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Hotel Allgemein
Okaukuejo ist eines der staatlichen Restcamps im Etosha Nationalpark, das größte und das berühmteste. Es befindet sich nur ca. 17 Kilometer vom südlichen Eingangstor des Etosha National Parks, dem Andersson Gate, entfernt. Hier fährt so ziemlich jeder hin, der Namibia bereist - man trifft die ganze Welt (oder den früheren Arbeitskollegen seines Vaters).
Dort, wo sich heute das Okaukuejo Restcamp befindet, war einst eine deutsche Polizei-und Militärstation. Ursprünglich Okakwiya, "die Frau, die jedes Jahr ein Kind gebärt". Als sich im Jahr 1897 im Norden des Landes die Rinderpest ausbreitete, wurde hier eine Kontrollstelle zum Abgrenzen der nördlichen Ovambogebiete errichtet. So konnte die weitere Verbreitung der Seuche eingedämmt werden. 1901 wurde daraus dann ein befestigter Militärposten, allerdings von geringer Bedeutung. Daher folgte dem Militär wenig später die Polizei und man errichtete einen runden Turm auf dem Gelände. Der heutige Turm stammt erst aus dem Jahr 1963 und man kann ihn besteigen. Von oben bietet sich ein schöner Rundblick über die gesamte Anlage und den umliegenden Teil des Etosha National Parks.
Okaukuejo ist Sitz der Parkverwaltung (Permitzahlung)und des ökologischen Instituts (Etosha Ecological Institute), wo Forschungen und Naturschutzmanagement betrieben wird. Es gibt einen Lebensmittelladen mit mäßigem, dafür überteuertem Angebot, einen Souvenier-Shop (auch teuer), eine Post (geschlossen) und eine Tankstelle. Keine Bank!!!
Zimmer
letzte Renovierung: 2007
5 Premium Waterhole Chalet (2-stöckig & 2 Doppelzimmer)
30 Waterhole Chalets (Doppelzimmer)
2 Family Chalets (2 Zimmer, 4 Betten) mit Braai/Grill
25 Bush Chalets (Doppelzimmer) mit Braai/Grill
40 Doppelzimmer
Campingplatz für +/- 200 Personen
Alle Zimmer verfügen über eine Tee-Kaffestation mit Wasserkocher, Tassen & Gläsern, Kühlschrank und Klimaanlage
Wir wohnten in einem Bush Chalet, unweit vom Wasserloch. Zwei Parteien sind mit jeweils eigenem Eingang, Parkplatz und Grill in einem Chalet Gebäude zusammen untergebracht. Die Räume sind ausreichend groß, nett und modern eingerichtet, über den Betten hängt ein Moskitonetz. Es gibt eine kleine Lounge direkt am Eingang mit Couch & Tisch, sowie einer Spüle. Ferner gibt es noch eine Inventarliste, die man unbedingt kontrollieren sollte - alles was fehlt wird beim Check-out berechnet!!!
Im Bad liegen Shampoo, Seife und sogar Anti-Insektenlotion bereit.
Da es keinen Safe gab, haben wir den Kleiderschrank kurzerhand mit einem mitgebrachten Fahrradschloß "gesichert".
Die Zimmerreinigung war völlig in Ordnung, da gibt es nichts zu beanstanden.
Verpflegung
Die Bush Chalets sind ausschließlich mit Übernachtung Frühstück buchbar. Zusätzliche Mahlzeiten gibt es tagsüber am Kiosk oder abends im Restaurant als Buffet.
Das Restaurant, in dem auch das Frühstück eingenommen wird, ist ein reiner Massenbetrieb. Logisch, wenn sich bis zu 400 Leuten dort täglich drängeln. Es gibt genau 1 Toaster, der zu allem Überfluß auch nicht richtig funktioniert. Kaffee & Saft (aus Sirup) aus großen Kannen sind ungenießbar, erster ist zu dünn, zweiterer zu dick. Butterflocken, Marmelade, Müsli & Joghurt steht in großen Schüsseln auf dem "Buffet". Glücklich ist der, der einen Teller erwischt und seine Beute auch davon tragen kann.
An der Eierstation und am Bacon-Stand bilden sich lange Schlangen und Teller sind ebenfalls Glückssache.
Wir zogen jeden Morgen bewaffnet mit löslichem Kaffee (zur Geschmacksverstärkung des vorhandenen), Margarine, Marmelade, Salzstreuer und Aschenbecher zum Frühstück. Dort saßen wir im Außenbereich und gerne machten auch andere Gäste von unseren Beständen Gebrauch. Das fördert die Kommunikation und man schließt nette Bekanntschaften.
Völlig albern ist, daß man an einem Stand sein Frühstück in einer Liste eintragen und abzeichnen muß.
Für den Abend entschieden wir uns daher für den eigenen Grill vor dem Haus. Achtung: es gibt im Shop keine Holzkohle zu kaufen, sondern nur Feuerholz! Die Holzkohle hatten wir zuvor schon in Swakopmund gekauft und mitgebracht - "neidische" Blicke waren uns garantiert.
