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Sina

Master Amigo

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21

Mittwoch, 25. März 2009, 15:57

Die Idee dass man dem Pfarrer seine ganzen Missetaten erzählt, ein paar "Vater unser" betet, und dann ist wieder alles gut, ist total gestört.


Sehe ich genauso. Bin allerdings schon vor jahren aus der Kirche ausgetreten.

In einem ganz gewissen Sinne kann ich allerdings verstehen, wenn jemand trotz allem "anonym" beichten möchte. Und sei es nur, um sein Gewissen zu erleichtern. Gerade in sehr, sehr ländlichen Gegenden, wo jeder jeden kannt, ist man doch auf dem Beichtstuhl nicht anonym. Der Pfarrer kennt einen, die Nachbarn sehen einen zum Beichstuhl rennen und fangen an zu munkeln, was man wohl ausgefressen hat, etc.. Hoffentlich verläuft sich kein strenggläubiger Katholik auf diese Onlineplattformen und meint da, eine erstgemeinte Beichte abgeben zu müssen...

Die katholische Kirche fällt geschichtlich gesehen bei mir unter "Organisiertes Verbrechen". Nicht mehr und nicht weniger.


Bei mir auch - spätestens seit Papst Johannes in Afrika gegen Kondome gewettert hat. Auf einem Kontinent, wo in vielen Gegenden Aids und Hunger an der Tagesordnung sind :batsch: :shocked: Geht es vielleicht noch ein bißchen weltfremder?!? :mecker:

Wie würde es sich eigentlich verhalten, wenn jemand im Beichtstuhl ein schweres Verbrechen wie z. B. Mord, Vergewaltigung, etc. beichtet? Ist der Pfarrer dann verpflichtet, die Polizei zu verständigen oder muss er Stillschweigen bewahren?
Als deutscher Tourist im Ausland steht man vor der Frage, ob man sich anständig benehmen muß oder ob schon deutsche Touristen dagewesen sind. (Kurt Tucholsky)

LaMujer

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22

Mittwoch, 25. März 2009, 15:58

Schönes Wortspiel. Die Sache mit dem "Kondom" ist das jüngste Verbrechen der Katholen.


das war auch der tiefere Sinn :kuller:
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

LaMujer

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23

Mittwoch, 25. März 2009, 16:02

Wie würde es sich eigentlich verhalten, wenn jemand im Beichtstuhl ein schweres Verbrechen wie z. B. Mord, Vergewaltigung, etc. beichtet? Ist der Pfarrer dann verpflichtet, die Polizei zu verständigen oder muss er Stillschweigen bewahren?


Die Vorstellung, eine staatliche Dienststelle könne bei einem Gespräch mit einem Seelsorger oder gar der Beichte mithören, ist für viele Menschen unerträglich. Nach den Entwürfen des Innenministeriums für neue Sicherheitsgesetze wäre das jedoch möglich - warnen Würdenträger der katholischen Kirche und kritiseren diese Pläne scharf. Der Konflikt zwischen Kirche und Innenminister stellt die Abgeordneten der CDU/CSU-Fraktion im Bundestag vor eine Zerreißprobe.

Kurz vor der Sendung hat Bundesinnenminister Wolfgang Schäuble nun doch reagiert: Der Schutz für Berufsgeheimnisträger wie Priester, Abgeordnete und Anwälte, soll erhalten bleiben, sagte ein Sprecher des Bundesinnenministeriums. Warum hat sich Schäuble dann nicht schon längst von dem Referentenentwurf distanziert, sondern bis heute damit gewartet? Der Erzbischof von Berlin, Georg Kardinal Sterzinsky gibt im KONTRASTE-Beitrag eine mögliche Antwort darauf: "Ich vermute allerdings", sagt er, "dass der Innenminister erst einmal die Diskussion laufen lässt und so kann man ja auch vorgehen und sagen: Na, erst mal den Ball ins Spiel werfen und sehen, was daraus wird."


quelle Blog Kontraste im ARD
Ich komme aus Ironien. Das liegt direkt an der sarkastischen Grenze.

24

Mittwoch, 25. März 2009, 16:15

Gott und die Kirche gehören zum Leben, und alles, was zum Leben gehört, wird über kurz und lang zum Gegenstand von Spott, Ironie, Satire. Da ist auch gar nichts gegen einzuwenden, solange keine religiösen Gefühle von Menschen verletzt werden. Und das scheint mir hier zumindest zweifelhaft zu sein.

Der leider verstorbene Kabarettist Hanns Dieter Hüsch behauptete, mit dem lieben Gott gut Freund zu sein. Er habe ihn in Dinslaken kennen gelernt, wo die Schwester von Gott eine kleine Wäscherei besitzt und er, Gott, manchmal aushelfe, weil sein Schwager inzwischen bettlägerig sei. Gott habe ihn auch einmal in den Himmel eingeladen und ihn mit seinen längst verstorbenen Verwandten zusammengebracht. Hinterher habe Gott ihn auf dem Fahrrad zurück nach Dinslaken gebracht, anderthalb Stunden habe das gedauert. Und nun habe man einen Treffpunkt in einem Stehcafe in Dinslaken vereinbart und treffe sich, wenn es geht, einmal pro Woche dort. Es sei kein Zwang dahinter, es klappe auch nicht immer. Es geht nach der Devise "Wer kommt, der kommt."

Eine köstliche Geschichte, die niemandem weh tut, wie ich finde. Ich glaube, Gott hat Humor, er hat sich halb kaputt gelacht.

LaMujer

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25

Mittwoch, 25. März 2009, 16:24

Der leider verstorbene Kabarettist Hanns Dieter Hüsch behauptete, mit dem lieben Gott gut Freund zu sein.


Genial. Daraus kenn ich aus das Zitat von Hüsch;
"Ich habe eine Verabredung mit Gott. Und weil wir beide so wenig Zeit haben, haben wir gesagt: Lass uns mal nichts festmachen. Wer kommt, der kommt."

Sowas ist auch in Ordnung. Wenn ich so an meine Jugendzeit zurückdenke war unser Konfi-Unterricht auch immer sehr humorvoll gestaltet und an frühe Kirchgänge kann ich mich erinnern, dass auch im Gottesdienst gelacht wurde. Warum auch nicht? Religion ist nichts todernstes, aber unter dem deckmäntelchen der kirchlichen Beichte Versautes auszutauschen und das auch noch witzig zu finden sind meiner Meinung nach kranke Hirne. Das hat mit Humor nichts mehr zu tun.
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