Lediglich 30 Hektar des Plateaus im Südosten des
Waterberg sind heute noch Privateigentum. Joachim und Caroline Rust sind die glücklichen Besitzer dieses Stückchens Wildnis, das zu ihrer Farm Otjosongombe (Herero: "Platz der Rinder") gehört. Benannt wurde die Farm nach der gleichnamigen und größten Einzelquelle am
Waterberg .
Waterberg Wilderness liegt an der Schotterstraße D 2512, 8 km nordöstlich des
Waterberg: NWR Waterberg Resort . Von Windhoek und der B1 aus kommend, biegt man in die C22 in Richtung Okakarara ein, fährt wenige Kilometer geradeaus, bis auf der linken Seite ein Hinweisschild zur Straße 2512 hinweist.
Die Straße ist Teil einer weniger befahrenen, aber sehr reizvollen Route nach
Grootfontein , die östlich des
Waterberg verläuft - eine schöne Alternative zur Teerstraße über
Otjiwarongo . Man fährt durch eine landschaftlich schöne Baum- und Strauchsavanne, wird vom Plateau des
Waterberg begleitet und sieht immer wieder Wild oder Perlhühner am Straßenrand.
Die Familie Rust sind die Enkel der ursprünglichen Eigentümer und heute die stolzen Besitzer dieser Oase auf der Farm Otjosongombe. 1911 hat Friedrich von Flotow die Farm erworben. Zitrusplantagen wurden angelegt und Viehzucht betrieben, bis das Gelände 1971 verkauft wurde. 1999, nach sechsmaligem Besitzerwechsel, gelange es dem gebürtigen Namibier Joachim und der Schweizerin Caroline, die für hiesige Verhältnisse mit 3200 ha kleine Farm, zurück in Familienbesitz zu bringen.
Heute findet der Namibia-Besucher in der Otjosongombe-Schlucht am Fuße des
Waterberg ein kleines, grünes Juwel. Schon auf dem Weg zur Rezeption des Waterberg Wilderness Private Nature Reserve, taucht man in eine grüne Dschungelwelt ein, die dem an gleißendes Sonnenlicht, trockenes Gras und weite Ebenen gewöhntem Auge hier, im Herzen Namibias, fast unwirklich erscheint.
Der Blick schweift nach oben und wird von der riesigen, lila-roten Blüte einer Bananenstaude gefangen. In grüner Eintracht mit dem Chinesischen Riesenbambus wachsen hier Bananen an einem kleinen Teich mit glasklarem Wasser. Unverkennbar, die Früchte eines 20 Meter hohen Avacado-Baums wiegen sich in luftiger Höhe.
Besuchern des
Waterberg Wilderness Private Nature Reserve sei empfohlen, ein bisschen Zeit mitzubringen. Denn abgesehen von der wunderschönen Umgebung gibt es einiges zu erleben.
Die Pirschfahrt mit Rhino-Tracking führt zur östlichen Grenze, in das riesige Wildgehege der großen Farm und zu einem Wasserloch, an dem sich Gnus und verschiedene Antilopen einfinden.
Vom Farmhaus ausgehend gibt es einen Wanderweg - unter großen, schattigen Bäumen - an das obere Ende der Schlucht, in der eine Quelle entspringt und wo eine große Sykomore (Ficus sycomorus) mit gewaltigen Brettwurzeln fest im Boden verankert ist.
Zwei weitere Wanderwege führen an den Rändern der Schlucht entlang. Kudus, DikDiks, Steppenzebras, Giraffen, die überall am
Waterberg lebenden Klippschliefer und die nachtaktiven Stachelschweine gibt es hier.
Höhepunkt des Aufenthaltes ist mit Sicherheit die geführte dreistündige Wanderung auf das Waterbergplateau. Die Vegetation auf dem Plateau unterscheidet sich in vielem von der am Fuß des Berges. In Begleitung eines Rangers kann man von hier aus weiter auf das Plateau steigen und auch dort wandern, wo die Möglichkeit besteht den seltenen Spitzmaul-Nashörnern zu begegnen.
Dann wird auf einem gut begehbaren Pfad das Plateau erklommen. Der Blick von dort oben, hinab in das grüne Tal und auf die sich bis in weite Ferne erstreckende Buschsavanne ist grandios. Das Waterbergplateau ist für Besucher sonst nur von dem staatlichen
Waterberg: NWR Waterberg Resort aus zu erreichen.
Oben hat der Wanderer dann die Wahl zwischen zwei Strecken. Beiden gemein sind die bizarren Sandsteinformationen, die sich hoch in den Himmel erheben, aber nur auf einer findet man Dinosaurier-Spuren. Die Tour endet auf einem Felsen über der Gästefarm.
Nicht weit von der Rezeption entfernt liegt eines der Gefechtsfelder am
Waterberg , auf denen die Deutschen 1904 versuchten, in einer entscheidenden Schlacht den Aufstand der Herero niederzuschlagen. Es gelang ihnen nur bedingt, da die Herero mit Frauen, Kindern und Vieh bereits in den Morgenstunden des 12. August 1904 nach Osten in das Kalahari Sandfeld flüchteten.
Daneben ist die Schlucht ein Paradies für Vogelfreunde. Einige wenige Arten sind Rosenpapagei, Bergstare, Kapgeier, Felsenadler, Hammerkopf, Senegalkuckuck, Rüppelpapagei, Steppenbaumhopf und Habichtsadler.
Einen Wermutstropfen gibt es: Für Tagesbesucher ist das
Waterberg Wilderness Private Nature Reserve inzwischen leider nicht mehr zugänglich, da der Ansturm in der Vergangenheit so groß war, dass die Ruhe des Gästebetriebes erheblich gestört worden war.
Unterkunftsmöglichkeiten im Waterberg Wilderness Privat Nature Reserve:
Waterberg: Waterberg Plateau Lodge
Waterberg: Waterberg Wilderness Lodge
Waterberg: Waterberg Valley Lodge
Campingmöglichkeiten:
Waterberg: Waterberg Plateau Campsite