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Allgemeines
1895 wurde die Nord- und Ostgrenze des Hererolandes gegen die von Zentralafrika nahende Rinderpest abgesperrt. Verschiedene Stützpunkte wurden errichtet, darunter auch in Namutoni, da es hier eine natürliche Wasserquelle gab.
1899 erhielt der Oberarzt Jodtka den Befehl, auf Namutoni, dem strategisch wichtigsten Punkt auf der Grenze zwischen Herero und Ovamboland, eine Feste zu bauen. So gab die Feste bald Raum und Station für 8 Reiter und weitere Soldaten, die, hunderte von Kilometern von den Nachbarstationen Grootfontein und Outjo entfernt, das deutsche Reich und den Schutz gegen das Ovamboland repräsentierten.
Am 28. Januar 1904 überfielen König Nehale und 500 Ovambokrieger völlig überraschend Namutoni, das zu dem Zeitpunkt nur minimal besetzt war. 4 Reiter und 3 Farmer, unter der Führung von Sergeant Grossmann, wehrten den Überfall kurzfristig ab. Danach floh die Besatzung, die ihre Munition verbraucht hatte, in die Region Grootfontein. Die Ovambo kamen wieder und brannten die Feste bis auf die Grundmauern nieder.
1905 wurde die Feste wieder aufgebaut, erweitert und bekam vier Ecktürme - vier Zugangswege aus den vier Himmelsrichtungen führten in den Hof. 1912 wurde Namutoni aus Sparsamkeitsgründen des deutschen Reiches geräumt. Seit der Zeit war das Fort dem Verfall preisgegeben. In den 1950er Jahren entschloss man sich zur Renovierung und 1958 konnten die ersten Touristen in Namutoni übernachten.
Nach und nach wurden Erweiterungen hinzugefügt. Die letzte Modernisierung erfolgte 2007/2008.
Namutoni ist ebenfalls Sitz der Parkverwaltung (Permitzahlung). Es gibt einen Lebensmittelladen mit mäßigem, dafür überteuertem Angebot, zwei Souvenier-Shops (auch teuer), ein Museum, etwas außerhalb einen Gemeinschaftsgrillplatz und eine Tankstelle, sowie Pool mit angeschlossenem Kiosk, der auch Snacks anbietet. Keine Bank!!!
Alle Zimmer verfügen über eine Tee-Kaffestation mit Wasserkocher, Tassen & Gläsern, Kühlschrank und Klimaanlage. Alle Zimmer haben zusätzlich eine Außendusche. Es gibt keinen Safe und keine Möglichkeit etwas einzuschließen.
Wir wohnten in einem der Standardzimmer. Die Zimmer sind ausreichend groß und wirklich nett eingerichtet. Nach vorne gibt es eine Terrasse, die mittels hohem Sichtschutz ringsrum Privatsphäre herstellt. Leider war das Schloß des Tores defekt, das haben wir dann von innen mit einem Band zugeknotet.
Die Zimmerreinigung war soweit in Ordnung, allerdings haben wir den begründeten Verdacht, daß die Bettwäsche von den Vorgängern nicht gewechselt wurde. Bei unserer Abreise habe ich diese mit Kugelschreiber noch schnell markiert! Das Moskitonetz wies diverse Löcher auf, die wurden von uns entweder zugebunden oder mit einer Socke zugestopft.
Alle Zimmer sind über einen Holzsteg mit den übrigen Einrichtungen des Forts verbunden, so gelangt man auch in der Regenzeit trockenen Fußes zum Fort.
Alles in allem macht sich der schleichende Verfall der staatlichen Einrichtung überall bemerkbar.
Verpflegung
Ü/F
Das Frühstück gibt es im Restaurant im Fort. Dieses befindet sich in den umgebauten Pferdeställen. Das Angebot ist überschaubar, aber man findet etwas. Sitzen kann man drinnen oder draußen, im Innenhof des Forts. Allerdings soll man nicht zwingend auf eingedeckte Tische hoffen. Das Personal hat immer viel zu besprechen...
Das Abendessen kann `a la carte´ ebenfalls im Restaurant eingenommen werden. Der Platz im Restaurant reicht keinesfalls für alle Gäste aus. Auch hier darf man unter Umständen geraume Zeit warten, bis die Tische draußen eingedeckt sind. Das Personal hat ja immer so viel zu besprechen und die Beine sind auch sooo schwer...
Die Abendkarte besteht aus 3 verschiedenen Vorspeisen, 3 Hauptgängen und 3 Nachspeisen. Alles passt gut auf ein Blatt....
Am ersten Abend fiel unsere Wahl auf das T-Bone-Steak - leider gibt es in Namutoni keine Schakale, die wir damit hätten füttern können.
Am zweiten Abend gingen wir erst nach dem Sonnenuntergang zum Essen, damit wir die Tischnachbarn über das Essen ausfragen konnten. Wir entschieden uns für das Krokodilsteak (Empfehlung von links) und das Rinderfilet (Empfehlung von rechts). Beides war ok, aber keine Offenbarung.
Mit etwas Glück bringt das Personal noch eine Kerze, damit die Gäste ihr Abendessen draußen, im Innenhof, nicht in völliger Dunkelheit einnehmen müssen.
Aber: wer fährt schon in den Etosha Park wegen des Essens?
Service
Es handelt sich eben um eine staatliche Einrichtung. Ich würde es so beschreiben: afrikanisches Organisationstalent mit einer Prise Sozialismus.
