Das Freilichtmuseum von Zelve
Zelve war ein altes, von Griechen bewohntes Dorf. Mit dem Vertrag des Bevölkerungsaustausches , der 1924 zwischen der Türkei und
Griechenland abgeschlossen wurde, wanderten die Dorfeinwohner nach Griechenland aus. Im Gegenzug wurden Türken aus Griechenland
in dem Dorf angesiedelt. Das Zelve-Tal, mit seinen Häusern auf beiden Bergabhängen einst Siedlungsgebiet, wurde 1952 vollständig geräumt und dient heute, wie auch Göreme, als Freilichtmuseum. Der Eintritt ist kostenpflichtig.
Die 15 Kirchen des Museums, darunter die grösste, die Üzümlü-Kirche und die Geyikli-Kirche, sind Bauten ohne Verzierung.
Die in die Felsen gemeistelten Kirchen befinden sich im 1. und 2. Tal.
Weitere Informationen zu Zelve gibt es
hier :)
Das Feenkamintal Derbent
Fährt man von Avanos zurück und biegt in die Strasse nach Ürgüp ein, passiert man das Derbent-Tal, welches auch "Rosarotes Tal"
genannt wird. Mit seinen amorphen Felsformationen bietet es derart interessante Gesteinsbildungen, die all dem gleichen, was sie ein Mensch nur vorstellen kann. Ein Dinosaurier, ein in Stein gehauener Seehund oder auch ein sich aufbäumendes Pferd, - wie eine von der Natur geschaffene Skulpturen-Galerie.
Es reicht schon aus, wenn man seiner Phantasie freien Lauf lässt.
Das Kesisler Tal – Pasabagi
Das Gebiet, durch das man wandert, wenn man Cavusin in Richtung Avanos hinter sich lässt, ist wie ein kleines Museum, in dem man die
Entstehung der Gebirgsschlote nachvollziehen kann. Feenkamine in jedem Stadium sind zu sehn. Neu im Entstehen begriffene, vollendete und solche, die beginnen sich zurück zu bilden. Da dieses Gebiet landwirtschaftlich genutzt wird, befinden sich auch die meinsten der Gebirgsschlote auf bestelltem Gelände. Deshalb sollte darauf geachtet werden, beim Wandern die Anpflanzungen nicht zu
zerstören. Der 3köpfige Gebirgsschlot in der Mitte des Tales war wohl die Zelle des sehr verehrten Mönches Simeon, der den Rang eines Heiligen inne hatte.
Das Kizilcukur Tal
Die Gegend zwischem Göreme und Cavusin ist voller traumhafter Augenblicke.
Wenn man vom Ausgang des Dorfes Cavusin loswandert, hat man am meisten Vergnügen. Und wenn es das Wetter erlaubt, empfiehlt es sich zu wandern. Das Flusstal durch das man gehen muss, nennt man Güllüdere. Dort sind Mönchszelle zu sehen, in denen diese ihr Einsiedlerleben
verbrachten. In die Felsblöcke der Täler Güllüdere und Kizilcukur sind 12 Kirchen eingemeiselt, die sich alle im die Kirche des Täufers scharen.
Man nimmt an, dass es die erste christliche Siedlung war.
Kizilcukur nimmt, insbesondere kurz vor Sonnenaufgang eine beeindruckende Farbe an und bietet einen wunderbaren Ausblick. Beim Sonnenuntergang hingegen verändern sich die Farben. Schliesst man die Augen und wartet ein wenig, öffnet sie dann wieder, ist alles in eine andere Farbe getaucht.
Soganli Tal
In dem Tal, gelegen im Regierungsbezirk Kayseri, dem Nachbarbezirk von Nevsehir, gibt es Kirchen in grosser Anzahl.
Man kann die Kubbeli-, Karabas-, Yilanli- und St. Barbara (Tahtali) Kirche besuchen.
Die meisten der Kirchen stammen aus dem 9. Jhd. In dem langen Tal finden sich Ruinen, die bis in die römische Epoche zurückreichen.
Bezaubernd ist die Karabs Kirche mit ihren Fresken, die auf das 11. Jhd. datiert werden, jedoch ist auch die Kubbelikirche, die in einen riesigen
Felsschlot gehauen ist, eine der tpyischsten ihrer Art. In dem Gebiet, das reich bestückt ist mit den konischen Feenkaminen, werden
auch handgemachte Puppen zum Verkauf angeboten. Diese Puppen, die die Frauen und Mädchen der Dörfer in Handarbeit herstellen, gehören zu den schönesten Andenken, die man sich auch Kappadokien mitnehmen kann.
Das Ihlara Tal
Das Ihlara Tal ist ein Ort, den man unbedingt gesehen haben sollte, bevor man Kappadokien verlässt!
