Der Narrenturm steht auf dem Gelände des Alten AKH (Allgem. Krankenhaus) in Wien. Das Areal wird nach dem Neubau des AKH als Campus der Medizinischen Universität Wien verwendet. Außerdem gibt es dort einige Lokale und in der Adventszeit einen Weihnachtsmarkt.
Der Narrenturm ist das weltweit (!) erste Gebäude, das zur Unterbringung von Geisteskranken errichtet wurde. Errichtet wurde er 1784 unter Kaiser Joseph II. Der Rundbau erinnerte die Wiener an einen Guglhupf, noch heute ist das geflügelte Wort Guglhupf als Synonym für ein Irrenhaus in Wien sehr gebräuchlich ("
Der ghört ja in Guglhupf!")
Heutzutage befindet sich im Narrenturm das Pathologisch-Anatomische Bundesmuseum. Die Sammlung enthält unzählige Wachsabdrücke von Hautkrankheiten, Zeichnungen und Fotos, in Formaldehyd eingelegte Organe, Trockenpräparate (Knochen, etc.) u.v.m., die aus verschiedenen Einzelsammlungen zusammengetragen wurden.
Interessant ist z.B. ein mit freiliegenden Organen präparierter menschl. Torso, bei dem sämtliche inneren Organe seitenverkehrt angelegt sind. Im täglichen Leben hatte der gute Mann keine Probleme, letztlich ist ihm seine Besonderheit jedoch zum Verhängnis geworden, als der Arzt einen nahenden Blinddarmdurchbruch nicht richtig diagnostiziert hat.
Außerdem ist im Narrenturm ein Teil des ehemaligen Elektro-Pathologischen Museums untergebracht, wo sehr anschaulich die Gefahren des elektrischen Stromes betrachtet werden können. Davon zeugt eine Vielzahl tierischer und menschlicher Körper(teile) nach Stromunfällen, ebenfalls hinter Glas und in Formaldehyd. Wer wissen möchte, wie ein Penis aussieht, wenn man auf eine Starkstromleitung pinkelt, ist hier richtig.
Das Museum ist ausschließlich im Rahmen von Führungen zu besichtigen (Öffnungszeiten sind auf der Homepage ersichtlich). Fotografieren im Inneren ist leider verboten.
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