Besucht im Dezember 2014
Nur rund 40 km von Swakopmund entfernt gab es noch vor wenigen Jahrzehnten Löwen, Elefanten, Nashörner und Büffel. Auffallend sind die vielen grünen Sträucher und Büsche - sogar Rohrschilf wächst hier in Hülle und Fülle, ein Beweis für die Feuchtigkeit des Bodens. Das Wasser hält sich hier ziemlich lange dicht unterhalb der Erdoberfläche. Kein Wunder also, dass sich in diesem Swakop-Abschnitt vor vielen Jahren Menschen niederließen, farmten und sogar Palmen anpflanzten.
Geschichte und Geschichten aus alter und neuer Zeit ranken sich um das meist trockene Flussbett des Swakops, das nur in regenreichen Jahren Wasser führt und doch durch seine Grundwasserreserven seit jeher Anziehungspunkt ist für Mensch und Tier.
Zerfallene Bewässerungskanäle lassen auf eine frühere rege Anbautätigkeit von landwirtschaftlichen Produkten wie Luzerne, Karotten, Gemüse und Obst aller Art schließen.
Der alte Baiweg von Walvis Bay bzw. Swakopmund nach Windhoek führte durch die Oase Goanikontes. Hier wurden die Ochsen getränkt, die für die Fleischzufuhr der im Walvis Bayer Hafen liegenden Schiffe sorgten. Um 1850 diente das hier weit gestreckte Tal als Weideplatz der Händler am Baiweg, dem Hauptversorgungsweg zwischen der Küste und dem Inland.
Um diesen wichtigen Verbindungsweg zu sichern, ließ Hauptmann Curt von Francois im Jahr 1892 eine Polizei- und Zollstation errichten "zur Überwachung der Transporte aus Walfischbucht", und besetzte ihn mit einem Unteroffizier und einem Reiter.
Die Familie Hrabovsky bewirtschaftete die Kleinsiedlung seit 1906 auch als Gemüselieferant der Küstenorte und schon bald entwickelte Goanikontes sich unter ihrer Leitung als beliebtes Ausflugsziel.
Durch die Eisenbahnlinie nördlich des Swakop Riviers verlor die Wüstenoase schließlich ihre strategische Bedeutung, und so wurde nach dem Ersten Weltkrieg hier vornehmlich Gartenbau betrieben. Ältere Bürger Swakopmunds erinnern sich an die Jahre, als auf "Haigamkab" noch der Schweinehandel blühte und sprechen von einem kleinen Besitz der Familie Kirchner, die an dieser Stelle lange Jahre farmte.
Der Besuch auf Goanikontes ist eine Überraschung, denn dieses idyllische, einsame und ruhig gelegene Fleckchen Erde in der Nähe der Mondlandschaft und nördlich des Welwitschia Drives (s.
Dorob Nationalpark: Welwitschia Drive) ist ein idealer Platz, um die Natur zu genießen. Hierher fahren auch gerne die Swakopmunder um die gute Hausmannskost zu genießen.
Mitten im hellen Sand des Swakop Reviers stehen einsam unter großen Bäumen historische Gebäude, deren Geschichte weit zurückreicht. Das älteste Steinhaus stammt von 1903 und das alte Farmhaus der Familie Hrabovsky trägt stolz das Jahr 1907 über der Tür.
Seit Wilfried Metzger Goanikontes vor einigen Jahren übernehmen konnte, hat er viel Geld, Zeit und Mühe investiert. Die alten Häuser sind zwar renoviert haben jedoch ihren alten Stil und auch den Hauptteil ihrer antiken Einrichtung behalten. Überall wird noch eifrig gewerkelt. Die vielen Besucher zeigen, dass Goanikontes als beliebtes Ausflugsziel gut angenommen wird.
Gäste können nicht nur die bekannten Torten und gute Farmküche während eines Tagesausflugs genießen, sondern auch Übernachtungsmöglicheiten werden angeboten. Für die Campingfreunde gibt es 12 schattige Camp Sites und nahe des Farmhauses warten 8 hübsche Bungalows auf Gäste. Das ist sicherlich eine überlegenswerte Alternative für alle, die außerhalb der Nebelzone Swakopmunds nächtigen möchten.
Das neue Manager-Ehepaar, Holger und Katja Ismer, hat zudem noch mehr Attraktionen für Kinder geschaffen. So wurde ein Streichelzoo eingerichtet, wo Kinder (und natürlich auch Erwachsene) junge Ziegen oder Hängebauchschweine aus der Hand füttern können. Als Besonderheit gelten die Alpakas, die ebenfalls gestreichelt werden können. Futter für die Tiere kann am ehemaligen Farmhaus zu 5 N$ erworben werden.
Achtung!!!
Einige Kilometer östlich entsteht eine der größten Uranminen der Welt, die „Husab Mine“, mitten im Nationalpark. Durch die Verlegung der Pipeline, entlang der Pisten des Welwitschia Drives (s.
Dorob Nationalpark: Welwitschia Drive) in Richtung Küste, ist auch hier die Tier-und Pflanzenwelt bereits stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Viele Zufahrten waren während unseres Besuches gesperrt (s. Karte). Eventuell ist eine Zufahrt ab der C 28 über den Welwitschia Drive (s.
Dorob Nationalpark: Welwitschia Drive) zur Oase Goanikontes nicht möglich.
Die Anfahrt über den Dorob Nationalpark: Welwitschia Drive ist permitpflichtig!
Folgende Anfahrtsmöglichkeiten bieten sich an:
1. von der B 2 ab der Burg Nonidas durch das Swakoptal
2. ab der B 2 direkt auf die D 1991 und geradeaus
3. wer es etwas abenteuerlicher bevorzugt, fährt ab der B 2 auf die D 1991 und biegt dann links in den Dorob Naionalpark, in Richtung Palmenhorst ab, hinter Palmenhorst dann rechts durch das Swakoptal bis Goanikontes.