Wer grillt sollte sich auf Besuch von Schakalen einstellen, die kommen überall durch den Zaun.
Service
Es handelt sich eben um eine staatliche Einrichtung. Ich würde es so beschreiben: afrikanisches Organisationstalent mit einer Prise Sozialismus.
Das geht schon beim Check-In los, hier werden gleich mal 500 N$ Deposit für den Zimmerschlüssel fällig. Glück hat der, dessen Buchung tatsächlich bis zur Rezeption vordringen konnte und dessen Name auch mysteriöserweise dort aufgelistet ist. Entsprechend lange dauert das Prozedere: per Funk wird dann beim Reinigungsdienst angefragt, ob das Zimmer schon bezugsfertig ist. Ist die Rückmeldung positiv bekommen die Gäste einen Plan, kurz die Lage erklärt und schon kann man sich auf den Weg machen.
Beim Check-Out darf man sich dann wieder in die Reihe stellen und den Schlüssel abgeben. Die Rezeption funkt abermals den Reinigungsdienst an, ob das Zimmer auch tatsächlich tadellos verlassen wurde. Die Damen setzten sich daraufhin in Bewegung, kontrollieren das Zimmer und haken in aller Ruhe die Inventarliste ab. Wehe dem, dem ein Glas zu Bruch gegangen ist! Bei uns war jedoch alles intakt und so gab es auch das OK. Der Schlüssel wurde zurückgenommen und das Deposit erstattet.
Kreditkartenzahlung ist möglich, wenn die Leitung funktioniert. Ansonsten nur Barzahlung!
Sport / Unterhaltung
Herzstück der Anlage sind zwei "Wasserstellen", der große Pool Bereich und das Wasserloch, das in der Nacht durchgehend beleuchtet ist. Wahrscheinlich handelt es sich um das berühmteste Wasserloch der Welt und in der Trockenzeit wimmelt es hier nur so vor lauter Tieren, aber auch in der Regenzeit gibt es einiges zu sehen. Das Camp ist vom Wasserloch durch eine Mauer und Zaun getrennt (Predators!). Hinter der Mauer stehen Bänke und es gibt auch eine kleine Tribüne, von der aus in Ruhe Tiere beobachtet werden können. Wer mag, kann hier die ganze Nacht verbringen und dem Treiben zuschauen.
Die Nationalparkverwaltung bietet auch Pirschfahrten in offenen Safarifahrzeugen am frühen Morgen und am Nachmittag an (Kostenpunkt um die 50 € pro Personen). Seit kurzem werden auch Nachtpirschfahrten für etwa 60€ durchgeführt.
Organisierte Rundfahrten sind aber nicht nötig, denn im Etosha kann man von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang, bei Öffnung der Tore, auf eigene Faust umherfahren und die eigene Pirschfahrt gestalten.
Business
Handyempfang möglich - sonst nichts
Zusätzliche Tipps / Zusammenfassung
Leider gibt es in den Nationalparks keine andere Möglichkeit, als die staatlichen Unterkünfte - und die sind berüchtigt für ihr Chaos. Um sich etwas an Nerven zu ersparen, rate ich dringend dazu die Buchungen über eine Reiseagentur vorzunehmen. Bei Schwierigkeiten müssen die sich dann mit dem NWR auseinandersetzen und Geld gibt es ebenfalls einfacher zurück. Günstig ist eine Buchung über deutsche Veranstalter, denn dann greift das deutsche Reiserecht.
Direkte Buchungen beim NWR werden in der Regel freundlich entgegen genommen und die Kreditkarte wird auch belastet, jedoch ist das noch lange keine Garantie, daß der Gast dann tatsächlich ein Zimmer erhält. Sicherheitshalber sollte man immer eine Liste mit alternativen Unterkünften außerhalb der Nationalparks mit sich führen.
Taschenlampe oder Kopflampe ist hilfreich, da die Beleuchtung an vielen Stellen im Campbereich defekt ist.
Unbedingt die Öffnungszeiten beachten: bei Sonnenuntergang werden die Tore geschlossen, alle Besucher müssen dann im Camp sein oder den Park verlassen haben.
Ausreichend Bargeld in N$ sollte mitgeführt werden, da das KK-Gerät häufig disconnected ist. Kein Geldumtausch möglich!
Mit welchem Veranstalter sind Sie verreist
DerTour
Buchungsart
individuell
Reisebüroart
stationär
Preis-Leistung
"alternativlos"
Würden Sie das Hotel weiterempfehlen
Wen man weiß, worauf man sich einlässt: ja
Sonst lieber eine der zahlreichen privaten Unterkünfte außerhalb des Nationalparks buchen und die Fahrerei in Kauf nehmen
Art und Grund des Aufenthaltes
selbstfahrer Rundreise / Urlaub