 Pfund gekauft und nach und nach zu einer Farm ausgebaut. Der Name „Zelda“ geht auf die Tochter des damaligen Magistraten zurück – nach ihr wurde die Farm benannt.

Zum Zeitpunkt des Landkaufes lebten auf dem Land bereits die San (Buschmänner). Die „neuen“ Eigentümer räumten ihnen ein Bleiberecht ein und ließen sie auf der Farm arbeiten.

Wie bei vielen indigenen Völkern üblich, war der Schulbesuch den Buschmännern damals unbekannt. Das änderte sich nach der Unabhängigkeit Namibias, im Jahre 1990. Für alle Bevölkerungsschichten und Stämme wurde die Schulpflicht eingeführt, was diese bisweilen heute noch vor große logistische Probleme stellt. Hier befindet sich die nächste Schule in 150 Kilometer Entfernung.

Die Idee, die Farm zu einem Gästebetrieb zu erweitern, entstand während des Baus des Trans-Kalahari-Highways, der die Staaten Namibia, Botswana und Süd-Afrika miteinander verbindet. 1997 öffnete Zelda als Gästefarm seine Pforten.

Uns präsentierte sich die Unterkunft als eine mittlerweile sehr verbaute Anlage mit Bar, Restaurant, Aufenthaltsraum und kleinem Pool. Die Inneneinrichtung in Bloemfonteiner Barock - da bleibt die Plüschigkeit nicht so ganz aus. So auch hier: Spitzengardinchen und überall massenhaft vorhandener Kitsch. Es ist eine kuriose Unterkunft, wo Kitsch zum Kult erhoben wird. Grauenhaft!

Die Unterkünfte bestehen aus sechzehn Doppelzimmer, davon vier Familienzimmer en-suit. Die Einrichtung/Ambiente ist ein Sammelsurium unterschiedlichster Geschmacksrichtungen. Vieles davon ist defekt und hat die besten Zeiten definitiv hinter sich.

Was anderswo auf dem Sperrmüll landet, findet hier noch Verwendung in den Gästezimmern, die mit merkwürdig altbackenen, deplatzierten Accessoires wie Häkeldeckchen, Kunstblumen und rosa Badeteppichen dekoriert sind. In großzügigem Radius umrunde ich die grauenhaften Fußpilzmatten.

Man kann auch im Buschmanndorf "europäisch" übernachten. Seit kurzem bietet die Farm auch Übernachtungen in einem Bushmen-Camp an, das quasi zur Farm gehört und von den Arbeitern der Farm betrieben wird. Buschmann-Führung inklusive.

Die Zelda-Farm bietet für Camper tatsächlich schöne und gut ausgestattete Stellplätze mit guter Infrastruktur. Der Campingplatz ist komfortabel mit Strom, Wasser, Grasfläche und Grillstelle. Weniger erbaulich hingegen ist das Sanitärgebäude selbst: es ist zwar zweckmäßig und sauber, hat aber eher den Charme eines Schlachthauses.

Auf Zelda können sich die Gäste auf typische namibianische “Boerekos” freuen – die traditionelle Küche der afrikaanssprachigen Namibianer. Das Essen zu 160 NS ist recht gut. Im Restaurant haben wir bei ziemlich dichter Atmosphäre gegessen und würden das nicht noch mal machen. Den Besitzern sieht man die gute Hausmannkost an.

Gäste können sich am Schwimmbad sonnen, Volleyball spielen, sich von Buschmannführern auf einer Wanderung begleiten lassen (Buschmannprojekt mit einem kleinen Buschmanndorf), dabei sein, wenn abends die Geparden und Leoparden gefüttert werden.

Die Farm besitzt etliche Gehege mit Geparden, jungen Leoparden, Emus, Stachelschweine usw. Abends bei der Tierfütterung waren wir nicht dabei. Widerspenstig wie wir sind, ignorierten wir diese preisinklusive touristische Pseudo-Natur-Offerte.

Die Fütterung der Geparden & Leoparden ist Geschmackssache. War nicht unser Ding. Diese Tiere gehören unserer Meinung nach einfach nicht hinter Maschendraht, egal welch rührselige Vorgeschichte es hierzu auch geben mag.

Fazit:

Zelda fanden wir unmöglich. Einerseits fand ich die Verwalter sowie Eigentümer der Farm sehr eigenartig. Andererseits empfand ich die Tierkäfige rund um den Campingplatz (vom sogenannten Tierfütterungs-Rundgang ganz abgesehen) sehr bedrückend.

Hinzu kommt: Um 22 Uhr wird überall das Licht ausgeschaltet, die Gäste gehen in ihre Zimmer, knipsen dort alles an und anschließend fällt kollektiv der Strom aus. Das Ganze wiederholte sich jeden Abend mehrmals.


Besucht im Januar 2016

Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (6. Februar 2019, 12:16)