Besucht im Dezember 2014
Im Woermann-Haus in Lüderitz warteten früher Passagiere der gleichnamigen Reederei auf die Ankunft der Schiffe; die Bahnlinie Lüderitz – Aus endete praktischerweise hier.
Die Hamburger Woermann-Linie war auf den Liniendienst entlang der afrikanischen Westküste ausgerichtet, während die DOAL vor allem die Ostküste Afrikas befuhr. Beide Gesellschaften gehörten Adolph Woermann, der somit zu Beginn des 20. Jahrhunderts der eigentliche Herr über die deutsche Afrika-Schifffahrt war (ab 1909 Woermann & Brock).
Nach Ausbruch der Kämpfe in "Deutsch-Südwest" und dem dadurch drastisch erhöhten Bedarf an Transportkapazität hatte die Reichsregierung daher alle Transporte in das Kriegsgebiet der Woermann-Linie übertragen. Das Handelshaus Woermann verfügte bereits über ein Netz von Niederlassungen und Faktoreien zwischen Liberia und Gabun. Nach Afrika wurden vor allem Alkohol und Gewehre exportiert - wertvolle Rohstoffe importiert.
Der Hamburger Großreeder Adolph Woermann verdiente an den Truppentransporten während des Krieges gegen Nama (Hottentotten) und Herero hervorragend.
Das Woermann Haus, erbaut 1906, ist ein in der Grundanlage schlichter Bau, der aus dem Fels gewachsen zu sein scheint. Bei der Errichtung mussten Felsen weggesprengt werden. Die Brocken, die dabei entstanden sind, bilden die Mauersteine bis zum ersten Stock. Es beeindruckt weiterhin auf der Nordseite mit zwei Erkern und drei Balkonen im ersten Stock.
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