Besucht im Dezember 2014
Der Weg zur Lüderitzbuchter Halbinsel Diaz Point führt zunächst entlang der alten Eisenbahnschienen der ehemaligen Linie Lüderitz – Aus und vorbei am Sportplatz. Früher sollen hier Pferderennen veranstaltet, später Flugveranstaltungen mit Doppeldeckern abgehalten worden sein.
Bis zum Diaz Point (
Lüderitz: Diaz Point) reiht sich Bucht an Bucht. Die Fahrt zu der Felsenzunge, auf der noch immer Leuchtturm und Nebelhorn aus der deutschen Kolonialzeit stehen, führt durch eine wahre Mondlandschaft. Bei dem hier herrschenden Wind mag man sich kaum vorstellen, dass auf dem kargen Felsen ein Campingplatz entstanden ist. Alternativ können Besucher heute aber auch in den erhaltenen Häusern übernachten, in denen früher beispielsweise der Leuchtturmwärter gelebt hat.
Von der Halbinsel hat man einen guten Blick auf die vorgelagerte Insel Halifax (
Lüderitz: Halifax Island), auf der eine der bedeutendsten Populationen des Brillenpinguins lebt. Es ist die einzige Pinguinart auf dem afrikanischen Festland und die am nördlichsten vorkommende Art überhaupt. Der Bestand der Brillenpinguine an der Süd-Küste Afrikas nimmt seit Jahren dramatisch ab, was vielen Experten Sorgen bereitet. Nur der Bestand auf der Halifax-Insel bei Lüderitzbucht scheint leicht zuzunehmen.
Für alle, die nicht zu diesen patenten Picknick-Typen gehören, die immer die kalten Getränke in der Kühltasche dabei haben, gibt es in eine Strandbar im Stile einer rustikalen, alten Fischerhütte. Mit Meersand statt gefliestem Boden, mit Blick auf den Ozean statt Bildern an den Wänden, robuste Holzbohlen als Bänke und überall ein Sammelsurium an Kuriositäten, das über Jahrzehnte zusammengetragen wurde. Ein besonderes Highlight ist der "Wetterstein".
Der Diaz Point Coffee Shop ist berühmt für seinen Karottenkuchen und die heiße Schokolade. Aquarelle und kleine Ölgemälde mit Lüderitz-Motiven werden dazu innen verkauft. Vor der Tür hat die Inhaberin Regina, eine alteingesessene Lüderitzbuchterin, einen winzigen Minigolfplatz in den sandigen Boden betoniert, geziert mit weißen Steinen und Muschelschalen. Unterstützung bekommt sie durch einen jungen Mitarbeiter, der mit Block und Kugelschreiber bewaffnet die Bestellungen aufnimmt bzw. malt und stolz wie ein Schnitzel auf seine Deutschkenntnisse ist.
Die Toilette befindet sich hinter dem Gebäude - und es gibt nur eine für Männlein und Weiblein zusammen, sozusagen "unisex". Doch keine Angst, die beiden Jack Russell Terrier von Regina begleiten die Gäste durch Sturm und Wind. Wenn es zu böig wird, dürfen die Gäste die Abkürzung quer durch die Küche nehmen - natürlich mit den Hunden im Schlepptau.
Frühstück, leichtes Mittagessen sowie Filterkaffee mit Kuchen werden hier angeboten. Dazu gibt es natürlich frische Austern und verschiedene Sandwiches. Eine kleine Karte im DIN A4 Format liegt innen und draußen gibt die kleine, alte Schiefertafel Auskunft über die Specials.
Geöffnet wird ungefährt morgens um 8 Uhr, zusammen mit der Lieferung der frischen Brötchen.
Geschlossen wird zum Sonnenuntergang, jedoch spätestens gegen 18 Uhr.
Fazit: muß man gesehen haben!