Nachdem wir die
“Noel Baba” besucht hatten machten wir uns auf den kurzen Weg zu den
Felsengräbern. Sie liegen ca. 1,5 km in Richtung des Gebirges.
Myra war in früherer Zeit die sechstgrößte Stadt des Lykischen Bundes, später dann auch Verwaltungs- und Bischofssitz. Teile der ehemaligen Stadt wurden unter dem Schlamm und Felsgestein des Demre Çayi begraben.
Am Parkplatz
“Myra Oto Park“ (kostenlos) angekommen kam uns schon ein
“Schlepper” :wacko: entgegen, der (natürlich)
einen Bruder hatte der ganz günstige Bootsausflüge am Hafen von Andriake anbot. Die könne man schon hier, in seinem Restaurant buchen ……. für unglaublich günstige 150€!!!!!
Wir lehnten freundlich ab und gingen in Richtung der Felsengräber. Bevor man den Eingang erreicht, muss/geht man durch eine Ansammlung von Souvenirgeschäften, Lokantas und Kleiderläden.
Am Eingang sieht man schon die eindrucksvollen Felsengräber. Den Eintritt kann man in TL oder Euro bezahlen.
Geöffnet: 09-19:30 Uhr
Durch ein “sprechendes Drehkreuz” gelangt man ins Gelände. Gleich dahinter befinden sich die für die Gegend typischen Sarkophage. Auf der anderen Seite liegen viele Teile mit Maskenfriesen und anderen Teilen der Anlage.
Die Gräber konnte man früher anscheinend „erklettern“, was heute aber aus Sicherheitsgründen nicht mehr erlaubt ist. Die Gräber sind alle in der Form von Häusern in den Felsen gebaut. Sie sind mit verschieden Reliefs und Inschriften verziert. Uns wurde erzählt:
Da man früher glaubte, die Seelen der Verstorbenen würden von Vögeln in den Himmel getragen wurden die Grabstätten so hoch wie möglich in die Felsen gehauen.
Am linken Rand der Felsengräber gibt es ein freistehendes Haus. Direkt daneben schließen sich die, für die Region typischen Gewächshäuser an. Irgendwie ein seltsamer Anblick …..
Über eine Treppe gelangt man zu dem, auf der rechten Seite des Geländes liegenden, gut erhaltenen römischen Theater. Angeblich wurden einige der Stufen direkt in den Fels gehauen. Das Theater zählt, mit einem Durchmesser von 110 m und 38 Sitzstufen zu den größten Lykiens (Platz für ca. 10 000 Zuschauer). Gegenüber der halbkreisförmig angeordneten Sitzstufen befindet sich das teilweise zweistöckige Bühnenhaus. Dieses war in vergangener Zeit geschmückt mit Maskenfriesen und Medusenköpfen, von denen man noch viele auf dem Gelände verteilt findet. Angeblich konnte das Theater sogar, je nach Witterung, überdacht werden.
Vorsicht, wenn man von selbst ernannten “kompetenten Reiseführern” angesprochen wird. Sie bieten einem an noch völlig unbekannte Stellen der Anlage zu zeigen (natürlich gegen Euros)……. wir haben es ignoriert und sind auf eigene Faust los. Stellt euch vor ……. wir haben die “unbekannten Stellen” tatsächlich ohne Reiseführer gefunden .…… Reine Touristenabzocke!!!
Auf dem Rückweg zum Parkplatz habe ich mich bei einem kleinen Jungen mit frischen Feigen “eingedeckt” und natürlich sofort probiert
…. mmmmh lecker!
Oberhalb des Parkplatzes kann man vereinzelt ebenfalls Gräber entdecken. Schweißgebadet, dank der Hitze, freuten wir uns auf die Klimaanlage im Mietwagen. Nach dem Auffüllen unseres “Flüssigkeitshaushaltes”
ging es Richtung Demre.
Die Stadt ist wohl auch heute noch kein Touristenort, bis auf die Tages/Ausflugsgäste. Falls man vorhat sich dort noch aufzuhalten und evtl. etwas einzukaufen sollte man türkische Lira dabei haben. An den Kassen der Ausflugsziele kann man problemlos mit Euro bezahlen. In “normalen” Geschäften/Läden (z.B. in einer Firin, zwecks Simit/Sesamringen) sind TL angebrachter. Hauptertragsquelle der Gegend sind augenscheinlich die Gewächshäuser und die Erträge daraus. Richtig “einladend” sah es dort nicht aus …. :whistling:
Der Ausflug zu den beeindruckenden Felsengräbern und dem Theater ist allemal eine Reise wert.
Hier “verlaufen” sich die vielen Reisegruppen und das Gewimmel ist nicht ganz so schrecklich. Allerdings ist ein Besuch am frühen Morgen sinnvoll.
Wir haben die Fahrt nach Myra/Demre nicht bereut!