@Fitschi
Ich denke nicht das die Deutsche Bahn damit überfordert wäre. Die Gründe liegen auf einer ganz anderen Ebene.
In Deutschland ist es nahezu kaum noch möglich ein öffentliches Projekt "störungsfrei" umzusetzen. Wird z.B. ein neues Straßenbau-oder Bahnprojekt angeschoben, hagelt es sofort Klagen. Bürgerinitiativen, Umweltverbände, Splitterparteien und Anwohner etc. beschreiten den juristischen Klageweg. Und ist man in der ersten Instanz nicht erfolgreich - egal, man klagt weiter. Manche dieser Klagen haben (dem Himmel sei Dank) keine aufschiebende Wirkung, bei anderen Klagen verzögern sich die Projekte z.T. erheblich. An meinem Wohnort klagt tatsächlich zur Zeit eine "Linke-Splittergruppe" gegen den Neubau eines Ikea-Möbelhauses und das bereits in zweiter Instanz. Da das Urteil in der ersten Instanz keine aufschiebende Wirkung hat, baut Ikea natürlich weiter. Parallel dazu klagt der BUND gegen Ikea, weil man auf der Baustelle (angebliche) eine Krötenwanderung nicht berücksichtigt hat. Der BUND hat natürlich nicht rechtzeitig Ikea auf die vorhandenen Kröten hingewiesen, sondern gewartet bis die Bagger anrückten, um dann "Munition" für die Klage zu haben.
Im Rahmen des verabschiedeten Projekts "Rhein-Ruhr-Express" - dass NRW dringend benötigt - müssen diverse Eisenbahnstrecken in der Rhein-Ruhr-Metropole erweitert werden. Bereits jetzt ist absehbar, dass sich die Realisierung durch die DB-Netz deutlich verzögern wird. Es wird geklagt, geklagt, geklagt. Gerne möchten die NRW Bürger mehr und neue Regional-Express-Verbindungen haben, "aber bitte nicht vor meiner Haustüre".
Solche und noch viel mehr Beispiele quer durch Deutschland, verhindern den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur und kosten volkswirtschaftlich betrachtet Unsummen, die wir als Bürger alle letztendlich finanzieren.
Die Schweizer haben sich bereits vor vielen Jahren im Rahmen einer Volksabstimmung für das Projekt Gotthard-Basis-Bahntunnel mehrheitlich ausgesprochen. Damit war der Weg für eine Umsetzung frei. Man war handlungsfähig !