Das geht schon beim Check-In los, hier werden gleich mal 500 N$ Deposit für den Zimmerschlüssel fällig. Glück hat der, dessen Buchung tatsächlich bis zur Rezeption vordringen konnte und dessen Name auch mysteriöserweise dort aufgelistet ist. In Namutoni hatten wir das "Pech" und es war keine Reservierung auffindbar.
Aus meinem Reiseblog: ...an die Rezeption, Voucher vorgelegt und die Dame schaut und schaut und schaut...
Jetzt musste ich meinen Namen vorwärts und rückwärts buchstabieren...
Leider hat sie keine Reservierung auf unseren Namen, es täte ihr sehr leid und außerdem ist alles "fully booked"!
OK, dann rufe ich jetzt sofort bei meiner Agentur an...
Als ich erwähnte, ich würde jetzt meine Agentur anrufen, wurde die Dame plötzlich überfreundlich und fand doch tatsächlich noch ein Zimmer, das sie uns "vorübergehend" zur Verfügung stellen könnte. Die Agentur wollte sie dann selbstverständlich zwecks Klärung auch noch anrufen und sich dann bei uns melden, da ja ausgerechnet heute Feiertag wäre und üüüüüberhaupt nieeemand zu erreichen...
Entsprechend lange zieht sich das Prozedere weiter hin: per Funk wird dann beim Reinigungsdienst angefragt, ob das Zimmer schon bezugsfertig ist. Ist die Rückmeldung positiv bekommen die Gäste einen Plan, kurz die Lage erklärt und schon kann man sich auf den Weg zum Drop-Off-Point machen. Dort wird das Gepäck auf eine Karre geladen und vom Personal zum Zimmer gebracht. Das Fahrzeug muß auf dem Parkplatz, neben dem Campingplatz, abgestellt werden.
Beim Check-Out darf man sich dann wieder in die Reihe stellen und den Schlüssel abgeben. Die Rezeption funkt abermals den Reinigungsdienst an, ob das Zimmer auch tatsächlich tadellos verlassen wurde. Die Damen setzten sich daraufhin in Bewegung, kontrollieren das Zimmer und haken in aller Ruhe die Inventarliste ab. Wehe dem, dem ein Glas zu Bruch gegangen ist! Bei uns war jedoch alles intakt und so gab es auch das OK. Der Schlüssel wurde zurückgenommen und das Deposit erstattet.
Diesmal waren wir aber vorgewarnt und hatten die Damen vorher abgepasst und in das Zimmer beordert, so lag das OK schon an der Rezeption, als wir dort ankamen.
Kreditkartenzahlung ist möglich, wenn die Leitung funktioniert. Ansonsten nur Barzahlung!
Sport/Unterhaltung
- Pool
- Historisches Fort mit spektakulären Sonnenuntergängen von Mauer und Turm
- Beleuchtetes Wasserloch, entweder vom Fort oder von einem separaten Unterstand zu sehen
- Begleitete Nachtpirschfahrten (Kostenpunkt ca. 60 €)
- Begleitete Beobachtungsfahrten morgens und nachmittags (Kostenpunkt ca. 50 €)
- Naturwanderwege innerhalb des Camps
- Museum
Organisierte Rundfahrten sind aber nicht nötig, denn im Etosha kann man von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, bei Öffnung der Tore, auf eigene Faust umherfahren und die eigene Pirschfahrt gestalten.
Business
Handyempfang möglich - sonst nichts
Zusätzliche Tipps / Zusammenfassung
Leider gibt es in den Nationalparks keine andere Möglichkeit, als die staatlichen Unterkünfte - und die sind berüchtigt für ihr Chaos. Um sich etwas an Nerven zu ersparen, rate ich dringend dazu die Buchungen über eine Reiseagentur vorzunehmen. Bei Schwierigkeiten müssen die sich dann mit dem NWR auseinandersetzen und Geld gibt es ebenfalls einfacher zurück. Günstig ist eine Buchung über deutsche Veranstalter, denn dann greift das deutsche Reiserecht.
Direkte Buchungen beim NWR werden in der Regel freundlich entgegen genommen und die Kreditkarte wird auch belastet, jedoch ist das noch lange keine Garantie, daß der Gast dann tatsächlich ein Zimmer erhält. Sicherheitshalber sollte man immer eine Liste mit alternativen Unterkünften außerhalb der Nationalparks mit sich führen.
Taschenlampe oder Kopflampe ist hilfreich, da die Beleuchtung an vielen Stellen im Campbereich defekt ist.
Unbedingt die Öffnungszeiten beachten: bei Sonnenuntergang werden die Tore geschlossen, alle Besucher müssen dann im Camp sein oder den Park verlassen haben.
Ausreichend Bargeld in N$ sollte mitgeführt werden, da das KK-Gerät häufig "disconnected" ist. Kein Geldumtausch möglich!
Mit welchem Veranstalter sind Sie verreist
DerTour
Buchungsart
individuell
Reisebüroart
stationär
Preis-Leistung
"alternativlos", da Nationalpark
Würden Sie das Hotel weiterempfehlen
Wen man weiß, worauf man sich einlässt: ja
Sonst lieber eine der zahlreichen privaten Unterkünfte außerhalb des Nationalparks buchen und die Fahrerei in Kauf nehmen
Art und Grund des Aufenthaltes
Selbstfahrer-Rundreise
Aufenthaltsdauer
2 Nächte
Dieser Beitrag wurde bereits 1 mal editiert, zuletzt von »Omira« (6. Februar 2019, 12:02)