Nimmt man an einem von Kappadokien aus startenden Tagesausflug teil, kann man die Landschaft und den historischen Reichtum in Augenschein nehmen. Das Ihlara Tal, durch das man auch entlang des Melendiz Flüsschens wandern kann, ist 10km lang und ungefähr 80 m tief. Von einem Ende zum anderen ist das Tal begehbar. Diejenigen, denen die Wanderung zu lang erscheint, haben die Möglichkeit, über eine Treppe in das Tal hinab und wieder hinauf zu steigen.
Das ist zugegeben etwas anstrengend für diejenigen, die gesundheitlich nicht mehr ganz auf der Höhe sind, aber man wird wirklich reichlich
belohnt!
An den Abhängen rechts und links des Tales finden sich bis zu 100, in die Felsen gehauene Kirchen. Die landschaftliche Schönheit
schmückt den historischen Reichtum in angemessener Weise aus. Bunte Feldblumen, das Rauschen des Baches und die Schönheit des fliessenden Nass, das mit den Bäumen und deren Grün wetteifert!
Die meisten der Kirchen Egritas, Kokar Kilise, Pürenli Seki, Agacalti, Ala Kilise, Yilanli,Bahattin Samanligi, Kirkdamalti, Sümbüllü und Direkli stammen aus dem 11. Jhd., sind in gutem Zustand und für Besucher geöffnet.
Die Mehrzahl ihrer Namen erhielten sie von der Bevölkerung. Einige Kirchen, die in Privatbesitz sind, tragen die Namen ihrer Eigentümer.
Unterirdische Städte
Auch wenn man inzwischen daran gewöhnt ist, jeden Schritt in Kappadokien in einem anderen faszinierenden Anblick zu erleben, so ist es
unmöglich, in Anbetracht der unterirdischen Stadt Derinkuyu nicht noch ein weiteres Mal und noch heftiger zu staunen.
Die Entstehung dieser unterirdischen Städte, in denen sich die einheimische Bevölkerung bei Überfällen verstecken konnte, ist letztendlich
leicht auszugrabenden Boden zu verdanken. Die unterirdischen Städe Derinkuyu, 30km westlich des Zentrums von Nevsehir, und Kaymakli, 9km vor Derinkuyu gelegen, erzeugen eine solche, Erstaunen erregende Wirkung bei den Besuchern.
Man kann Derinkuyu anhand von Hinweisschildern erkunden, die vom Eingang an durch die unterirdische Stadt führen.
Jedoch ist es von Vorteil, an einer Führung teilzunehmen, denn nur so erfährt man etwas über die Geschichte der Stadt und wie sich das Leben in ihr abspielte, was den Rundgang sicherlich bereichert! In Gefahrenzeiten konnte die gesamte Stadtbevölkerung an diesem
unterirdischen Ort über eine lange Zeit hinweg untergebracht werden. Seine Sicherheit wurde verstärkt durch die schmalen Tunnels, die einen Trakt mit dem anderen verbanden, und durch grosse bewegliche Felsbrocken in Form von Mühlsteinen, die vor die Eingänge gerollt wurden.
Derinkuyu steigt 55m in die Erde hinab und umfasst 8 Stockwerke. Nicht alle unterirdischen Städte, die übrigens über ein ausgezeichnetes Belüftungssystem verfügen, sind für Besucher geöffnet.
Wenn man bedenkt, dass das gesamte Gelände von Derinkuyu 4,5 Quadratkilometer einnimmt und 20.000 Menschen in dieser Stadt leben
konnten, dann weiss man, welche Wirkung dieser Ort hervorruft.
Auch in Tatlarin, Ovaören, Özkonak, Mucur, Mazi, Özlüce, Örentepe und Gökcetoprak befinden sich unterirdische Städte. Jedoch sind von
ihnen nur, neben den seit langem geöffneten Derinkuyu und Kaymakli, die Städte Tatlarin und Özkonak zu besichtigen, die neu eröffnet wurden.
In der unterirdischen Stadt Tatlarin gibt es auch eine Toilette und eine Küche. Ebenso wurde die besterhaltensten Fresken der Region
in ihr entdeckt. Es ist bekannt, dass die unterirdischen Städte nicht auf einmal gebaut wurden, sondern dass sie nach Bedarf durch Erweiterung vergrösstert wurden.
Wann genau diese Städte errichtet wurden, kann hingegen nicht ganz bestimmt werden. Die älteste Quelle, in den von
unterirdischen Städten berichtet wird, ist das Buch "Anabasis" des Xenophon, worin berichtet wird, dass die ersten Orten zu
Siedlungszwecken ausgehoben wurden und danach erweitert wurden, um einen besseren Schutz zu gewähren.In den ersten Stockwerken
mehrstöckiger Siedlungen wurden die Tiere untergebracht. Die Städte, die mit Belüftungssystemen, Geräten zur Herstellung von Most und Wein sowie Einrichtungen wie Küchen ausgerüstet waren, sind in der Tat eindrucksvoll.
Auch in der Zeit der Seldschuken und Osmanen wurden diese unterirdischen Städte genutzt!
