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Freitag, 13. Februar 2015, 09:10

Usakos: Spitzkoppe

Reisetipps, Meinungen und Erfahrungen: Inselberg Spitzkoppe nahe Usakos



Bilder: 45

Adresse / Lage:
Spitzkoppe
30 Kilometer westlich von Usakos
Erongo Berge


Hier kann man einen Reisetipp über den Inselberg Spitzkoppe veröffentlichen.

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Freitag, 13. Februar 2015, 20:07

Spitzkoppe

Besucht im Dezember 2014

Obwohl die imposante Granitformation nur 29 km von der viel befahrenen Hauptverbindungsstraße zwischen Swakopmund und Usakos liegt und zu den spektakulärsten Sehenswürdigkeiten des Landes gehört, hält sich die Anzahl der Besucher in Grenzen. Rund 30 Kilometer westlich von Usakos gelegen wird die Spitzkoppe von den meisten Urlaubern auf dem Weg zur Küste rechts liegen gelassen.



Zwar zählt die Spitzkoppe, die ihre Umgebung um beachtliche 700 Meter überragt, nicht zu den höchsten Bergen Namibias. Wegen ihrer markanten Umrisse gilt sie aber als der bekannteste und meist fotografierte Berg des Landes. Das hat gewiss auch damit zu tun, dass die Spitzkoppe aus einer flachen Ebene wächst und damit als einzige Erhebung in der gleichförmigen Steppe von weitem sichtbar ist.



Geologisch gesehen besteht die Spitzkoppe aus zwei getrennten Bergen. Der großen Spitzkoppe (auch als Matterhorn Namibias bekannt), deren Gipfel 1728 Meter über den Meeresspiegel liegt und der kleinen Spitzkoppe mit einer Höhe von 1584 Metern. Weiter westlich erhebt sich in Form der so genannten Pontok-Berge (auch schwarze Spitzkoppe genannt) ein weiteres Felsmassiv, das mehrere Granitbuckel vereint und wegen seiner charakteristischen Höckerform ein beliebtes Motiv für Maler und Fotografen ist.



Die große und kleine Spitzkoppe entstanden durch einen Prozess, der in der Geologie als Intrusion bekannt ist. Dabei dringt flüssiges Material (in der Regel Magma) in bereits existierende Gesteinskörper ein. Durch diese vulkanische Aktivität wurden vor etwa 130 Millionen Jahren so genannte Granitstöcke gebildet, die jedoch nicht bis zur Erdoberfläche drangen, bevor sie abkühlten und erstarrten. Im Laufe der Jahrmillionen verwitterte das umgebende Deckgestein durch Winderosion bis nur der harte Granit übrig blieb - also das, was heute als Spitzkoppe bekannt ist.



Der kolossale Inselberg ist aber nicht nur für Geologen interessant, die in seiner direkten Umgebung unterschiedlichste Gesteinstypen und Mineralien sammeln können, von denen die lokale Damara-Gemeinschaft direkt an der Abzweigung zur Spitzkoppe viele auf kleinen Tischen zum Kauf anbietet. Das gesamte Gebiet mit seinen skurrilen Gesteinsformationen ist auch ein Paradies für Wanderer und Bergsteiger. Die ersten Europäer, die den Berg bestiegen, waren 1946 das Ehepaar Wongtschowski in Begleitung von Jan de Villiers Graaff.




Wer zu Fuß das Gelände erkunden will, kann stundenlang durch die bizarre Felslandschaft wandern, kleine Granithügel erklimmen oder Schluchten erforschen. Hinter jeder Ecke tun sich dabei neue Felsformationen auf, die über Jahrmillionen von Wind und Wetter zu bizarren Skulpturen geformt wurden. So sind auch zahlreiche kleine Höhlen oder Senken geschaffen worden, in denen sich nach dem Regen das Wasser sammelt und Vögel und Insekten tummeln.



Neben Geologen, Wanderern und Fotografen lockt die Spitzkoppe auch viele Menschen an, die an Völkerkunde generell und der namibischen Geschichte speziell interessiert sind. Diese Historiker reizt vor allem die Vielzahl an Felszeichnungen, die zu Hunderten an der Spitzkoppe zu finden sind. In dem so genannten Buschmannsparadies häufen sich diese Zeichnungen, die hier unter einem überhängenden Felsen bei den Pontok-Bergen angebracht wurden.



Die bizarren Gesteinsformationen der Spitzkoppe, darunter auch der berühmte Felsbogen der in zahlreichen Reiseführern und Kalendern verewigt ist, hat bereits diversen Filmen (u.a. der Hollywood-Produktion "10.000 BC" von Roland Emmerich) als Kulisse gedient.



Für eine Übernachtung bei der Spitzkoppe stehen neben einigen Bungalows eine Reihe Campingplätze zur Verfügung, die in großen Abständen zueinander um den Berg angelegt sind und dem Gast absolute Abgeschiedenheit, aber in der Regel keine Strom- und Wasseranbindung, bieten. Nahe der Rezeption gibt es Toiletten, eine Dusche, eine kleine Bar und einen Souvenir-Shop. Außerdem sind gegen frühzeitige Vorausbestellung Mahlzeiten sowie Feuerholz erhältlich.



Der Campingplatz wir von der lokalen Damara-Gemeinschaft verwaltet und durch Einnahmen aus Eintritts- und Übernachtungsgebühren mehr oder weniger gut in Stand gehalten. Es war eines der ersten touristischen Reiseziele in Namibia, dessen Leitung einer einheimischen Gemeinschaft überantwortet wurde.



Für Tagesbesucher werden Eintrittsgebühren von N$ 30 (Erwachsene) fällig und für das Fahrzeug N$ 50.