Anfahrt
Von Windhoek kommend auf der B6, etwa 20 km, in Richtung Gobabis/Flughafen.
An der Straße fallen sofort die "Bremer Stadtmusikanten" ins Auge. Die Auffahrt hoch, rechts fahren und einmal um das Haus rum. Parkmöglichkeiten hinter dem Souvernier-Shop (Curio-Shop).
Unser Besuch
Eigentlich wollten wir ja nur noch die letzten Mitbringsel erwerben. Das haben wir auch getan, die Auswahl ist groß und der Laden riesig, zwar nicht ganz billig, aber ein Besuch ist lohneswert. Man kann stöbern so viel man will, zu jedem Stück gibt es von den deutsch-stämmigen Eigentümern, wenn man es wünscht, ausführliche Erklärungen.
Es können Postkarten geschrieben werden, es gibt Kaffee, es wird gequatscht - und wenn man nur eine Malakani-Nuß oder gar nichts kauft, ist es auch in Ordnung. Alles in allem: total entspannt!
Auffallend waren die vielen Tierpräparationen und die Felle. Da mussten wir doch mal nachfragen: und - wir haben es hier mit dem größten Tierpräparator in Namibia zu tun. Manfred Gorn, der Seniorchef, nimmt uns mit zu einer Firmenführung.
Aus den bescheidenen Anfängen, als der ehemalige Landschaftsgärtner und passionierte Jäger zu Hause mit der Präparation von Jagdtrophäen experimentiert hat, ist ein Unternehmen mit über 50 Mitarbeitern geworden. Während der Gründer der Firma früher nur in seiner Freizeit einige wenige Trophäen fertigte, sind es inzwischen über 3000 Kopf-, Schulter- und Vollmontagen im Jahr.
Zunächst wird das Fell des Tieres gegerbt. Das geschieht in der hauseigenen Gerberei, bei diesem Prozess kommt nur Salz in geringen Mengen zum Einsatz. So ein bisschen erinnert es an Mumifizierung. Insgesamt ist die Taxidermie ein, für Laien wie uns, erstaunlich sauberer Vorgang - es riecht kaum.
Danach kommen die Präparatoren zum Einsatz. Ihre Aufgabe ist es, aus Bauschaum eine naturgetreue Nachbildung des jeweiligen Tieres anzufertigen und mit dem vorher gegerbten Fell zu beziehen. Der Bauschaum wird dabei mit Feilen und Sägen solange modelliert, bis jede Muskelfaser sichtbar wird. Manfred Gorn vergleicht seine Arbeit mit der eines Bildhauers, der aus einem Steinblock eine Skulptur formt. Vor allem am Kopf der Trophäe ist dabei viel Geschick gefordert, damit die Gesichtszüge des präparierten Tieres später authentisch wirken.
Sobald das Schaumstoff-Modell fertig ist, wird das Fell des Tieres auf den Kunstkörper geleimt und bis zum Trocknen mit Deko-Nadeln fixiert. Anschließend werden Glasaugen und Kunstgebiss eingesetzt und kleine Makel an dem Präparat mit Farbe retuschiert. Ein richtiges Kunsthandwerk!
Nicht nur Jäger werden beliefert, sondern auch Museen in aller Welt, beispielsweise das Afrika Museum im Alpen-Wildpark Feld am See in Kärnten/Österreich.
Unsere Haustiere will Manfred allerdings nicht präparieren. Aus Erfahrung weiß er, daß selbst das bestausgestopfte Tierfell den Erinnerungen der Besitzer an das geliebte Tier nicht gerecht wird.