Weitere Informationen zu den unterirdischen Städten in Kappadokien findet man bei
Wikipedia, oder
hier, aber auch
hier :)
Die Tauben in Kappadokien
Die Tauben, die man heute nur noch vereinzelt sieht, waren einst so zahlreich, dass, wenn sie scharenweise in die Lüfte schwärmten, über
Kappadokien, einer Wolke gleich, einen Schatten warfen. Seit Alters her, war auch der Taubendung, weil er die Weinberge bedeckte, in
der Region sehr geschätzt. Um den Dung zu gewinnen verstopfte die ansässige Bevölkerung alles Öffnungen der in die Felsen gegrabenen Kirchen, wobei sie für die Tauben ein Loch zum Hinein-und Hinausfliegen liesen. An der entsprechenden Jahreszeit wurden die Kirchen dann geöffnet, der Dung herausgeholt und die Kirchen wieder verschlossen. Derart wurden die Bauwerke vor Kälte und Hitze, Feuchtigkeit und nicht zuletzt vor Zerstörung von Menschenhand geschützt. So trugen die Tauben sowohl dazu bei, die Weinberge zu düngen wie das historische Erbe zu schützen. Nach der Cariklikirche, in der die Fresken zu sehn sind, und der Toraklikirche, die bestrestaurierteste und grösste Kirche der Region, empfiehlt es sich das Kiliclartal zu besichtigen. Beeindruckend sind die unterirdischen Durchgänge aus weissem Tuffstein, die Feenkamine, durch die ein Wasserweg verläuft, die interessant geformten Felsen und seine Kirche.
Im Islam ist die Taube das Symbol für Familie und Frieden, in der christlichen Religion symbolisiert sie den heiligen Geist.
Die Taubenschläge aus dem 18., 19. und dem frühen 20.Jhd. sind oft mit interessanten Ornamenten und Symbolen aus der islamischen
Verzierungskunst geschmückt!
Karawansereien
Karawansereien nehmen in der Kultur Anatoliens einen bedeutenden Platz ein!
An wichtigen Handelsstrassen wurden zahlreiche Karawansereien errichtet. Sie dienten als Unterkunft, damit sich die Karawanen,
die zu Handelszwecken oder aus anderen Gründen umherreisten, erholen und sowohl die Reisenden selbst, als auch die Tiere ihre Mägen füllen
konnten. Kappadokien lag gleichzeitig auch an der berühmten Seidenstrasse.
Deshalb wurden viele wichtige Karawansereien in dem Gebiet gegründet. Von diesen sind die Agzikarahan Karawanserei an der
Strasse Nevsehir-Aksaray, die 1231 in der seldschukischen Epoche erbaut wurde, und die Saruhan-Karawanserei 5km nördlich von Avanos,
ebenfalls ein Werk der Seldschuken aus dem Jahre 1217 für Besucher offen!
Sehr schöne Infos zur
Seidenstrasse :)
Hacibektas Veli
Haci Bektas-i Veli, einer der bedeutensten, Sympbol gewordenen Namen des anatolischen islamischen Glaubens, lebte in dem heute nach
ihm benannten Landkreis. Geboren 1219 in Horsasan, lies sich Haci Bektas in dieser Region nieder, um die Menschen Anatoliens, die verschiedenen Glaubensrichtungen angehörten, miteinander zu vereinen.Man nimmt an, dass er im Alter von 60Jahren verstorben ist.
Haci Bektas trug dazu bei, auf der Grundlage von Toleranz, Menschenliebe und Brüderlichkeit in Anatolien, wo sehr verschiedene Religionen
zugleich gelebt wurden, eine Einheit zu schaffen. Die grosse Verehrung, die ihm bereits zu Lebzeiten entgegen gebracht wurde, ebnete den Weg dafür, diese auch noch nach seinem Tode in Form eines Ordens, der seinen Namen trägt, fortzusetzen.
Diese Glaubensrichtung, Bektaschi Orden genannt, hat sich nicht nur auf Anatolischem Boden, sondern auch in Ländern wie Ägypten, Albanien
und dem ehemaligen Jugoslawien verbreitet. Noch heute ist diese Glaubensrichtung, die die menschliche Existenz über alles setzt und die Gleichheit zwischen Männern und Frauen zum Grundsatz hat, in der Türkei weit verbreitet. Die Anhänger dieses Glaubens,, Alewiten
genannt, erinnern mit grossen Feiern jedes Jahr am 16. August in diesem Landkreis Haci Bektas, dem sie tiefe Verehrung entgegenbringen.
Das Haci Bektas Kloster ist heute als Museum zu besichtigen, auch das Grabmal von Haci Bektas befindet sich dort!
Weitere Information zu Haci Bektas gibt es
hieroder auch
hier :)
Quelle: Kaptid
Viele Fotos von Kappadokien in
Türkei-Reiseinfos Galerie
Wer nu Lust auf Kappadokien bekommen hat, findet
hier eine Auswahl empfehlenswerter Hotels und somit sicher ein schönes Plätzchen!