@ Aramis,
du schreibst, dass du aus "innerer Treue zu deiner Überzeugung" boykottierst.
Du gibst ElBuitre die Rückmeldung, wenn er Nokia boykottiert, müsse er (in aller Konsequenz) alle Firmen boykottieren, die im Ausland produzieren.
Ich denke, wie ich auch bereits schrieb, es gibt zwei unterschiedliche Motivationsgründe, etwas zu boykottieren. Entweder aus "emotionalen Betroffenheitsgründen", dass man etwas liest/ hört, was einen berührt, und dann sagt man sich "das will ich nicht unterstützen".
Der "andere Boykott" entsteht aus einer politischen Entscheidung heraus. So wie ich auch dich verstehe, dass man sich sagt, aus dem und dem Grund boykottiere ich dies und jenes. Und sich dann auch hinreichend informiert.
Dass die meisten Menschen wahrscheinlich eher der ersten Kategorie zuzuordnen sind, liegt wohl daran, dass ein rundherum konsequentes Verhalten hier in Europa kaum umsetzbar ist, dazu ist heutzutage wirtschaftlich alles viel zu sehr verknüpft. (Und dazu sind wir wohl auch viel zu sehr darauf getrimmt, unsere Bedürfnisbefriedigung mit materiellen Gütern zu stillen.)
Gelingt es dir, stets nach deiner Überzeugung zu leben oder drückst du nicht doch das ein oder andere Mal ein Auge zu?
Ich finde es völlig o.k. und keineswegs inkonsequent, wenn ElBuitre Nokia boykottiert. Ich kann mir gut vorstellen, dass die Entscheidung eben aus der o.g. Betroffenheit heraus entstand, als er die Geschichte damals in den Medien mitverfolgte.
Inkonsequent finde ich, wenn in meinem Handeln selbst ein Widerspruch entsteht. So z.B., wenn Leute gegen AKW´s auf die Straße gehen zum Demonstrieren, aber beim Atom-Stromanbieter sind. Oder z.B. wenn sie in der occupy-Bewegung aktiv sind und ihr Konto bei der Deutschen Bank haben.
(Du hast nichts von (In)konsequenz geschrieben, aber deine Bemerkung "Na dann musst Du aber auch sämtliche deutschen Firmen boykottieren, die ihre Ware im Ausland produzieren" klingt doch stark danach :-))
Justmy2centsundnixfürungut