Hui - war das gestern hier eine Sause!
Völlig chaotisch, Service und Küche mit den 10 angemeldeten Hausgästen etwas überfordert, aber schwer lustig.
Los gehen sollte es um 19.30 Uhr. Alle 10 saßen auf ihrem Platz und warteten auf Essen, und warteten aufs Essen, und warteten ....
Madame Mama war schon vorher von ihrem Sohn aus Curepipe abgeholt worden und wollte den Weihnachtsabend dort verbringen und zur Kirche gehen.
Admiral von Sneider hatte sich schon am späten Nachmittag vom Acker gemacht - natürlich makelos gekleidet. Ich weiß beim besten Willen nicht, wie der das macht. Wenn mir hier einer erzählen würde, der hätte zusammen mit Thomas Edward Lawrence damals Aqaba erstürmt - ich täts glauben!
Der Hausherr hatte in Erwartung seines großen Auftritts (am Ende immerhin ca. 15-20 Leute) nachmittags schon ordentlich vorgeglüht - frei nach dem Motto: die besten Künstler sind die, die auch hackedicht den Text noch kennen.
So, 19.30 Uhr - allle Mann da, die Band spielte derweil den einen oder anderen Gassenhauer auf dem Keyboard.... es gab nach und nach Getränke. Zur Belustigung der belgischen Gäste neben uns, wurde der Wein in die Wassergläser anstatt der Weingläser eingegossen und wir bekamen noch ganz exklusiv einen Proppen aus der Küche für die Weinflasche (wahrscheinlich als Moskito-Protection?).
20.30 Uhr dann der Gruß aus der Küche: die kleinen, dreieckigen Teigtäschchen. Gut, es hat jetzt nur für einen Tisch dazu einen Dip gegeben, aber man kann nicht alles haben. Dazu wirbelte die Sega-Truppe vor den Tischen....
21.30 Uhr die Vorspeise: wie bestellt, 1x Palmherzen Salat mit Marlin und 1x gefüllte Putenbrust
22 Uhr waren die ersten Weinflaschen leer, die Segatanztruppe wirbelte und die Gäste wirbelten mit, da schon leicht angeschickert.
22.30 Uhr wurde dann nach und nach der Hauptgang serviert - zwar nicht bei allen wie bestellt, aber das hat dann auch keinen weiter mehr gestört.
Es gab bei uns Crevetten. Nachdem ich die dann endlich alle geknackt hatte, sah ich auch aus, wie die Wilds.a.u nach der Treibjagd - aber egal...
Zwischendurch riss eh immer einer das Fenster auf und die Haare der Damen standen in alle Richtungen - vornehmlich hingen sie vor den Augen, da der Wind von hinten kam. Das machte die Sache mit dem Essen auch nicht einfacher!
23.15 Uhr gab es schlußendlich das Desser, alles kunterbunt durcheinander - ich glaube, es hatte keiner das, was er bestellt hatte. Wurscht!
Der angekündigte Rhum arrangée blieb für die Gäste aus - den hatten sich schon die Mauritianer einverleibt.
Danach gab´s direkt Cafè Infusion - gut, es war jetzt keiner mehr so richtig imstande Kaffee zu basteln,
deshalb schmeckte der auch mehr so wie E 605 mit einem Hauch von Batteriesäure, aber die meisten Gäste haben das eh nicht mehr so richtig bemerkt. Mit viel Zucker drinn ging es aber....
Die Sega-Truppe kam jetzt nochmal angewirbelt und bis auf meine Wenigkeit haben alle, aber auch wirklich alle, mitgewirbelt. Personal, Band, Gäste, der Opa (der war außer Rand und Band nach dem ganzen Rum).
Ich habe derweil die Tische festgehalten und hatte von mehreren Personen Kameras zu bedienen, um das ganze Tamtam im Bild festzuhalten.
Um 24 Uhr umarmten und küssten sich alle, rechts und links auf die Wangen und wünschten sich Merry Christmas und Bon Noel. Hausherr Brian, verwechselte gelegentlich schon mal was und rief dann: "Happy New Year!" Er war offensichtlich nicht mehr ganz im Bilde.
Madame Mama war zwischenzeitlich auch wieder zurückgekehrt und verteilte zusammen mit ihrer Tochter, der Dame des Hauses, Geschenke an die Gäste! Alle haben etwas bekommen: die Damen ein Tuch oder einen Schal und für die Herren gab es eines dieser Mauritius-Fotoalben.
Dann wurde nochmal so richtig aufgedreht - und der Rum floß wirklich in Strömen. Da sind wir dann aber
und haben uns den Zauber von unserer Veranda aus angeguckt.