Besucht im Dezember 2014
Die deutsche Kolonialzeit (1884-1915) brachte eine Architektur nach Namibia, die sich über den wilhelminischen Romantizismus, den Jugendstil bis zu einem frühen Modernismus erstreckte. Beispiele dieses Romantizismus der Kaiserzeit sind die drei Burgen, die an die nostalgische Gesinnung deutscher Adliger erinnert. Die Heinitzburg, die Schwerinsburg (früher Sperlingslust - ehemaliger Beobachtungsposten der Schuztruppe) und die Sanderburg.
Die überlieferte Geschichte besagt, dass der Graf Hans Bogislav von Schwerin im Jahr 1912 bei der Überfahrt von Hamburg nach Swakopmund auf dem Dampfer „Prinzessin“ der Deutschen Ost-Afrika-Linie seine spätere Ehefrau Margarethe von Heynitz kennen gelernt hat.
Von Schwerin hatte sich zuvor eine Burg von dem Berliner Architekten Wilhelm Sander bauen lassen.
Da das Paar aber noch nicht verheiratet war, ließ der Graf für seine Verlobte eine weitere Burg erbauen und sie mit einem unterirdischen Gang versehen, so dass sie sich ungesehen treffen konnten. Zu Ehren seiner späteren Frau Margarethe nannte er diese dann Heinitzburg. Die beiden heirateten am 21. Oktober 1913 in Swakopmund.
Es wird sogar erzählt, dass der Graf zwar weiterhin auf der Schwerinsburg lebte und Margarethe auf der Heinitzburg, dennoch waren die beiden ein Paar mit drei gemeinsamen Kinder.
Seit ihrem Bau prägt die Heinitzburg mit ihrer exponierten Lage das Stadtbild von Windhoek.
1993 erwarb die Familie Raith die Heinitzburg und baute diese zu einem Hotel mit angeschlossenen Restaurants um. Als einziges Hotel in Namibia ist es Mitglied der renommierten Relais & Chateaux-Gruppe.
Wir besuchten die Heinitzburg zu einem kleinen Lunch.
Die Terrasse bietet einen großartigen Blick auf die Stadt. Leider ist die Lage auf dem Hügel, sowie die Bauweise in keinster Weise für Fußkranke geeignet - von daher wird es bei diesem einmaligen Besuch beiben.